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Fredeswinds Märchenschatztruhe
Artona schrieb:
Ischade schrieb:Was mich allerdings an dem Märchen von Schneewittchen am meisten faszinierte, ist dass die Königin die Schönste Frau des Landes war (mal abgesehen von Schneewittchen selbst) Aber niemand sie in ihrer Verkleidung erkannte...
Da sieht man mal wieder, wie sehr "Schönheit" oft von Kleidern, Schminke und Frisur abhängt. Yikes)
Ich vermute mal, wenn ein berühmtes Fotomodel mit ungewaschenen Haaren, in Joghinghose und ohne Schminke auf der Straße auftauchen würde,  würde kein Mensch sie erkennen. 

Ganz bestimmt nicht!!! Dies Modepüppchen sehen übrigens geschminkt schon Hässlich aus!
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Fredeswind schrieb:
Ischade schrieb:Was mich allerdings an dem Märchen von Schneewittchen am meisten faszinierte, ist dass die Königin die Schönste Frau des Landes war (mal abgesehen von Schneewittchen selbst) Aber niemand sie in ihrer Verkleidung erkannte...

Danke

Damit hast du sicher Recht.

Die Königin muss also das Verkleiden beherrscht haben, sonst wäre das so kaum möglich. Außerdem ist ja auch von ihren Hexenkünsten die Rede, damit kann man sicher auch eine 'Verwandlung' bewerkstelligen.

Das Märchen ist (wie immer!) perfekt umgesetzt. Zehn 

Tatsächlich ist es gar nicht so schwer "unerkannt" zu bleiben.
Bei Menschen, die wir nur selten sehen, prägen wir uns das Gesicht ein, die Standardkleidung und das Umfeld, in der wir die Person normalerweise antreffen.

Gerade bei Trägern von Berufskleidung passiert es mir immer wieder, dass ich auf der Straße denke: Das Gesicht hast du doch schon öfter gesehen... Bis es später "Klick" macht, wenn ich die Kassiererin im Supermarkt am anderen Ende der Stadt sehe.

Zu Zeiten der Märchen kleideten sich die Menschen nach "Ständen". Da war Standard, dass die Bediensteten eines reichen Haushalts für die adeligen/ gutbürgerlichen Besitzer fast "unsichtbar" waren. Menschen niedrigerer "Stände" schenkte man kaum Beachtung. Welche "Untertanen" im Land "hinter den sieben Bergen" kannten die Königin schon persönlich? Allenfalls von Erzählungen, wenigen Abbildungen oder Münzen. Wobei man auch die entsprechende königliche Kleidung mit Ranginsignien erwartet hätte. Eine bildschöne Königin in den Klamotten einer Straßenhändlerin hätten die meisten nicht einmal angeschaut. Und die anderen zwar als "schön" eingestuft, jedoch kaum die Verbindung zu "Königin" gezogen.
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Yarr! schrieb:
Fredeswind schrieb:
Ischade schrieb:Was mich allerdings an dem Märchen von Schneewittchen am meisten faszinierte, ist dass die Königin die Schönste Frau des Landes war (mal abgesehen von Schneewittchen selbst) Aber niemand sie in ihrer Verkleidung erkannte...

Danke

Damit hast du sicher Recht.

Die Königin muss also das Verkleiden beherrscht haben, sonst wäre das so kaum möglich. Außerdem ist ja auch von ihren Hexenkünsten die Rede, damit kann man sicher auch eine 'Verwandlung' bewerkstelligen.

Das Märchen ist (wie immer!) perfekt umgesetzt. Zehn 

Tatsächlich ist es gar nicht so schwer "unerkannt" zu bleiben.
Bei Menschen, die wir nur selten sehen, prägen wir uns das Gesicht ein, die Standardkleidung und das Umfeld, in der wir die Person normalerweise antreffen.

Gerade bei Trägern von Berufskleidung passiert es mir immer wieder, dass ich auf der Straße denke: Das Gesicht hast du doch schon öfter gesehen... Bis es später "Klick" macht, wenn ich die Kassiererin im Supermarkt am anderen Ende der Stadt sehe.

Zu Zeiten der Märchen kleideten sich die Menschen nach "Ständen". Da war Standard, dass die Bediensteten eines reichen Haushalts für die adeligen/ gutbürgerlichen Besitzer fast "unsichtbar" waren. Menschen niedrigerer "Stände" schenkte man kaum Beachtung. Welche "Untertanen" im Land "hinter den sieben Bergen" kannten die Königin schon persönlich? Allenfalls von Erzählungen, wenigen Abbildungen oder Münzen. Wobei man auch die entsprechende königliche Kleidung mit Ranginsignien erwartet hätte. Eine bildschöne Königin in den Klamotten einer Straßenhändlerin hätten die meisten nicht einmal angeschaut. Und die anderen zwar als "schön" eingestuft, jedoch kaum die Verbindung zu "Königin" gezogen.


  Danke Danke Blush Blush 

DANKE!  Das klingt einleuchtend!
Spannend, wenn so etwas mal von mehreren Seiten betrachtet wird.

LG von der Märchenfee Fredeswind   fee
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Dann setzten sie den Sarg hinaus auf den Berg. Einer von ihnen blieb immer dabei und bewachte ihn. Und die Tiere kamen auch und beweinten es, erst eine Eule, dann ein Rabe, zuletzt ein Täubchen.

   


Es geschah aber, dass ein Königssohn in den Wald geriet, der sah den Sarg mit dem schönen Sneewittchen. Da sprach er: „Schenkt mir den Sarg, denn ich kann nicht leben ohne Sneewittchen zu sehen. Ich will es ehren und hochachten wie mein Liebstes."

   


Da gaben sie ihm den Sarg. Der Prinz ließ ihn von seinen Dienern wegtragen. Da stolperten sie über einen Strauch und von dem Schüttern fiel der giftige Apfelbissen aus Sneewittchens Hals.

   


Und nicht lange, so öffnete es die Augen, hob den Deckel vom Sarg in die Höhe und war wieder lebendig. „Ach Gott, wo bin ich?", rief es. Der Königssohn sagte voll Freude: „Du bist bei mir", und erzählte was sich zugetragen hatte.

   


Ich hab dich lieber als alles auf der Welt, komm mit mir auf meines Vaters Schloss, du sollst meine Gemahlin werden.", sprach der Königssohn.

   


Da war ihm Sneewittchen gut und ging mit ihm.

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

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Und ihre Hochzeit ward mit Pracht und Herrlichkeit angeordnet. Zu dem Fest wurde auch Sneewittchens gottlose Stiefmutter eingeladen.

   


Wie sie nun, mit ihren schönen Kleidern angetan, wieder den Spiegel befragte, da antwortete dieser:
Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,
aber die junge Königin ist tausendmal schöner als Ihr."

   


Da stieß das böse Weib einen Fluch aus, und ihr ward so angst und bange. Sie wollte zuerst gar nicht zur Hochzeit kommen: doch es ließ ihr keine Ruhe, sie musste fort und die junge Königin sehen.

   


Und wie sie hereintrat, erkannte sie Sneewittchen und vor Angst und Schrecken konnte sie sich nicht regen. Aber es waren schon eiserne Pantoffeln über Kohlenfeuer gestellt und wurden mit Zangen hereingetragen und vor sie hingestellt.

   


Da musste sie in die rotglühenden Schuhe treten und so lange tanzen, bis sie tot zur Erde fiel.

   

   



ENDE

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

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Ah wieder was gelernt gab also kein Kuss!!! Was die immer so im TV durcheinander bringen!

Und ein verdientes Ende für die böse alt Königin, was die sich damals immer so ausgedacht haben um die Bösen umzubringen. I
Ich finde es echt spannen das auch noch soviel über und um die Märchen geschrieben wird.

Die Umsetzung ist wie immer sehr gut!!!
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Aquarius schrieb:Ah wieder was gelernt gab also kein Kuss!!! 

Den Kuss gibt's bei Dornröschen!  Zwink

Dieses Ende ist ja schon die im Sinne der Romantik bereinigte Version. In der Erstauflage von Grimms Märchen (bzw. in Parallenen) sah das noch ganz anders aus:
Da verliebt sich der Prinz definitiv in eine "Tote" (der Kerl ist völlig plemplem YikesSmile  nimmt der Prinz den Sarg mit und lässt ihn ständig hinter sich hertragen. Den Dienern wurde es zu doof und ließen irgendwann den Frust an der vermeintlichen Leiche raus, wodurch sich das Apfelstück löste. Oder in Parallen: Der Prinz hockt nur noch im Zimmer bei der "Leiche", die Königin will dem Spuk ein Ende machen und ordnet die Beerdigung an. Beim Waschen/ Umziehen/ Kämmen der Leiche löst sich dann das giftige "Wasauchimmer" (muss kein Apfel sein, Schuh, Ring, Nadel... geht genauso.)
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Also erstmal: Wieder ein wunderschön umgesetztes Märchen. Danke liebe Märchenfee.

Interessant ist, dass ich die Geschichte so kannte, dass die Zwerge dem Prinzen den Sarg ins Schloss tragen sollten und ein Zwerg, der gar so weinte, stolperte und den Sarg fallen lies.

Über dies fand ich die Vorstellung, dass der Prinz sich da eine Tote aufs Schloss bringen läßt, schon als Kind seltsam. Zumal er davon ausgehen musste - wenn es sich nicht gerade um schwarze Magie handelt - dass sie über kurz oder lang verwesen müsste. Vielleicht beabsichtigte der Prinz ja tatsächlich die Tote durch Magie selbst wiederzuerwecken. Denn wenn wir ehrlich sind, jemand der eine Königin dazu zwingt in glühenden Schuhen zu tanzen, ist als solches schon sehr bizarr...
    
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(14.12.2017, 16:14)Ischade schrieb: Denn wenn wir ehrlich sind, jemand der eine Königin dazu zwingt in glühenden Schuhen zu tanzen, ist als solches schon sehr bizarr...

Irgendwo muss das Sprichwort "Eine heiße Sohle aufs Parkett legen" ja herkommen Zwink
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Das es so viel Versionen gibt war mir schon klar, aber das ist schon interessant.
Vielleicht habe ich da auch was mit Dornröschen durcheinander gebracht???
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