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hallo Irmi,
auch wenn ich alle deine Märchen in der KW gelesen habe, finde ich es dennoch toll, das du dir die ganze Arbeit für
die Insel noch mal machst. Ein ganz großes Dankeschön dafür.
Auch deine Goethe- Geschichte...super...da möchte man gleich mal hin und sich alles live anschauen.
(okay, momentan bin ich eh Urlaubsreif )
Ich freu mich auf jedes weitere Märchen und ich werde sie sicherlich alle (nochmal) lesen.
Liebe Grüße Susanne
Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
aber du kannst neu anfangen und das Ende ändern.
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04.12.2017, 11:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2019, 09:15 von JTD.)
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04.12.2017, 11:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2019, 09:15 von JTD.)
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Hans im Glücke
(frei nach Ludwig Bechstein)
Es war einmal ein Bauernknabe, hieß Hans, ein ehrlich Blut, dünkte sich nicht auf den Kopf gefallen, der diente treu und ehrlich einem reichen Herren eine Reihe von Jahren. Zuletzt aber bekam Hans das Heimweh, wollte gern bei seiner Mutter sein und sprach seinen Herren um den verdienten Lohn an.
Der gab Hansen ein Stück Gold, das war so groß wie Hansens Kopf. Und Hansens Kopf gehörte nicht zu den dünnen und kleinsten.
Der war zufrieden und packte den schweren Goldklumpen in ein Tüchlein.
Dann machte er sich auf die Spazierhölzer. Das Gehen aber wurde ihm blutsauer, er schwitzte, dass er troff.
Der Godklumpen war schrecklich schwer. Er mochte ihn tragen wie er wollte, auf dem Kopf oder auf den Schultern. Da trottelte ein Reiter leicht und wohlgemut an Hans vorbei, saß auf einem spiegelglatten Pferd.
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„Ei!", rief Hans, „Reiten ist eine schöne Kunst, wer sie kann und ein Pferd hat!" Der Reiter hielt sein Rösslein an, weil er Hansens Rede gehört hatte und fragte ihn, womit er sich denn so mühselig schleppe. „Ach, es ist Gold, pures schweres Gold! Der Mensch ist ein geplagtes Tier!", sagte Hans.
„Ei!", sprach der Reiter, „wenn du gerne reiten willst, so lass uns eine Tausch machen. Gibst du mir deinen Lastklumpen und nimmst mein Pferd dafür!"
Das ließ sich Hans nicht zweimal bitten, er rief fröhlich: „Topp! Schlagt ein!" Und der Handel war geschlossen. Der Reiter nahm das Gold und machte, dass er Hansen aus dem Gesicht kam, dachte, der Handel könnte jenen reuen.
Hans aber kletterte auf den Gaul und ritt davon, dass es stäubte.
Aber gar nicht lang, das tat das Pferd eine Satz, dass Hans, der nicht reiten konnte, herunterfiel wie ein Nusssack. Konnte kaum ein Glied regen.
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Oh wie schön, ein weiteres Märchen. Und wieder zauberhaft fotografiert!
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Ein Bauer, der mit einer Kuh des Weges zog, fing das ledige Pferd ein und führt's dahin, wo Hans lag. Der weinte und rieb sich die Knochen. „Nimmermehr reiten, tut nicht gut! Wer doch so eine sanfte Kuh hätte wie Ihr. Da könnte man täglich Milch haben und wird nicht abgeworfen."
„Ei!", sagte der pfiffige Bauer, „wenn Euch die Kuh so wohlgefällt, so gefällt mir nun gerade Euer mutiges Pferd. Geb Euch die Kuh für das Pferd."
„Das ist ein guter Tausch, den lob ich mir.", sprach Hans, nahm die Kuh und trieb sie vor sich her, während der Bauer sich auf's Ross setzte und heidi, hast du nicht gesehen, davon ritt.
Als Hans in ein Wirtshaus kam, verzehrte er seine letzten paar Heller, denn er meinte, nun, da er die Kuh habe brauche er kein Geld und marschierte weiter.
Es war aber den Tag sehr heiß und noch eine weite Strecke zum Dorfe, wo Hans her war und seine Mutter wohnte, und es dürstete Hansen.
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Da schickte er sich an die Kuh zu melken, aber so ungeschickt, dass keine Milch kam.
Da gab ihm die Kuh zuletzt einen Tritt, davon ihm Hören und Sehen verging und er nicht wusste, ob er ein Bub oder Mädchen war.
Da trieb just ein Metzger des Weges mit einem jungen Schwein, der fragte den geschlagenen Hans, was ihm fehle.
Er bot ihm an einmal aus seiner Flasche zu trinken. Hans erzählte sein Abenteuer und der Metzger bemerkte, dass von so einer alten Kuh keine Milch mehr zu erwarten sei.
Eigentlich müsse man sie schlachten. „Hm!", meinte Hans, "wird auch keinen sonderlichen Braten mehr geben. Ja, wer so ein fettes Schweinchen hätte, das schmeckt und gibt Fetzenwürstel!"
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04.12.2017, 12:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.12.2017, 12:55 von Fredeswind.)
„Guter Freund! Wenn Euch das Schwein so gefällt, lasst uns einen Tausch machen. Ihr das Schwein, ich die Kuh. Ist's recht?", sagte der Metzger.„Ist schon recht.", sagte Hans, innerlich froh über sein Glück. „Bist doch ein rechtes Glückskind!" , dachte er und zog heiter seine Straße.
Bald kam ein Bursche desselben Weges, der trug eine schwere fette Gans, grüßte Hans und erzählte, dass die Gans für einen Kindstaufbraten bestimmt sei. „Die Gans ist gut, mein Schweinchen da ist aber auch kein Hund!", sagte Hans. „Wo hast du denn das Schwein her?", fragte der Bursche.
Hans erzählte, dass er es erst vor kurzem erhandelt habe. „Höre, ein Wort im Vertrauen! Da hinten im letzten Dorfe ist dem Schulzen ein Schwein gestohlen worden. Der Dieb hat's an dich verpascht.", sprach der Bursche.
„Ach, du mein Gott, was bin ich für ein Unglücksvogel!", rief Hans. „Hilf mir doch guter liebster Freund!" „Weißt du was," sprach der Bursche, „gib mir das Schwein, nimm meine Gans. Ich weiß hier herum Schleichwege und will mich schon unsichtbar machen."
Gesagt, getan Handel geschlossen. Und in zwei Augenblicken waren Bursch und Schwein dem Hans aus den Augen. „Bin doch ein Glücksvogel!", lachte Hans und trug die Gans eine schöne Strecke. Hans berechnete den guten Braten und die Freude seiner Mutter; so kam er in das letzte Dorf vor dem seinigen.
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Da stand ein Scherenschleifer an seinem Karren, der sah ganz fröhlich aus und schliff und pfiff, und pfiff und schliff, dass es nur so schnurrte.
Hat's gern getan,
Tut's noch einmal,
Was geht's dich an?
Was hast denn du davon?"
Hans blieb, verwundert über des Schleifers Lustigkeit, stehen und fragte: „Euch geht's gewiss recht gut, dass Ihr so fröhlich seid? Wer's auch so hätte!" „O ja, bin alldieweil lustig, immer Geld in der Tasche.", sprach der Scherenschleifer. Kannst's auch so haben mit deiner Gans. Woher hast du sie?" „Hab sie gekriegt für ein Schwein," berichtete Hans, „das Schwein für eine Kuh, die Kuh für ein Pferd und das Pferd für einen Klumpen Gold." „Pfiffikus, dir fehlt nichts, als dass du ein Schleifer wirst.", sprach der Scherenschleifer. „Dazu braucht es nur eines guten Schleifsteins; hier hab ich einen, ist war schon etwas abgenutzt, geht aber doch, musst ihn nur tragen. Den geb ich dir für die Gans. Willst du?"
„Ob ich will? Freilich!", rief Hans erfreut. „Geld in allen Taschen ist eine schöne Profession." Der lose Schleifer gab dem guten Hans den Stein und Hans zog fürbass, ganz glücklich, meinte, er müsse in einer Glückshaut geboren sein. Aber die Sonne schien und brannte heiß. Hans hatte Hunger und Durst, war matt und müde. Der Stein war fast so schwer wie das Gold gewesen war. Er dachte. „O wenn ich mich doch nicht mit diesem schweren Schleifstein schleppen müsste."
Da war ein Brünnlein am Wege, daraus wollte Hans seinen Durst löschen.
Er bückte sich, und beim Bücken fiel der Stein in den Brunnen hinab.
Wer war froher als Hans im Glücke, dass er so mit einem Male, ohne sein Zutun, den schweren Stein losgeworden war.
Freudig sprang er auf, los und ledig aller Sorgen, aller Lasten, pries sich als den glücklichsten Menschen und gelangte guten Mutes bei seiner Mutter an - Hans im Glücke.
ENDE
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