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Fredeswinds Märchenschatztruhe
JTD schrieb:Hallo Irmi,

darf ich etwas Kritik äußern?

Der Charakter der eigentlichen Braut, "ebenso hässlich von Angesicht als bös von Herzen", kommt in Deiner Nacherzählung nicht richtig heraus. Ja, sie schickt eine Stellvertreterin zur Trauung; sie droht der Stellvertreterin auch mit dem Tode, sollte sie diesem Befehl nicht folgen; sie droht erneut mit dem Tode, als sie von den Sprüchen am Kircheneingang hört - reicht das wirklich schon als Rechtfertigung, ihr den Kopf abzuschlagen?

So wie Du das Märchen erzählst, komme ich zu dem Schluß: nein. Also eigentlich ein trauriges Ende, auch wenn sich Maleen und der Prinz am Ende doch noch kriegen. Als wäre sie mit ihrer Häßlichkeit nicht schon genug gestraft...

Ich muß noch dazu sagen, daß ich dieses Märchen bis jetzt nicht gekannt habe.
Danke

Hallo Jörg,

kein Problem, Kritik ist erlaubt. In diesem Fall sind die Brüder Grimm Schuld. Der Text wurde wortgetreu von mir übernommen.

Ischade hat das noch dazu sehr gut erläutert!

LG von der Märchenfee Fredeswind fee
Fredeswind Märchenschatztruhe

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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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(28.02.2018, 15:10)Floranja89 schrieb: Danke für das Märchen. Das kannte ich auch noch nicht.
An manchen Stellen etwas gruselig (7 Jahre eingesperrt,
überall weggejagt, dann die Drohungen der hässlichen Braut usw.)
aber zum Schluss wird ja alles gut. daumen


Danke  Gern geschehen!

Genau, Ende gut, alles gut, wie so oft!

LG von der Märchenfee Fredeswind fee
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Ischade schrieb:Ich kannte das Märchen und Du hast es wunderschön ungesetzt. Allein das Bild wie Marleen den Prinzen vor dem Kuss anschmachtet. Zauberhaft!

Danke Danke Blush Blush

Und besten Dank für die Erklärung an Jörg.  Du hast das sehr gut erläutert.

LG von der Märchenfee Fredeswind   fee
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Das Märchen hast du mal wieder wundebar umgesetzt!  Great 
Besonders schön ist dein Brennesselbusch und das Schlussbild.

Ich kannte das Märchen zwar, trotzdem sind bei mir noch ettliche Fragen hochgekommen. Jörg hat mit seine Einwänden meiner Meinung nach völlig recht. Und irgendwie erscheint mir das Märchen auch nur ein zweiter Teil zu sein. Es fehlt, neben der Begründung, was an der hässlichen Braut so schlimm ist völlig, wie sich Maleen und ihr Prinz kennengelernt haben und warum Maleens Vater so drastisch auf Maleens Heiratswunsch reagiert. 

Ich muss bei Gelegenheit mal wieder den Scherf zu Rate ziehen. grübeln
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Ein toll umgesetztes Märchen mir hat es gefallen!
Ich mag einfach deine perfekten Bilder.
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(28.02.2018, 20:55)Artona schrieb: Das Märchen hast du mal wieder wundebar umgesetzt!  Great:
Besonders schön ist dein Brennesselbusch und das Schlussbild.

Ich kannte das Märchen zwar, trotzdem sind bei mir noch ettliche Fragen hochgekommen. Jörg hat mit seine Einwänden meiner Meinung nach völlig recht. Und irgendwie erscheint mir das Märchen auch nur ein zweiter Teil zu sein. Es fehlt, neben der Begründung, was an der hässlichen Braut so schlimm ist völlig, wie sich Maleen und ihr Prinz kennengelernt haben und warum Maleens Vater so drastisch auf Maleens Heiratswunsch reagiert. 

Ich muss bei Gelegenheit mal wieder den Scherf zu Rate ziehen. grübeln

Danke Danke Blush Blush


Klar hat Jörg irgendwie recht, aber so ist das Märchen einmal bei Grimm niedergeschrieben, und die Brüder Grimm können wir leider nicht mehr fragen. Vielleicht hat der Scherf ja eine Antwort. Hab aber auch noch nicht nachgelesen.
Ist immer wieder interessant und spannend zu welchen Überlegungen die Märchen anregen!
Ich fotografiere sie einfach ohne mir viele Gedanken darüber zu machen, da ich die Texte ja soweit wie möglich originalgetreu wiedergeben möchte. Es sollen ja schließlich die Märchen der Brüder Grimm bleiben.


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Aquarius schrieb:Ein toll umgesetztes Märchen mir hat es gefallen!
Ich mag einfach deine perfekten Bilder.

Danke Danke Blush Blush

Fühle mich geehrt!

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Hänsel und Gretel

(frei nach Ludwig Bechstein)

Es war einmal ein armer Holzhauer, der lebte mit seiner Frau und zwei Kindern in einer dürftigen Waldhütte. Die Kinder hießen Hänsel und Gretel. Und wie sie so heranwuchsen, wurden die Zeiten immer schwerer und alle Nahrung teurer.

   



Eines Abends, als sie ihr hartes Lager gesucht hatten, seufzte der Mann: „Wie wollen wir nur die Kinder im Winter durchbringen, wenn wir für uns selbst nichts haben.“ Die Mutter erwiderte: „Keinen anderen Rat weiß ich, als dass du die Kinder in den Wald führst, gibst jedem ein Stückchen Brot, machst ihnen Feuer und gehst hinweg.“ „O lieber Gott, wie soll ich das vollbringen, Frau?“ „Nun wohl, so lass es bleiben!“, fuhr die böse Frau heraus: „So kannst du eine Totenlade für uns alle viere zimmern und die Kinder Hungers sterben sehen!“

   



Die Kinder, welche der Hunger in ihren Bettchen noch wach hielt, hörten mit an, was die Eltern sprachen. Das Schwesterlein begann zu weinen.

   



Hänsel aber tröstete es: „Gretel, ich helfe uns schon“, wartete, bis die Alten schliefen, wischte im Mondschein aus der Hütte und suchte weiße Steinchen, verbarg sie wohl und schlich sich wieder herein.

   



Am Morgen geschah, was die Eltern besprochen. Die Mutter reichte jedem Kind ein Stück Brot und sagte: „Das ist alles für heute.“ Gretel trug das Brot, Hänsel heimlich seine Steinchen.

   
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Der Vater hatte seine Holzaxt im Arm, Mutter schloss das Haus zu und folgte mit einem Wasserkrug. Hänsel machte sich hinter die Mutter, guckte oft zurück nach dem Häuschen, und wie er es nicht mehr sah, ließ er ein weißes Steinchen fallen und nach ein paar Schritten wieder eins.

   



Im tiefsten Walde machte der Vater ein Feuer an und die Mutter sagte: „Ihr seid wohl müde, schlaft indes wir Holz fällen, danach holen wir euch wieder ab.“ Die Kinder schlummerten. Als sie erwachten stand die Sonne hoch am Mittag und sie verzehrten ihr Stückchen Brot. Wer nicht kam, das waren die Eltern.

   



Nachher sind die Kinder wieder eingeschlafen, bis es dunkel wurde. Da waren sie immer noch allein und Gretel weinte und fürchtete sich. „Fürchte dich nicht, der liebe Gott ist bei uns, bald geht der Mond auf, da gehen wir heim.“, tröstete Hänsel seine Schwester.

   



Wirklich, bald darauf ging der Mond auf und leuchtete den Kindern auf den Heimweg und beglänzte die hellen Kieselsteine. Sie fassten einander an und gingen fort ohne Furcht und Unfall. Wie der frühe Morgen graute, da sahen sie des Vaters Dach durch die Bäume schimmern, kamen an das Waldhäuslein und klopften an.

   
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Und wieder ein neues Märchen. Ich danke Dir liebe Märchenfee.

Interessant, dass Du die Version von Bechstein nimmst, in der es noch ihre leibliche Mutter ist.
    
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