19.03.2018, 10:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.03.2018, 10:27 von Fredeswind.)
Aschenpüster mit der Wünschelgerte
(frei nach Ludwig Bechstein)
Es war einmal ein reicher Mann, der hatte eine einzige schöne Tochter, welche er über alle Maßen liebte. Seine Frau war gestorben. Die Tochter war außerordentlich schön, und was sie nur immer wünschte, das gab ihr der Vater, weil er kein größeres Glück kannte, als sein Mägdlein zu erfreuen, vielleicht auch, weil sie ein Wünschelfräulein war, dem jeder Wunsch ausging.
„Schenke mir ein Kleid, Vater, das von Silber steht, ich will dir auch einen Kuss dafür geben!“, sprach eines Tages die Tochter zum Vater, und sie empfing bald das Kleid, und der Vater empfing seinen Kuss.
„Schenke mir ein Kleid, lieber Vater, das vom Golde steht!“, sprach die Tochter bald darauf, „und ich will dir zwei Küsse geben.“ Auch diesen Tauschhandel ging der Vater ein.
„Schenke mir ein Kleid, das von Diamanten steht, liebster Vater, und ich will dir drei Küsse geben!“, bat wiederum die Tochter, und der Vater sagte ihr: „Du sollst es haben, aber du machst mich arm.“
(frei nach Ludwig Bechstein)
Es war einmal ein reicher Mann, der hatte eine einzige schöne Tochter, welche er über alle Maßen liebte. Seine Frau war gestorben. Die Tochter war außerordentlich schön, und was sie nur immer wünschte, das gab ihr der Vater, weil er kein größeres Glück kannte, als sein Mägdlein zu erfreuen, vielleicht auch, weil sie ein Wünschelfräulein war, dem jeder Wunsch ausging.
„Schenke mir ein Kleid, Vater, das von Silber steht, ich will dir auch einen Kuss dafür geben!“, sprach eines Tages die Tochter zum Vater, und sie empfing bald das Kleid, und der Vater empfing seinen Kuss.
„Schenke mir ein Kleid, lieber Vater, das vom Golde steht!“, sprach die Tochter bald darauf, „und ich will dir zwei Küsse geben.“ Auch diesen Tauschhandel ging der Vater ein.
„Schenke mir ein Kleid, das von Diamanten steht, liebster Vater, und ich will dir drei Küsse geben!“, bat wiederum die Tochter, und der Vater sagte ihr: „Du sollst es haben, aber du machst mich arm.“
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
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