Schließlich erreichten die Angehörigen unserer halben glorreichen Roten Armee den Portikus der Villa Diodati und ergingen sich dort in den unterschiedlichsten Betrachtungen bezüglich Trockenheit und Feuchtigkeit, Rein und Raus, schiefen Türen und Mausoleen Harald Glööcklers, eines bekannten Modedesigners und wandelndem Gesamtkunstwerks.
Und wie unsere Helden so vor dem Haus herumlungerten und die wesentlichen Dinge des Lebens erörterten, vernahmen sie trotz des stürmischen Windes und des Donnergrollens deutlich einen manisch vollzogenen Sprechakt bräsigen Inhalts, der von oberhalb ihrer Köpfe zu stammen schien und unsere Protagonisten an die Ansprache eines Apparatschiks anläßlich eines Parteitags der Bundes-CDU erinnerte.
Als sie den Blick gen Himmel richteten sahen sie... ja, was? Auf dem First des höchsten Daches stand ein nicht besonders attraktiver, straßenköterblonder Semizwerg im Adamskostüm, Typ Luke-Skywalker-für-HartzIV-Empfänger, und deklamierte Blech. Nackt. Im Regen.
Da dämmerte es den Josephine-Baker-Befreiungskriegern, daß es sich bei diesem Giebel-Goebbels für Arme um Mister Shelley handeln mußte, der entweder aus Langeweile oder ob eines spontanen Anfalls von enzephaler Blonditis, also einer angeborenen oder erworbenen entzündlichen Gehirnerblondung, auf dem Dach herumsprang und mit dem Gewitter Hasch-mich-ich-bin-der-Percy spielte. Wobei die Blitze, die das Unwetter vom Himmel abfeuerte, leider nur von unzureichender Treffsicherheit waren, diese dieses aber immerhin bedauerten.
Ob Mister Shelleys Freakshow-Performance beeindruckt und subtil verstört, zögerten unsere Helden, um Zugang zu diesem interessanten Etablissement mit den scheinbar NOCH interessanteren Bewohnern zu bitten.
Doch nachdem sie so etwa 69x gestutzt hatten, Lady Sarah mal wieder zu singen (YouTube-Link) begann, Lady Holz Goethes „Götz von Berlichingen“ rezitierte und dem HUHU!-Berg die Befürchtung ereilte, daß die Tür von einem Zombie-Harald geöffnet werden könnte, kamen sie zu dem Schluß, das Risiko einzugehen und um Eintritt nachzusuchen, um einer weiteren Aufweichung durch den Regen entgehen zu können..
Nachdem sich der Marquis de Carabas an der Tür bemerkbar gemacht hatte, wurde sie geöffnet und in ihr stand eine Gestalt, die verdächtig nach Riff-Raff aus der Rocky-Horror-Picture-Show aussah. Und dadurch, daß der Lakai das Offensichtliche konstatierte, nämlich das sie naß seinen, was weder besonders intelligent noch sympathisch wirkte, lieferte er den Evidenznachweis dafür, daß er tatsächlich Riff-Raff sein mußte.
Weit sympathischer wirkte da, daß Riffraffmum unsere halbe glorreiche Rote Armee hereinbat, was auf Lady Sarah SO sympathisch wirkte, daß sie gar nicht mehr mit singen(YouTube-Link) aufhören wollte.
So fühlten sich unsere Recken quasi eingeladen, wobei dieser Eindruck durch Riffraffmums Kommentar „The master is having a party.“ noch verstärkt wurde.
Allerdings verzögerte sich die Ankunft unserer nun als Gäste qualifizierten Neuankömmlinge im Salon, da der HUHU!-Berg sich zur Demonstration gezwungen sah, daß geologische Formationen wie Berge nicht besonders gut In der Nutzung von Treppen sind und sich daher auf dieser ein Stau bildete. Diese kleine Verzögerung nutzten unsere neuen Party-Gäste, um die Inneneinrichtung des Hauses zu bewundern, nach Igor und Emely zu fragen oder einen auf Frank 'N Furter zu machen.
Nachdem sie von Riffraffmum aufgefordert worden waren, ihm zu folgen, näherten sich nun unsere Neuankömmlinge der Party-Location allmählich (von wegen Stau und so) und konnten sich folgenden Eindruck dieser Szenerie verschaffen:
Zentral vor dem Kamin saß Lord Byron in einem Sessel und stellte martialische Anforderungen an sein Umfeld. Zu seinen Füßen hocke ein Mädel auf dem Boden, gab eine irische Voklsweise (Vimeo-Link) zum Besten und begleitete sich dazu auf der Gitarre. Wie sich die menschliche Beschallungsanlage an den Hausherrn ranschmiß, konnte es sich nur um Clair Clairmont handeln, also um eine Clair-Anlage.
Zur Linken des Hausherrn saß der vom-Dach-brüll-Luke alias Percy Shelley auf einer Chaiselongue, inzwischen abgetrocknet und angezogen und rezitierte H.P. Lovecraft. Mit dem Kopf auf seinem Schoß (dem Schoß von Shelley, nicht von Lovecraft) und den Füßen auf der Lehne des Möbelstücks war ein weiteres Mädel höchst unbequem aussehend drapiert, das offenbar befürchtete, zeitnah an einer Jungfrauenzersägung partizipieren zu müssen. Sie mußte Mary Wollstonecraft sein.
Ihnen gegenüber saß ein Typ auf einer Couch und sonderte entsetzlichen Unsinn ab. Das mußte Mister Polidori sein, der offensichtlich den Staffelstab des Blechredens von Dach-Luke kurz zuvor übernommen zu haben schien.
Komplettiert wurde dieses Arrangement durch MagentaSir, die die Saftschubse gab und Lady Blaubüste, beziehungsweise die Büste von Lord Byrons Schwester Lady Augusta, die auf dem Kaminsims stand, die Gesellschaft betrachtete und ob dieses Anblicks leise vor sich hin seufzte. Also die Büste, nicht die Schwester.
Wobei der Autor es als bezeichnendes Symptom versteht, sich eine Büste seiner Schwester auf den Kaminsims zu stellen. Wer so etwas tut, hat läuft im Kopf nicht wirklich rund.
Da der Marquis de Carabas nicht mehr der Jüngste und auch sonst immer schon ein wenig schusselig war, beschloß er, quasi als Legende ein inneres Abbild dieser Abendgesellschaft wie zu einem Fotoshooting arrangiert in seinem Geiste zu etablieren. Er wollte vorbereitet sein, sich nicht die Blöße geben, die Mitglieder der Literatensause alle mit „Mein Herr“, „Meine Dame“, „Mein Hermaphrodit“, „Meine Ziege“ oder „Mein Schweinekopf“ anzusprechen, um sich nicht dem Verdacht aussetzen lassen zu müssen, für unhöflich oder zu doof, um sich die Namen seiner Gesprächspartner zu merken, gehalten zu werden.
Noch bevor Riffraffmum seinem „master“ die neuen Gäste offiziell vorstellen konnte, hatten diese sich schon unters Partyvolk gemischt. Während Lady Sarah bestimmte Einrichtungsgegenstände bewunderte, würdigte Bunny Ballerina die Situation als solche, wobei der HUHU-Berg sich in billigem Flirten mit Lady Blaubüste erging. John Polidori rezitierte Luther (ausgerechnet) und regte damit sympathischerweise an, die Neuankömmlinge mit Partydrogen zu versorgen. Der Marquis de Carabas und Lady Holz hatten da diesbezüglich schon längst Eigeninitiative ergriffen und stürmten MagentaSirs Saftschubskarre.
Komplettiert wurde dieser Reigen durch Mary Wollstonecraft, die leise ein Temperaturdefizit ihrer Füße bemängelte, Percy Shelley, der neben ihr Oscar Wilde rezitierte und Ischade, die sich mit Clair Anlage bezüglich ihrer beiden Vorzüge austauschte, ob vermeintlich oder nicht.
Obwohl Lady Sarah den Verlust ihres Pappsafts zu beklagen hatte, nahm die Literatenschwoofe langsam Fahrt auf.
Mister Polidori grub alles an, was nicht bei „3!“ auf dem Baum war, Ischade ging dazu über, sich ob gewisser morphologisch-anatomischer Details von Clair Anlage in Sabbern zu üben und der HUHU!-Berg tauschte mit Lady Blaubüste Betrachtungen bezüglich des Trinkens oder Nichttrinkens von Partydrogen aus. Lord Byron rezitierte den Refrain aus "Hölle" der Band "Die Schweisser" (YouTube-Link), wogegen Percy Shelley eine Zeile aus einem Andrew-Eldritch-Song [size=xsmall]YouTube-Link)[/size] anführte, Mary Wollstonecraft sich obdessen einen Ast freute und das Beklagen des Temperaturdefizits ihrer Füße ebendiesen überließ.
Lady Holz hatte besonders viel Spaß, sie lag von Laudanum abgefüllt und daher komatös in einer Pfütze ihres eigenen Erbrochenen. Zumindest würde sie wohl gehofft haben, daß es sich um ihre eigene Kotze handelte, wäre sie nicht deliriös gewesen. Nachdem die laut vorgetragene Feststellung de Carabas, daß bei einer Party bewußtlos auf dem Boden herumliegen seiner Einschätzung nach Insubordination darstellt, weder eine erwünschte noch sonst irgendeine Wirkung zeigte, versuchte sich MagentaSir in Bemühungen, Hilfe für die hilflose Lady Holz zu organisieren.
Und so entwickelte sich der gepflegte Schwoof zu einer Römischen Orgie 2.0. Mister Polidori ging dazu über, sich mit Lady Sarah zu einer Stehlampe vereinigen zu wollen und versuchte vergeblich, diese anzuknipsen, während sich Lord Byron zu der steilen These verstieg, daß der HERR Analpenetration super fände, Percy Shelley den Marquis de Sade zitierte und Mary Wollstonecraft jetzt warme Füße hatte und die Schoko-Mumu-am-Stiel als ihre neue Erfindung propagierte. Wobei der HUHU!-Berg festgehalten wissen wollte, daß Essen für ihn KEIN Fetisch sei, wenigstens kein beischlafgeeigneter.
Riffraffmum kümmerte sich aufopferungsvoll um Lady Holz, indem er sie im Koma schändete, der Marquis de Carabas praktizierte Beischlaf in einer Mobilversion, indem er MagentaSir auf der Saftschubskarre knallte, während Ischade und Clair Anlage engagiert aneinander herumfummelten, wobei Ischade Fußgeruch an den Händen ihrer Fummelpartnerin festzustellen meinte, diese wiederum Ischade dazu aufforderte, ihr in die Augen auf ihren Brüsten zu schauen. (Da bekommt doch das Zitat aus „Casablanca“ „Schau mir in die Augen, Kleines“ eine zusätzliche und interessante neue Dimension von Bedeutung). Immerhin hatten im Gegensatz zu Mary Wollstonecraft Clair Anlage und Ingrid Bergmann keine Blasen an den Füßen.
Nur Bunny Ballerina schien nicht an diesem lustigen Reigen Teilhabe nehmen zu wollen und begnügte sich damit, sich der massiven psychotrophen Wirkung der angebotenen Partydrogen hinzugeben und die sich ihr präsentierende Show zu schön zu trinken.
Da, das gleißende Licht eines in direkter Nähe einschlagenden Blitzes, unmittelbar gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knall, flutete durch das Fenster ins Innere und projizierte das schemenhafte Abbild von etwas oder jemandem, das oder der sich draußen vor dem Haus befand, auf die Decke des Salons.
Ein Teil des Publikums dieser Lightshow erging sich in philosophischen Betrachtungen bezüglich Licht und Schatten, andere Anwesende hielten den schattenhaften Umriß wahlweise für E.T., einen Fenster-Luke, oder einen aztekischen Pfadfinder. Nur Mary Wollstonecraft entwickelte zu diesem Sachverhalt keine Meinung, da sie durch die Beschäftigung mit den Befindlichkeiten ihres Fahrgestells abgelenkt war.
Wenige Augenblicke später zuckte erneut ein Blitz-Licht durch das Fenster herein und gab der Abendgesellschaft einen zweiten Rateversuch in diesem lustigen Quiz „Guck, was steht da draußen rum.“
Eine Fraktion der Anwesenden meinte einen lebendigen High-voltage-Baum gesehen zu haben, ein Teil derer wiederum sich dadurch inspiriert fühlte, eine „Gespenstergeschichte“ zu schreiben, mit dem Sujet der gewaltigen energetischen Kraft eines Blitzes, der toter Materie Leben verleiht.
Da als krönender Abschluß für diese Literatenparty eine Séance vorgesehen war, schienen einige Zuschauer zu glauben, möglicherweise den Schatten der physischen Manifestation einer eigentlich nichtstofflichen Entität gesehen zu haben, die quasi in vorauseilendem Gehorsam Gestalt geworden war, ohne zuvor überhaupt invoziert worden zu sein.
Doch der Club der höchst lebendigen und emotional ein wenig überspannten Dichter schien kollektiv und stillschweigend darin übereinzukommen, daß die Schattenerscheinung ihren Erfahrungshorizont bei weitem übersteigt und deswegen zunächst einfach ignoriert werden sollte. Stattdessen setzten die Mitglieder des Vereins ihre zuvor kurz unterbrochenen Tätigkeiten einfach fort und nach dem gepflegten Schwoof und der Orgie 2.0 begann nun das Stadium SIGMA, dem Zustand des galoppierenden Irrsinns, das sich durch gewisse Aspekte von Sexmagick auszeichnete..
Nicht genug damit, daß MagentaSir Woody Allen und Percy Shelley aus der Bibel (!) zitierten, Lord Byron seinem Maximum triebhafter Aufgekratztheit entgegensteuerte und Mary Wollstonecraft sich fragte, ob ihr grenzdebiler Gesichtsausdruck mit dem Konsum von Laudanum korrelieren könnte.
Der ganze Wahnsinn dieses Treibens akkumulierte, verdichtete und manifestierte sich in amoklaufenden Einrichtungsgegenständen, die spontan von Möbeln zu IKEAvoren mutierten und alle und alles aufzufressen drohten.
Wobei der Autor keine Gewährleistung dafür geben mag, daß die Killermöbel-Episode authentisch ist. Seiner Meinung nach könnten diese Ereignisse auch das Ergebnis einer durch Partydrogen induzierten, kollektiven Wahrnehmungs-Psychose sein. Für wahrscheinlicher hält er allerdings die Möglichkeit einer geplanten Invokation des Geistes Aleister Crowleys (YouTube-Link), der in vorrauseilendem Gehorsam verstarb, bevor er geboren wurde, um ebenso vorauseilend erscheinen zu können, bevor er invoziert wurde. Und dabei ein wenig IKEA-Magick vom Stapel ließ.
Als Evidenznachweis für diese These sollen die Ausführungen der Chaiselongue dienen, die vom Betrachter nicht sichtbar, also okkult, etwas von „Die Kraefte, die lykanthropische Sexualmagie ausloesen befinden sich tief innerhalb des Unterbewusstseins des Menschen. Es sind jene baphometisch-lilith'schen Energien, die hinter dem "Rite de Passage" stehen.“ faselte. Das stammt zwar zugegebenermaßen nicht von Crowley, sondern aus dem Dunstkreis der „Fraternitas Saturni“, kommt aber eben nicht nur grob und prinzipiell aus derselben Richtung.
Und wie unsere Helden so vor dem Haus herumlungerten und die wesentlichen Dinge des Lebens erörterten, vernahmen sie trotz des stürmischen Windes und des Donnergrollens deutlich einen manisch vollzogenen Sprechakt bräsigen Inhalts, der von oberhalb ihrer Köpfe zu stammen schien und unsere Protagonisten an die Ansprache eines Apparatschiks anläßlich eines Parteitags der Bundes-CDU erinnerte.
Als sie den Blick gen Himmel richteten sahen sie... ja, was? Auf dem First des höchsten Daches stand ein nicht besonders attraktiver, straßenköterblonder Semizwerg im Adamskostüm, Typ Luke-Skywalker-für-HartzIV-Empfänger, und deklamierte Blech. Nackt. Im Regen.
Da dämmerte es den Josephine-Baker-Befreiungskriegern, daß es sich bei diesem Giebel-Goebbels für Arme um Mister Shelley handeln mußte, der entweder aus Langeweile oder ob eines spontanen Anfalls von enzephaler Blonditis, also einer angeborenen oder erworbenen entzündlichen Gehirnerblondung, auf dem Dach herumsprang und mit dem Gewitter Hasch-mich-ich-bin-der-Percy spielte. Wobei die Blitze, die das Unwetter vom Himmel abfeuerte, leider nur von unzureichender Treffsicherheit waren, diese dieses aber immerhin bedauerten.
Ob Mister Shelleys Freakshow-Performance beeindruckt und subtil verstört, zögerten unsere Helden, um Zugang zu diesem interessanten Etablissement mit den scheinbar NOCH interessanteren Bewohnern zu bitten.
Doch nachdem sie so etwa 69x gestutzt hatten, Lady Sarah mal wieder zu singen (YouTube-Link) begann, Lady Holz Goethes „Götz von Berlichingen“ rezitierte und dem HUHU!-Berg die Befürchtung ereilte, daß die Tür von einem Zombie-Harald geöffnet werden könnte, kamen sie zu dem Schluß, das Risiko einzugehen und um Eintritt nachzusuchen, um einer weiteren Aufweichung durch den Regen entgehen zu können..
Nachdem sich der Marquis de Carabas an der Tür bemerkbar gemacht hatte, wurde sie geöffnet und in ihr stand eine Gestalt, die verdächtig nach Riff-Raff aus der Rocky-Horror-Picture-Show aussah. Und dadurch, daß der Lakai das Offensichtliche konstatierte, nämlich das sie naß seinen, was weder besonders intelligent noch sympathisch wirkte, lieferte er den Evidenznachweis dafür, daß er tatsächlich Riff-Raff sein mußte.
Weit sympathischer wirkte da, daß Riffraffmum unsere halbe glorreiche Rote Armee hereinbat, was auf Lady Sarah SO sympathisch wirkte, daß sie gar nicht mehr mit singen(YouTube-Link) aufhören wollte.
So fühlten sich unsere Recken quasi eingeladen, wobei dieser Eindruck durch Riffraffmums Kommentar „The master is having a party.“ noch verstärkt wurde.
Allerdings verzögerte sich die Ankunft unserer nun als Gäste qualifizierten Neuankömmlinge im Salon, da der HUHU!-Berg sich zur Demonstration gezwungen sah, daß geologische Formationen wie Berge nicht besonders gut In der Nutzung von Treppen sind und sich daher auf dieser ein Stau bildete. Diese kleine Verzögerung nutzten unsere neuen Party-Gäste, um die Inneneinrichtung des Hauses zu bewundern, nach Igor und Emely zu fragen oder einen auf Frank 'N Furter zu machen.
Nachdem sie von Riffraffmum aufgefordert worden waren, ihm zu folgen, näherten sich nun unsere Neuankömmlinge der Party-Location allmählich (von wegen Stau und so) und konnten sich folgenden Eindruck dieser Szenerie verschaffen:
Zentral vor dem Kamin saß Lord Byron in einem Sessel und stellte martialische Anforderungen an sein Umfeld. Zu seinen Füßen hocke ein Mädel auf dem Boden, gab eine irische Voklsweise (Vimeo-Link) zum Besten und begleitete sich dazu auf der Gitarre. Wie sich die menschliche Beschallungsanlage an den Hausherrn ranschmiß, konnte es sich nur um Clair Clairmont handeln, also um eine Clair-Anlage.
Zur Linken des Hausherrn saß der vom-Dach-brüll-Luke alias Percy Shelley auf einer Chaiselongue, inzwischen abgetrocknet und angezogen und rezitierte H.P. Lovecraft. Mit dem Kopf auf seinem Schoß (dem Schoß von Shelley, nicht von Lovecraft) und den Füßen auf der Lehne des Möbelstücks war ein weiteres Mädel höchst unbequem aussehend drapiert, das offenbar befürchtete, zeitnah an einer Jungfrauenzersägung partizipieren zu müssen. Sie mußte Mary Wollstonecraft sein.
Ihnen gegenüber saß ein Typ auf einer Couch und sonderte entsetzlichen Unsinn ab. Das mußte Mister Polidori sein, der offensichtlich den Staffelstab des Blechredens von Dach-Luke kurz zuvor übernommen zu haben schien.
Komplettiert wurde dieses Arrangement durch MagentaSir, die die Saftschubse gab und Lady Blaubüste, beziehungsweise die Büste von Lord Byrons Schwester Lady Augusta, die auf dem Kaminsims stand, die Gesellschaft betrachtete und ob dieses Anblicks leise vor sich hin seufzte. Also die Büste, nicht die Schwester.
Wobei der Autor es als bezeichnendes Symptom versteht, sich eine Büste seiner Schwester auf den Kaminsims zu stellen. Wer so etwas tut, hat läuft im Kopf nicht wirklich rund.
Da der Marquis de Carabas nicht mehr der Jüngste und auch sonst immer schon ein wenig schusselig war, beschloß er, quasi als Legende ein inneres Abbild dieser Abendgesellschaft wie zu einem Fotoshooting arrangiert in seinem Geiste zu etablieren. Er wollte vorbereitet sein, sich nicht die Blöße geben, die Mitglieder der Literatensause alle mit „Mein Herr“, „Meine Dame“, „Mein Hermaphrodit“, „Meine Ziege“ oder „Mein Schweinekopf“ anzusprechen, um sich nicht dem Verdacht aussetzen lassen zu müssen, für unhöflich oder zu doof, um sich die Namen seiner Gesprächspartner zu merken, gehalten zu werden.
Noch bevor Riffraffmum seinem „master“ die neuen Gäste offiziell vorstellen konnte, hatten diese sich schon unters Partyvolk gemischt. Während Lady Sarah bestimmte Einrichtungsgegenstände bewunderte, würdigte Bunny Ballerina die Situation als solche, wobei der HUHU-Berg sich in billigem Flirten mit Lady Blaubüste erging. John Polidori rezitierte Luther (ausgerechnet) und regte damit sympathischerweise an, die Neuankömmlinge mit Partydrogen zu versorgen. Der Marquis de Carabas und Lady Holz hatten da diesbezüglich schon längst Eigeninitiative ergriffen und stürmten MagentaSirs Saftschubskarre.
Komplettiert wurde dieser Reigen durch Mary Wollstonecraft, die leise ein Temperaturdefizit ihrer Füße bemängelte, Percy Shelley, der neben ihr Oscar Wilde rezitierte und Ischade, die sich mit Clair Anlage bezüglich ihrer beiden Vorzüge austauschte, ob vermeintlich oder nicht.
Obwohl Lady Sarah den Verlust ihres Pappsafts zu beklagen hatte, nahm die Literatenschwoofe langsam Fahrt auf.
Mister Polidori grub alles an, was nicht bei „3!“ auf dem Baum war, Ischade ging dazu über, sich ob gewisser morphologisch-anatomischer Details von Clair Anlage in Sabbern zu üben und der HUHU!-Berg tauschte mit Lady Blaubüste Betrachtungen bezüglich des Trinkens oder Nichttrinkens von Partydrogen aus. Lord Byron rezitierte den Refrain aus "Hölle" der Band "Die Schweisser" (YouTube-Link), wogegen Percy Shelley eine Zeile aus einem Andrew-Eldritch-Song [size=xsmall]YouTube-Link)[/size] anführte, Mary Wollstonecraft sich obdessen einen Ast freute und das Beklagen des Temperaturdefizits ihrer Füße ebendiesen überließ.
Lady Holz hatte besonders viel Spaß, sie lag von Laudanum abgefüllt und daher komatös in einer Pfütze ihres eigenen Erbrochenen. Zumindest würde sie wohl gehofft haben, daß es sich um ihre eigene Kotze handelte, wäre sie nicht deliriös gewesen. Nachdem die laut vorgetragene Feststellung de Carabas, daß bei einer Party bewußtlos auf dem Boden herumliegen seiner Einschätzung nach Insubordination darstellt, weder eine erwünschte noch sonst irgendeine Wirkung zeigte, versuchte sich MagentaSir in Bemühungen, Hilfe für die hilflose Lady Holz zu organisieren.
Und so entwickelte sich der gepflegte Schwoof zu einer Römischen Orgie 2.0. Mister Polidori ging dazu über, sich mit Lady Sarah zu einer Stehlampe vereinigen zu wollen und versuchte vergeblich, diese anzuknipsen, während sich Lord Byron zu der steilen These verstieg, daß der HERR Analpenetration super fände, Percy Shelley den Marquis de Sade zitierte und Mary Wollstonecraft jetzt warme Füße hatte und die Schoko-Mumu-am-Stiel als ihre neue Erfindung propagierte. Wobei der HUHU!-Berg festgehalten wissen wollte, daß Essen für ihn KEIN Fetisch sei, wenigstens kein beischlafgeeigneter.
Riffraffmum kümmerte sich aufopferungsvoll um Lady Holz, indem er sie im Koma schändete, der Marquis de Carabas praktizierte Beischlaf in einer Mobilversion, indem er MagentaSir auf der Saftschubskarre knallte, während Ischade und Clair Anlage engagiert aneinander herumfummelten, wobei Ischade Fußgeruch an den Händen ihrer Fummelpartnerin festzustellen meinte, diese wiederum Ischade dazu aufforderte, ihr in die Augen auf ihren Brüsten zu schauen. (Da bekommt doch das Zitat aus „Casablanca“ „Schau mir in die Augen, Kleines“ eine zusätzliche und interessante neue Dimension von Bedeutung). Immerhin hatten im Gegensatz zu Mary Wollstonecraft Clair Anlage und Ingrid Bergmann keine Blasen an den Füßen.
Nur Bunny Ballerina schien nicht an diesem lustigen Reigen Teilhabe nehmen zu wollen und begnügte sich damit, sich der massiven psychotrophen Wirkung der angebotenen Partydrogen hinzugeben und die sich ihr präsentierende Show zu schön zu trinken.
Da, das gleißende Licht eines in direkter Nähe einschlagenden Blitzes, unmittelbar gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knall, flutete durch das Fenster ins Innere und projizierte das schemenhafte Abbild von etwas oder jemandem, das oder der sich draußen vor dem Haus befand, auf die Decke des Salons.
Ein Teil des Publikums dieser Lightshow erging sich in philosophischen Betrachtungen bezüglich Licht und Schatten, andere Anwesende hielten den schattenhaften Umriß wahlweise für E.T., einen Fenster-Luke, oder einen aztekischen Pfadfinder. Nur Mary Wollstonecraft entwickelte zu diesem Sachverhalt keine Meinung, da sie durch die Beschäftigung mit den Befindlichkeiten ihres Fahrgestells abgelenkt war.
Wenige Augenblicke später zuckte erneut ein Blitz-Licht durch das Fenster herein und gab der Abendgesellschaft einen zweiten Rateversuch in diesem lustigen Quiz „Guck, was steht da draußen rum.“
Eine Fraktion der Anwesenden meinte einen lebendigen High-voltage-Baum gesehen zu haben, ein Teil derer wiederum sich dadurch inspiriert fühlte, eine „Gespenstergeschichte“ zu schreiben, mit dem Sujet der gewaltigen energetischen Kraft eines Blitzes, der toter Materie Leben verleiht.
Da als krönender Abschluß für diese Literatenparty eine Séance vorgesehen war, schienen einige Zuschauer zu glauben, möglicherweise den Schatten der physischen Manifestation einer eigentlich nichtstofflichen Entität gesehen zu haben, die quasi in vorauseilendem Gehorsam Gestalt geworden war, ohne zuvor überhaupt invoziert worden zu sein.
Doch der Club der höchst lebendigen und emotional ein wenig überspannten Dichter schien kollektiv und stillschweigend darin übereinzukommen, daß die Schattenerscheinung ihren Erfahrungshorizont bei weitem übersteigt und deswegen zunächst einfach ignoriert werden sollte. Stattdessen setzten die Mitglieder des Vereins ihre zuvor kurz unterbrochenen Tätigkeiten einfach fort und nach dem gepflegten Schwoof und der Orgie 2.0 begann nun das Stadium SIGMA, dem Zustand des galoppierenden Irrsinns, das sich durch gewisse Aspekte von Sexmagick auszeichnete..
Nicht genug damit, daß MagentaSir Woody Allen und Percy Shelley aus der Bibel (!) zitierten, Lord Byron seinem Maximum triebhafter Aufgekratztheit entgegensteuerte und Mary Wollstonecraft sich fragte, ob ihr grenzdebiler Gesichtsausdruck mit dem Konsum von Laudanum korrelieren könnte.
Der ganze Wahnsinn dieses Treibens akkumulierte, verdichtete und manifestierte sich in amoklaufenden Einrichtungsgegenständen, die spontan von Möbeln zu IKEAvoren mutierten und alle und alles aufzufressen drohten.
Wobei der Autor keine Gewährleistung dafür geben mag, daß die Killermöbel-Episode authentisch ist. Seiner Meinung nach könnten diese Ereignisse auch das Ergebnis einer durch Partydrogen induzierten, kollektiven Wahrnehmungs-Psychose sein. Für wahrscheinlicher hält er allerdings die Möglichkeit einer geplanten Invokation des Geistes Aleister Crowleys (YouTube-Link), der in vorrauseilendem Gehorsam verstarb, bevor er geboren wurde, um ebenso vorauseilend erscheinen zu können, bevor er invoziert wurde. Und dabei ein wenig IKEA-Magick vom Stapel ließ.
Als Evidenznachweis für diese These sollen die Ausführungen der Chaiselongue dienen, die vom Betrachter nicht sichtbar, also okkult, etwas von „Die Kraefte, die lykanthropische Sexualmagie ausloesen befinden sich tief innerhalb des Unterbewusstseins des Menschen. Es sind jene baphometisch-lilith'schen Energien, die hinter dem "Rite de Passage" stehen.“ faselte. Das stammt zwar zugegebenermaßen nicht von Crowley, sondern aus dem Dunstkreis der „Fraternitas Saturni“, kommt aber eben nicht nur grob und prinzipiell aus derselben Richtung.