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Fredeswinds Märchenschatztruhe
Liebe Märchenfreunde,

jetzt habe ich euch lange genug warten lassen, daher nun schnell noch einige Bilder des nächsten Märchens.

LG und viel Spaß
Eure Märchenfee Fredeswind  fee
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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 Sechse kommen durch die ganze Welt

(frei nach den Brüdern Grimm)

Es war einmal ein Mann, der verstand allerlei Künste: er diente im Krieg und hielt sich brav und tapfer. Aber als der Krieg zu Ende war, bekam er den Abschied und drei Heller Zehrgeld auf den Weg.

   


Wart!“, sprach er, „das lass ich mir nicht gefallen, finde ich die rechten Leute, so soll mir der König noch die Schätze des Landes herausgeben.“ Da ging er voll Zorn in den Wald.

   


Dort sah er einen darin stehen, der hatte sechs Bäume ausgerupft, als wären's Kornhalme. Sprach er zu ihm: „Willst du mein Diener sein und mit mir ziehen?“

   


Ja.“, antwortete er, „aber erst will ich meiner Mutter das Wellchen Holz heimbringen“, nahm einen von den Bäumen und wickelte ihn um die fünf anderen, hob die Welle auf die Schulter und trug sie fort.

   


Dann kam er wieder und ging mit seinem Herrn, der sprach: „Wir zwei sollten wohl durch die ganze Welt kommen.

   


Und als sie ein Weilchen gegangen waren, fanden sie einen scharfsichtigen Jäger, der lag auf den Knien, hatte die Büchse angelegt und zielte. Sprach der Herr zu ihm: „Jäger, was willst du schießen?“ Er antwortete: „Zwei Meilen von hier sitzt eine Fliege auf dem Ast eines Eichbaumes, der will ich das linke Auge herausschießen."  „O, geh mit mir“, sprach der Mann, „wenn wir drei zusammen sind, sollten wir wohl durch die ganze Welt kommen.“ 

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Der Jäger war bereit und ging mit ihm. Sie kamen zu sieben Windmühlen, deren Flügel trieben ganz hastig herum und ging doch links und rechts kein Wind und bewegte sich kein Blättchen. Da sprach der Mann: „Ich weiß nicht, was die Windmühle treibt, es regt sich ja kein Lüftchen“, und ging mit seinen Dienern weiter.

   


Als sie zwei Meilen fortgegangen, sahen sie einen auf einem Baum sitzen, der hielt das eine Nasenloch zu und blies aus dem anderen. „Was treibst du da oben?“, fragte der Mann. Er antwortete: „Zwei Meilen von hier stehen sieben Windmühlen, seht, die blase ich an, dass sie laufen.“

   


O, geh mit mir.“, sprach der Mann. „Wenn wir vier zusammen sind, sollten wir wohl durch die ganze Welt kommen.“Da stieg der Bläser herab und ging mit.

   

Über eine Zeit sahen sie einen, der stand da auf einem Bein und hatte das andere abgeschnallt und neben sich gelegt. Da sprach der Herr: „Du hast dir's ja bequem gemacht zum Ausruhen.“ „Ich bin ein Laufer.“, antwortete er. „Und damit ich nicht gar zu schnell springe, habe ich mir das eine Bein abgeschnallt; wenn ich mit zwei Beinen laufe, so geht’s geschwinder als ein Vogel fliegt.“ „O, geh mit mir.“, sprach der Mann. „Wenn wir fünf zusammen sind, sollten wir wohl durch die ganze Welt kommen.“

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

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Oh wundervoll... Das Märchen liebe ich!!!
    
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Freut mich das es weiter geht!
Und ein ganz tolle Geschichte und die Bilder sind mal wieder klasse
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@Ischade und Aquarius:  
Danke Danke Danke für eure lieben Worte. Da habe ich wohl einen Glücksgriff getan.  

LG von der Märchenfee Fredeswind   fee
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Da ging er mit, und gar nicht lang, so begegneten sie einem, der hatte einen Hut auf, hatte es aber ganz auf dem einen Ohr sitzen. Da sprach der Herr zu ihm. „Manierlich, manierlich! Häng deinen Hut doch nicht auf ein Ohr. Du siehst ja aus wie ein Hans Narr.“ „Ich darf's nicht tun.“, sprach der andere. „Denn setze ich meinen Hut gerad, so kommt ein gewaltiger Frost und die Vögel unter dem Himmel erfrieren und fallen tot zur Erde.“ „O, geh mit mir.“, sprach der Mann. „Wenn wir sechs zusammen sind, sollten wir wohl durch die Welt kommen.“

   


Nun gingen die sechse in eine Stadt, wo der König hatte bekannt machen lassen, wer mit seiner Tochter um die Wette laufen wollte und den Sieg davontrüge, der sollte ihr Gemahl werden; wer aber verlöre, müsste auch seinen Kopf hergeben.

   


Da meldete sich der Mann und sprach: „Ich will aber meinen Diener für mich laufen lassen.“ Der König antwortete: „Dann musst du auch noch dessen Leben zum Pfand setzen, also dass sein und dein Kopf für den Sieg haften.“

   


Als das verabredet und festgemacht war, schnallte der Mann dem Laufer das andere Bein an und sprach zu ihm: „Nun sei hurtig und hilf, dass wir siegen.“ Es war aber bestimmt, dass, wer am ersten Wasser aus einem weit abgelegenen Brunnen brächte, der sollte Sieger sein. Nun bekam der Laufer einen Krug und die Königstochter auch einen.

   
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Sie fingen zu gleicher Zeit zu laufen an. Aber in einem Augenblick, als die Königstochter erst eine kleine Strecke fort war, konnte den Laufer schon kein Zuschauer mehr sehen und es war nicht anders, als wär der Wind vorbeigesaust.

   


In kurzer Zeit langte er bei dem Brunnen an, schöpfte den Krug voll Wasser unt kehrte wieder um.

   


Mitten auf dem Heimweg überkam ihn eine Müdigkeit, da setzte er den Krug hin, legte sich nieder und schlief ein. Er hatte aber einen Pferdeschädel, der da auf der Erde lag, zum Kopfkissen gemacht, damit er hart läge und bald wieder erwachte.

   


Indessen war die Königstochter, die auch gut laufen konnte, so gut es ein gewöhnlicher Mensch vermag, bei dem Brunnen angelangt und eilte mit ihrem Krug voll Wasser zurück.

   


Als sie den Laufer da liegen und schlafen sah, war sie froh und sprach: „Der Feind ist in meine Hände gegeben.“, leerte seinen Krug aus und sprang weiter.

   
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Nun wäre alles verloren gewesen, wenn nicht zu gutem Glück der Jäger mit seinen scharfsichtigen Augen oben auf dem Schloss gestanden und alles mit angesehen hätte. Da sprach er: „Die Königstochter soll doch gegen uns nicht aufkommen“, lud seine Büchse und schoss so geschickt, dass er dem Laufer den Pferdeschädel unter dem Kopf wegschoss, ohne ihm weh zu tun.

   


Da erwachte der Laufer, sprang in die Höhe und sah, dass sein Krug leer und die Königstochter schon weit voraus war.

   


Aber er verlor den Mut nicht, lief mit dem Krug wieder zum Brunnen zurück und schöpfte aufs neue Wasser.

   


Er war noch zehn Minuten eher als die Königstochter daheim. „Seht ihr“, sprach er, „jetzt hab ich erst die Beine aufgehoben, vorher war's gar kein Laufen zu nennen.“

   


Den König aber kränkte es, und seine Tochter noch mehr, dass sie so ein gemeiner abgedankter Soldat davontragen sollte; sie ratschlagten miteinander, wie sie ihn samt seinen Gesellen los würden. Das sprach der König zu ihr: „Ich hab ein Mittel gefunden, lass dir nicht bange sein. Sie sollen nicht wieder heim kommen.“

   
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Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Faszinierend finde ich dass der Baron Münchhausen eine ganz ähnliche Geschichte erzählte...
    
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