In den ersten Tagen des neuen Jahres
In einer Höhle in Transsilvanien
Lillith: „Ja, trink Deine Milch, damit Du ein großer Drache wirst.“
Dracarissa: „Das machst Du hervorragend. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die je ein Drachenbaby gefüttert haben.“
Lillith: „Na ich nehme an, meist sind sie das Futter, oder?“
Lillith: „Ach meine Süße. Du wirst mir fehlen.“
Dracarissa: „Ich danke Dir nochmal, für Deine Hilfe. Es war schön, dass Du hier warst, und mir in der ersten Zeit geholfen hast. Aber nun ist es Zeit, dass wir gehen.“
Lillith: „Und Du willst das Drächelchen nicht mitnehmen?“
Dracarissa: „Wir sind Rubindrachen. Bis sie fünf Jahre ist, wird sie sich nicht in einen Menschen verwandeln können. Und in der Zeit ist es am besten, wenn sie hier bleibt. Ich werde einmal die Woche nach ihr sehen und ihr Nahrung bringen. Wenn sie alt genug ist, kann sie ihrer Wege ziehen und sich Menschen suchen, bei denen sie leben will.“
Lillith: „Wird sie nicht unter anderen Rubindrachen leben?“
Dracarissa: „Die meisten von uns leben in kleinen Menschendörfern, ohne dass jemand weiß, dass wir Drachen sind. Das habe ich die ersten zwei Jahrhunderte auch gemacht, bevor ich Lady Fortuna traf. Seit dem lebe ich beim Zirkus. Die Zigeuner wissen, was ich bin. Das macht es einfacher.“
Lillith: „Einfacher?“
Dracarissa: „Ich muss nicht nach jeder Paarung das Dorf mit meinem Drachenpartner tauschen, damit nicht auffällt, dass wir nicht älter werden und nicht sterben, wie die Menschen dort. Lady Fortuna sorgt dafür, dass solange mein Kind mich braucht, der Zirkus nicht weiterzieht. Wenn mein kleines Drachenkind größer ist, werde ich mir vielleicht auch wieder einen menschlichen Partner unter dem fahrenden Volk suchen. Auch wenn es mich immer traurig macht, wenn dieser alt wird und stirbt und ich weiterlebe.“
Lilith: „Interessant. Du hast paarst Dich mit einem anderen Drachen, aber lebst mit einem Menschen zusammen.“
Dracarissa: „Weißt Du, Rubindrachen bekommen immer nur Nachwuchs, wenn ihr menschlicher Partner stirbt. Dann verlassen sie ihr Dorf und suchen, bis sie auf einen anderen Rubindrachen treffen. Das habe ich auch. Nur dass ich meine Leute nicht verlassen werde, jetzt wo Draculina geschlüpft ist.“
Lilllith: „Kommt ihr nie auf die Idee, mit dem Drachenvater zusammen zu bleiben?“
Dracarissa: „Das kommt nur sehr selten vor. Manchmal in größeren Städten. Aber wir fühlen uns unter so vielen Menschen nicht wohl. Ir kennen dann nicht alle, wissen nicht, wer uns böses wollen könnte. Nein, wir leben und verteidigen immer nur eine kleine Gemeinschaft.“
Lillith: „Darf ich die kleine Draculina denn auch ab und an besuchen?“
Dracarissa: „Ich denke, das würde sie sehr freuen.“
Lillith: „Aber nun muss ich erstmal Igors kleiner Ofelia ihren Teddybären bringen.“
Dracarissa: „Tu das. Und ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“
Lillith: „Grüße Lady Fortuna.“
Dracarissa: „Grüße an Igor und seine Familie.“
Lillith: „Na nun muss ich aber los!“