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Geschichten mit Fredeswind und Fanny - Druckversion

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6. Kapitel - Fredeswind - 13.08.2025

Während sie noch darüber nachdachte erklang erneutes Getrappel was Fanny aus ihren Gedanken riss. Eine wunderliche Kutsche, die von zwei wundervollen, kräftigen weißen Kaltblutpferden gezogen wurde, kam auf den Platz gefahren. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Es wiederholte sich fast die Szene von vorhin. Der Kutscher sprang von Kutschbock und lief genau auf sie zu. Dieses Mal war aber wirklich Fanny das Ziel.

     



Der Mann machte einen Diener und sprach: „Seid gegrüßt! Könnte es sein, dass Ihr Fanny aus der kleinen Stadt mit ihren zwei Hunden seid?“ Sie nickte und überlegte kurz, was sie sagen sollte. Dass man sich hier etwas anders ansprach, daran würde sie sich schon noch gewöhnen. Also versuchte sie ihr Glück: „Ja, ich bin Fanny und das sind Anuk und Kuna.“, stellte sie ihre Hunde vor. „- Ihr habt mir was voraus, und mit wem habe ich die Ehre?“ Er dienerte erneut: „Ich bin Hubertus, der königliche Hofjäger Ihrer Majestät Königin Fredeswind.“ „Von Euch habe ich schon gehört., Fredeswind, pardon, Ihre Majestät haben gelegentlich von Euch erzählt.“ Hubertus errötete, drehte sich rasch um und winkte Fanny ihm zu folgen.

   



Der Jäger lud sie ein in die Kutsche zu steigen. Sie bevorzugte es jedoch zu Hubertus auf den Kutschbock zu klettern in der Hoffnung von ihm vielleicht noch einiges über Odiland zu erfahren. Unter regen Gesprächen setzten sie gemeinsam die Reise fort. Schnell hatten sie die wüstenähnliche Gegend hinter sich gelassen und fuhren über eine ansteigende Ebene, die in einem fruchtbaren Hügelland mündete. Auf der nächsten Anhöhe zeigte Hubertus in der Ferne auf die höchste Erhebung und sagte: „Seht Ihr, dort hinten auf dem Bergplateau steht die Burg Adlerhorst und die Stadt Adlerschwing.  Fanny konnte es kaum fassen, dass ihr Ziel endlich in greifbarer Nähe erschien. Sie freute sich, und während sie ihre steif gewordenen Beine ausstreckte, erwiderte sie: „Und wenn ich mir jetzt noch etwas die Beine vertreten könnte, wäre ich vollständig glücklich.“

     



Ohne weitere Zwischenfälle erreichten sie bald den Berg. Hubertus hielt am Stadtrand von Adlerschwing und meinte, ihren geäußerten Wunsch berücksichtigend: „Wollt Ihr die letzte Strecke zu Fuß gehen? Dort ist die Burg“, dann wies er auf die schmale Brücke, die einen Bach überspannte, an dem die wandernden Schmiedegesellen ihre Freiluftwerkstatt eingerichtet hatten, und sprach: „Und außerdem komme ich da nicht mit der Kutsche drüber. Ich müsste die ganze Stadt umfahren, um zur Burg zu gelangen.“ Das ließ sich Fanny nicht zweimal sagen. Der Jäger half Ihr galant vom Kutschbock herunter, sie verabschiedeten sich vorerst und Fanny, Anuk und Kuna begaben sich auf den Spaziergang zur Burg.

     



ENDE 6. Kapitel



RE: Geschichten mit Fredeswind und Fanny - Fredeswind - 10.09.2025

Fanny erzählt zu Fredeswinds Bildern:


Vergnügt lief ich mit Anuk und Kuna über die Brücke. Ich war schon sehr gespannt, was mich bei Fredeswind alles erwarten würde. Schon oft hatte sie mir von dem Leben auf der Burg erzählt.
Anuk sprang voraus, gab es doch so viele interessante Gerüche. Kuna war etwas vorsichtiger und blieb erstmal hinter mir.

     



Aber nicht lange und auch Kuna rannte an mir vorbei. Die beiden erkundeten die neue Gegend.
Ich lief weiter, direkt geradeaus und passierte eine kleine Birkenansammlung. Auf den Ästen der Birken, saßen Vögel die zwitscherten. Diese flogen schlagartig in die Höher als ein Gebell erklang. Anuk und Kuna - was hatten die beiden wohl entdeckt? Ich folgte dem Gebell mit schnellen Schritten. Es ging um die Ecke und da sah ich die beiden auch schon, die aufgeregt am Burggraben hin und her sprangen. Ein Pfiff und beide standen wieder neben mir.

     



Am Burgtor stand ein Mann, den ich begrüßte: „Guten Tag ich bin die Fanny aus der ‚Kleinen Stadt‘ im Freistaat!“
Daraufhin antwortete der Mann: „Und ich bin Udalrich der Wächter am Burgtor. Wohin möchten Ihr mit Euren Hunden?“ Daraufhin antwortete ich mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht: „Ich bin hier, um Königin Fredeswind zu besuchen.“ Der Wächter erwiderte: „Selbstverständlich ich melde Euren Besuch gerne an.“ Es dauerte nicht lange, da stand ein Mann vor mir, der mich bat ihm zu folgen. Er stellte sich mir als Ekkehard der Leibwächter von Königin Fredeswind vor und erklärte mir, dass er mich nun zu ihr bringen werde. Ich freute mich darauf Fredeswind bald zu sehen und folgte ihm. Da kamen wir zu einer Treppe. Ekkehard drehte sich zu mir um und sagte: „Ich werde Euch jetzt bei der Königin anmelden.“

     



Nachdem ich ihn gebeten hatte davon abzusehen, da eine Überraschung für Fredeswind geplant war, willigte er ohne zu zögern ein. Ich eilte die letzten Treppenstufen hinauf und klopfte an die Tür.
Daraufhin kam ein selbstbewusstes „Herein!" aus dem Raum.
Ohne zu zögern öffnete ich die Tür und sprach mit einem freudigen Lächeln im Gesicht: „Hallo Fredeswind!“

   



Fredeswind rief: „Hallo Fanny was für eine Überraschung, komm doch rein!“
Das war eine Begrüßung!

   



7. Kapitel - Fredeswind - 12.09.2025

Rotwerd Bitte um Entschuldigung, habe dir Überschrift vergessen:  Rotwerd

7. Kapitel



7. Kapitel - Fredeswind - 12.09.2025

Anschließend bat mich Fredeswind doch Platz zu nehmen, was ich gerne annahm und mich an den Tisch setzte. Fredeswind war sehr neugierig darauf, welche Geschichten ich auf meiner langen Reise zu ihr zu berichten hatte.
Ich begann zu erzählen: „Diese Reise war ein wirklich wunderbares, unvergessliches Abenteuer für mich. Sie begann mit dem aufregendem Zeppelinflug und der spannenden Notlandung bei den Indianern. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Aufenthalt in Yellowsand im Wilden Westen, als ich die Ehre hatte zum Hilfssheriff ernannt zu werden. Ich freue mich hier nun endlich angekommen zu sein und bin sehr gespannt darauf, was alles auf der Burg bei dir geboten  wird.“

   



Fredeswind antwortete: „Da hast du ja allerhand erlebt. Ich hatte mir schon große Sorgen gemacht, aber gut, dass du nun hier bist.“
Plötzlich stand sie auf und rief: „Aber was hier so überhaupt nicht passt, das ist deine Kleidung, Fanny!“

     



Darauf antwortete ich: „Stimmt, da hast du recht. Bei mir ist es dir nicht anders ergangen! Wie ich dich kenne, hast du dir darüber schon Gedanken gemacht.“ „Folge mir einfach!“, sagte Fredeswind lächelnd. Ich war neugierig was nun passieren würde,  folgte ihr und schon kamen wir im Schlafgemach an.

     



Links und rechts neben dem Bett standen zwei Truhen, Fredeswind begann mit großem Eifer in einer der Truhen zu wühlen. Ich war gespannt, was wohl zum Vorschein kommen würde. Ich nahm wahr, dass Fredeswind leise vor sich hin brummelte. Daraufhin vernahm ich ein lautes: „Ja“, das in etwa so klang, dass es passen könnte.

   



Und schon gab sie mir ein Kleid in die Hand und meinte, dass ich dieses doch mal anprobieren sollte.
Darauf verließ sie den Raum. Nachdem ich das Kleid angezogen hatte, betrachtete ich mich von allen Seiten im Spiegel. Dabei stellte ich fest, dass es für mich zuerst ungewohnt war, mich in dieser Kleidung zu sehen. Allerdings konnte ich mich nach einer Weile durchaus damit anfreunden.

     



Da mir das Kleid beim Laufen ungewohnt war, lief ich in kleinen langsamen Schritten zu Fredeswind um es ihr zu zeigen.
Nun war ich gespannt, was sie dazu sagen würde. Als Fredeswind mich sah, sagte sie mit leuchtenden Augen: „Das sieht aber klasse aus, Fanny! Und es passt doch viel besser zu dem Leben auf der Burg.“

   



7. Kapitel - Fredeswind - 12.09.2025

Fredeswind erzählt:


Sie verließen die Kemenate und schritten über den Hof. „Was ich vorhin schon fragen wollte, der große hohe Turm dort, hat der eine besondere Bedeutung?“, wollte Fanny wissen. „Ja“, erklärte Fredeswind, „dieser Turm ist der sogenannte Berg- oder Burgfried. Im Mittelalter war dieser die letzte Zufluchtsstätte der Bewohner, falls eine Burg doch einmal erobert wurde. Wir nutzen ihn jedoch als Gästehaus. Im Notfall wäre er aber schnell einsatzbereit.“ Aus der nicht allzu weit entfernten Stadt ertönten die Mittagsglocken. „Übrigens“, fuhr sie fort, „ist dieser auch deine Bleibe für die Dauer deines Besuches.“

     



Mittlerweile hatten sie den Turm erreicht. Zweifelnd blickte Fanny auf die steile Außenstiege, die in den ersten Stock führte. Vorsichtshalber ließ sie Fredeswind den Vortritt. Diese schürzte ihren Rock und kletterte forsch die Treppe hoch. Ihre Freundin versuchte ihr nachzueifern. Doch schon an der ersten Stufe stolperte sie über den, ihr so ungewohnten, langen Rock. Sie stieß ein Fluch aus und dachte sehnsüchtig an ihre so praktischen und bequemen Hosen. Langsam und behutsam folgte sie der Führerin.

     



Fredeswind öffnete die schwere Tür und ließ Fanny ein. Diese stolperte in den dunklen Raum und fluchend wünschte sie sich nur noch, dass sie ihre Hosen anhätte. Durch zwei schmale Fenster fiel nur spärliches Licht herein. Sie sah erst einmal - nichts. Als sich ihre Augen jedoch an die Dunkelheit gewöhnt hatten, entdeckte sie eine ebenso steile Treppe nach oben und eine noch steilere Leiter nach unten. Fredeswind erzählte ihr, dass dieser Raum im Notfall als Vorratsraum dienen würde.

     



Plötzlich erklang ein schauerliches „Huhuhu, Huhuhu!“ Beide zuckten zusammen und schauten überrascht auf. Fanny fand zuerst ihre Sprache wieder: „Kann das sein, dass du ein Taggespenst auf deiner Burg wohnen hast?“  „Wie kommst du denn darauf?“ „Huhuhu, Huhuhu!“, ertönte es erneut. „Naja, weil es doch gerade Mittag geschlagen hat.“, meinte sie grinsend. Das Grinsen konnte ihr Gegenüber im Moment jedoch nicht sehen. „Das meinst du jetzt aber nicht ernst, oder?“, antwortete Fredeswind. - „Huhuhu, Huhuhu!“ - „Wieso?“, konterte diese. „Taggespenster geistern doch aber um diese Uhrzeit herum.“  „Ach was! Es gibt keine Gespenster!“, wies Fredeswind sie zurecht. Fanny stieß ihr den Ellenbogen leicht in die Seite und sprach lachend: „Aber das weiß ich doch!“ Fredeswind stimmte in ihr Lachen ein.

   



RE: Geschichten mit Fredeswind und Fanny - Floranja89 - 13.09.2025

Die Kleiderfrage wäre damit ja geklärt. Schick schaut sie aus.  daumen 
Bin mal gespannt, wie lange Fanny braucht, bis sie den Dreh raus hat
und nicht mehr ständig stolpert.  grübeln
Und, wie kommen eigentlich die Hunde da hoch?  grübeln


RE: Geschichten mit Fredeswind und Fanny - JTD - 13.09.2025

(13.09.2025, 07:28)Floranja89 schrieb: Die Kleiderfrage wäre damit ja geklärt. Schick schaut sie aus.  daumen 

Ja, das stimmt - sehr elegant!  Love


RE: Geschichten mit Fredeswind und Fanny - Fredeswind - 13.09.2025

(13.09.2025, 07:28)Floranja89 schrieb: Die Kleiderfrage wäre damit ja geklärt. Schick schaut sie aus.  daumen 
Bin mal gespannt, wie lange Fanny braucht, bis sie den Dreh raus hat
und nicht mehr ständig stolpert.  grübeln
Und, wie kommen eigentlich die Hunde da hoch?  grübeln

Danke

Die Hunde sind wohl erzogen, dürfen im Hof bleiben und der ist groß genug. Wenn sie wollen können sie sich in den Hundezwinger zurückziehen, der steht ohnehin meist leer. In den Räumen im Burgfried würde es auch eher eng  mit zwei Hunden.

   


7. Kapitel - Fredeswind - 13.09.2025

Also, wir sind uns einig, Gespenster existieren nicht“, folgerte Fredeswind. - „Huhuhu, Huhuhu!“ - „Dann sollten wir diesem Geräusch vielleicht mal auf den Grund gehen.“  Sie schauten sich genauer um, konnten die Geräuschquelle jedoch nicht ausmachen. Fredeswind kletterte sogar in die Turmküche hinunter. Sie rief ihrer zurückgebliebenen Freundin zu: „Hier unten ist auch nichts!“ - „Huhuhu, Huhuhu!“ - „Vielleicht ist es der Wind, der durch den Kamin heult.“, mutmaßte Fanny. „Aber heute ist es absolut windstill.“, entgegnete Fredeswind, die Leiter wieder emporsteigend.

     



- „Huhuhu, Huhuhu!“ - „So allmählich gruselt es mir“, sprach Fanny kleinlaut. „Ja, mir geht es ähnlich, läuft mir doch auch schon ein kalter Schauer den Rücken hinunter. - Aber Gespenster gibt es nicht! Basta!“, beharrte Fredeswind auf ihrer Meinung. Das ermutigte beide wieder und sie beschlossen die nächste Treppe hochzusteigen. Wieder fluchte Fanny: „Verdammich!“, wohl zum hundertsten Mal wünschte sie sich ihre Hose herbei. „Was hast du denn die ganze Zeit?“, „fragte Fredeswind nach. „Dieser verdammte Rock! Jetzt bin ich schon wieder über dies verflixte Teil gestolpert!“

     



Nachdem ihr Fredeswind gezeigt hatte, wie sie ihren Rock anheben müsse um nicht zu stolpern, fiel es Fanny schon etwas leichter die nächste Treppe zu nehmen. - „Huhuhu, Huhuhu!“ -, das schauerliche Rufen wurde lauter. 

     



Fanny schaute sich vorsichtig um. Aber auch hier – nichts! - Der Einrichtung nach könnte es der Wohnraum sein, stellte Fanny für sich fest. - „Huhuhu, Huhuhu!“ Unsicher blickten sie sich an. Gleichzeitig stießen sie hervor: „Aber es gibt keine Gespenster!“

   



7. Kapitel - Fredeswind - 13.09.2025

Je höher sie kamen, desto lauter wurde es. Beinahe klang es jetzt nach Gejammere. - „Huhuhu, Huhuhu!“- Fredeswind öffnete die Luke zur Turmplattform, ein warmer Lichtstrahl erhellte zusätzlich den Raum. Sie sah sich gründlich um. Doch auch im Schlafzimmer, - nichts-! - „Huhuhu, Huhuhu!“- „Aber es gibt keine Gespenster!“, machten sie sich wieder gegenseitig Mut. Sie kletterten die letzte Leiter hoch, Fredeswind vorweg.

     



Da! Ein gellendes - „Huhuhu, Huhuhu!“- schallte ihr entgegen. Vor Schreck wäre sie beinahe von der Leiter gefallen. Vom hellen Licht geblendet erkannte sie nur, dass ein gefiedertes Etwas unbeholfen weghüpfte. Schließlich standen die beiden Frauen oben. Bald hatten sie sich an die Helligkeit gewöhnt und Fanny rief überrascht aus: „Das ist ja ein Uhu! Wie mag der nur hierhergekommen sein?“ „Vielleicht ist er hier bei dem gestrigen Unwetter notgelandet“, vermutete Fredeswind.

     



Den Uhu genauer betrachtend erkannte Fanny, mit den geschulten Augen einer Tierarzthelferin, sofort, dass der Uhu einen angebrochenen Flügel haben musste. Sie versuchte sich ihm zu nähern doch ein weiteres lautes - „Huhuhu, Huhuhu!“- hielt sie dann doch davon ab. „Was nun?“, überlegten beide, während der Vogel immer weiter zurückwich. Da hatte Fredeswind eine Idee. „Ich hole den Jäger, er ist auch Falkner, vielleicht kann er uns helfen.“

     



Gesagt, getan! Nach einer Weile tauchte sie mit dem Jäger Hubertus wieder auf. Gespannt verfolgten sie, wie sich der Jäger an das Tier heranpirschte und ihm ein Tuch über den Kopf warf. So ließ sich der Uhu schließlich hochnehmen, Fanny versprach, wenn sich der Vogel beruhigt hätte, beim Jäger vorbeizuschauen.

   
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