21.03.2018, 11:05
Der Koch brachte des Prinzen Stiefel in die Küche und klagte über dessen Misslaune, indem er die Stiefel Aschenpüster zum Putzen und Wichsen übergab.
Sie übernahm diese Arbeit und wichste die Stiefel so schön, dass der Kater sich mit Wohlgefallen darin spiegelte und seinem Ich im Spiegel einen Kuss gab; davon verschwand an der Stelle, wo der Kater sich geküsst, der Glanz.
Als Aschenpüster nun in ihrer Knabengestalt und im Krähenpelze in des Prinzen Zimmer trat und die Stiefel hineinstellte, sah der Prinz gleich den matten Fleck, nahm den Stiefel, warf ihn ihr an den Kopf und schrie: „Du Bengel von Aschenpüster! Wirst du wohl besser Stiefel putzen lernen?!“ Aschenpüster hob den Stiefel auf und machte ihn wieder durchweg glänzend und schwieg.
Abends fuhr der Prinz abermals zum Tanze, und Aschenpüster erbat noch einmal Urlaub. Da Aschenpüster am vorigen Abende bald wiedergekommen und nicht über die Zeit ausgeblieben war, wie manches Dienstgesinde gerne tut, so gewährte der Koch wiederum die Bitte.
Sie übernahm diese Arbeit und wichste die Stiefel so schön, dass der Kater sich mit Wohlgefallen darin spiegelte und seinem Ich im Spiegel einen Kuss gab; davon verschwand an der Stelle, wo der Kater sich geküsst, der Glanz.
Als Aschenpüster nun in ihrer Knabengestalt und im Krähenpelze in des Prinzen Zimmer trat und die Stiefel hineinstellte, sah der Prinz gleich den matten Fleck, nahm den Stiefel, warf ihn ihr an den Kopf und schrie: „Du Bengel von Aschenpüster! Wirst du wohl besser Stiefel putzen lernen?!“ Aschenpüster hob den Stiefel auf und machte ihn wieder durchweg glänzend und schwieg.
Abends fuhr der Prinz abermals zum Tanze, und Aschenpüster erbat noch einmal Urlaub. Da Aschenpüster am vorigen Abende bald wiedergekommen und nicht über die Zeit ausgeblieben war, wie manches Dienstgesinde gerne tut, so gewährte der Koch wiederum die Bitte.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)