16.05.2018, 09:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.05.2018, 10:02 von Fredeswind.)
Un indes plücked dat Kind en gans dicken Appel af un sprunk fur sinen Süstern und segde: „A! nu schmecket mal, mine lewen Süsterkes, nu hew ik doch min levedage so wat schönes no nig schmecket.“
Und indes pflückte das Kind einen ganz dicken Apfel ab und sprang vor seine Schwestern und sagte: „Ah! Nun schmecket mal, meine lieben Schwestern, nun habe ich doch meine Lebtage so was schönes noch nicht geschmecket.“
Da beeten de beiden annern Künigsdöchter auch mal in den Appel, un da versünken se alle drei deip, so deip unner de Eere, dat kien Haan mer danach krehete.
Da bissen die anderen Königstöchter auch mal in den Apfel, und da versanken sie alle drei tief, so tief unter die Erde, dass kein Hahn mehr danach krähete.
As et da Middag is, da willt se de Künig do Diske roopen, do sind se nirgens to finnen, he söket se so viel im Schlott un in Goren; awerst he kun se nig finnen. Da werd he so bedröwet, un let dat ganse Land upbeien, un wer ünne sine Döchter wier brechte, de sull ene davon tor Fruen hewen.
Als es dann Mittag war, da wollte sie der König zu Tische rufen, da waren sie nirgends zu finden, er suchte sie so viel im Schloss und im Garten, aber er konnte sie nicht finden. Da wurde er so betrübt und ließ das ganze Land aufbieten und wer ihm seine Töchter wiederbrächte, der sollte eine davon zur Frau haben.
Da gahet so viele junge Lude uwer Feld, un söket, dat is gans ut der Wise; denn jeder hadde de drei Kinner geren had, wiil se wören gegen jedermann so fründlig un so schön von Angesichte west.
Da gingen so viele junge Leute über Feld und suchten auf ganz außerordentliche Weise: denn jeder hatte die drei Kinder gern gehabt, weil sie waren gegen jedermann so freundlich und so schön von Angesichte gewesen.
Und indes pflückte das Kind einen ganz dicken Apfel ab und sprang vor seine Schwestern und sagte: „Ah! Nun schmecket mal, meine lieben Schwestern, nun habe ich doch meine Lebtage so was schönes noch nicht geschmecket.“
Da beeten de beiden annern Künigsdöchter auch mal in den Appel, un da versünken se alle drei deip, so deip unner de Eere, dat kien Haan mer danach krehete.
Da bissen die anderen Königstöchter auch mal in den Apfel, und da versanken sie alle drei tief, so tief unter die Erde, dass kein Hahn mehr danach krähete.
Als es dann Mittag war, da wollte sie der König zu Tische rufen, da waren sie nirgends zu finden, er suchte sie so viel im Schloss und im Garten, aber er konnte sie nicht finden. Da wurde er so betrübt und ließ das ganze Land aufbieten und wer ihm seine Töchter wiederbrächte, der sollte eine davon zur Frau haben.
Da gingen so viele junge Leute über Feld und suchten auf ganz außerordentliche Weise: denn jeder hatte die drei Kinder gern gehabt, weil sie waren gegen jedermann so freundlich und so schön von Angesichte gewesen.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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