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Fredeswinds Märchenschatztruhe
(21.02.2018, 08:28)Floranja89 schrieb: Also...ich hab überhaupt keine Idee, welches es sein könnte. grübeln
Scheint aber was mit Brennnesseln zu tun zu haben. Wirr

Danke

Auflösung folgt in Kürze.

LG von der Märchenfee Fredeswind  fee
Fredeswind Märchenschatztruhe

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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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(22.02.2018, 08:25)Jolande schrieb: Die Brennesseln fügen sich so harmonisch ins Bild ein, dass sie mir überhaupt nicht aufgefallen sind.

Und wie immer habe ich keine Ahnung, was das für ein Märchen sein könnte - deswegen rate ich auch nie mit.

Aber deine Märchen lese ich immer wieder sehr gerne und freue mich über die schöne Kombination von alten und neuen Figuren Smile

Danke Danke Oops Oops
Keine Ahnung? Kein Problem, die bekannten Märchen sind ja auch schon alle weg. Die hättest du bestimmt erraten.

LG von der Märchenfee Fredeswind  fee
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(21.02.2018, 06:50)Ischade schrieb: Jungfrau Maleen?

VOLLTREFFER!

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Herzlichen Glückwunsch!
Du hast es erraten!
Kompliment!! Eine so prompte richtige Antwort habe ich nicht erwartet!

[i][color=#000037][size=medium]LG von der Märchenfee Fredeswind   fee
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Und wieder kannte ich das Märchen nicht.
Dabei hat meine Mutter uns immer Märchen vorgelesen.
Zum Glück gibt es dich.
So lerne ich viele Märchen kennen.
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die Osebergs schrieb:Und wieder kannte ich das Märchen nicht.
Dabei hat meine Mutter uns immer Märchen vorgelesen.
Zum Glück gibt es dich.
So lerne ich viele Märchen kennen.

Also, kein Wunder es gibt ja soo viele Märchen, allein mein Buch mit den gesammelten Märchen der Brüder Grimm hat knapp 800 Seiten. 

LG von der Märchenfee Fredeswind fee
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Jungfrau Maleen


(frei nach den Brüdern Grimm)



Es war einmal ein König, der hatte einen Sohn, der warb um die Tochter eines mächtigen Königs, die hieß Jungfrau Maleen und war wunderschön. Weil ihr Vater sie einem andern geben wollte, so ward sie ihm versagt.

   


Da sich aber beide von Herzen liebten, so wollten sie nicht voneinander lassen, und die Jungfrau Maleen sprach zu ihrem Vater: „Ich kann und will keinen andern zu meinem Gemahl nehmen.“ Da geriet der Vater in Zorn und ließ einen finstern Turm bauen, in den kein Strahl von Sonne oder Mond fiel.

   


Als er fertig war, sprach er: „Darin sollst du sieben Jahre lang sitzen, dann will ich kommen und sehen, ob dein trotziger Sinn gebrochen ist.“ Für die sieben Jahre ward Speise und Trank in den Turn getragen, dann ward sie und ihre Kammerjungfer hineingeführt und eingemauert, und also von Himmel und Erde geschieden.

   


Da saßen sie in der Finsternis, wussten nicht, wann Tag oder Nacht anbrach. Der Königssohn ging oft um den Turn herum und rief ihren Namen, aber kein Laut drang von außen durch die dicken Mauern.

   
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Was konnten sie anders tun als jammern und klagen? Indessen ging die Zeit dahin, und an der Abnahme von Speise und Trank merkten sie, dass die sieben Jahre ihrem Ende sich näherten. Sie dachten, der Augenblick ihrer Erlösung wäre gekommen, aber kein Hammerschlag ließ sich hören und kein Stein wollte aus der Mauer fallen: es schien, als ob ihr Vater sie vergessen hätte.

   


Als sie nur noch für kurze Zeit Nahrung hatten und einen jämmerlichen Tod voraussahen, da sprach die Jungfrau Maleen: „Wir müssen das letzte versuchen und sehen, ob wir die Mauer durchbrechen.“ Sie nahm das Brotmesser, grub und bohrte an dem Mörtel eines Steins, und wenn sie müd war, so löste sie die Kammerjungfer ab.

   


Nach langer Arbeit gelang es ihnen, einen Stein herauszunehmen, dann einen zweiten und dritten, und nach drei Tagen fiel der erste Lichtstrahl in ihre Dunkelheit, und endlich war die Öffnung so groß, dass sie hinausschauen konnten. Der Himmel war blau, und eine frische Luft wehte ihnen entgegen, aber wie traurig sah ringsumher alles aus: das Schloss ihres Vaters lag in Trümmern, die Stadt und die Dörfer waren, soweit man sehen konnte, verbrannt, die Felder weit und breit verheert.

   


Keine Menschenseele ließ sich erblicken. Als die Öffnung in der Mauer so groß war, dass sie hindurchschlüpfen konnten, so sprang zuerst die Kammerjungfer herab, und dann folgte die Jungfrau Maleen. Aber wo sollten sie sich hinwenden? Die Feinde hatten das ganze Reich verwüstet, den König verjagt und alle Einwohner erschlagen.

   
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Sie wanderten fort, um ein anderes Land zu suchen, aber sie fanden nirgend ein Obdach oder einen Menschen, der ihnen einen Bissen Brot gab, und ihre Not war so groß, dass sie ihren Hunger an einem Brennesselstrauch stillen mussten.

   


Als sie nach langer Wanderung in ein anderes Land kamen, boten sie überall ihre Dienste an, aber wo sie anklopften, wurden sie abgewiesen, und niemand wollte sich ihrer erbarmen. Endlich gelangten sie in eine große Stadt und gingen nach dem königlichen Hof. Aber auch da hieß man sie weitergehen, bis endlich der Koch sagte, sie könnten in der Küche bleiben und als Aschenputtel dienen.

   


Der Sohn des Königs, in dessen Reich sie sich befanden, war aber gerade der Verlobte der Jungfrau Maleen gewesen. Der Vater hatte ihm eine andere Braut bestimmt, die ebenso hässlich von Angesicht als bös von Herzen war. Die Hochzeit war festgesetzt und die Braut schon angelangt, bei ihrer großen Hässlichkeit aber ließ sie sich vor niemand sehen und schloss sich in ihre Kammer ein.

   


Und die Jungfrau Maleen musste ihr das Essen aus der Küche bringen. Als der Tag herankam, wo die Braut mit dem Bräutigam in die Kirche gehen sollte, so schämte sie sich ihrer Hässlichkeit und fürchtete, wenn sie sich auf der Straße zeigte, würde sie von den Leuten verspottet und ausgelacht.

   
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Da sprach sie zur Jungfrau Maleen: „Dir steht ein großes Glück bevor, ich habe mir den Fuß vertreten und kann nicht gut über die Straße gehen: du sollst meine Brautkleider anziehen und meine Stelle einnehmen: eine größere Ehre kann dir nicht zuteil werden.“ Die Jungfrau Maleen aber schlug es aus und sagte: „Ich verlange keine Ehre, die mir nicht gebührt."

   


Es war auch vergeblich, dass sie ihr Gold anbot. Endlich sprach sie zornig: „Wenn du mir nicht gehorchst, so kostet es dich dein Leben: ich brauche nur ein Wort zu sagen, so wird mir der Kopf vor die Füße gelegt.“ Da musste sie gehorchen und die prächtigen Kleider der Braut samt ihrem Schmuck anlegen.

   


Als sie in den königlichen Saal eintrat, erstaunten alle über ihre große Schönheit, und der König sagte zu seinem Sohn: „Das ist die Braut, die ich dir ausgewählt habe, und die du zur Kirche führen sollst." Der Bräutigam erstaunte und dachte: „Sie gleicht meiner Jungfrau Maleen, und ich würde glauben, sie wäre es selbst, aber die sitzt schon lange im Turn gefangen oder ist tot.“

   


Er nahm sie an der Hand und führte sie zur Kirche. An dem Wege stand ein Brennesselbusch, da sprach sie:
„Brennettelbusch,
Brennettelbusch so klene,
wat steist du hier allene?
ik hef de Tyt geweten,
da hef ik dy ungesaden
ungebraden eten.“


(Brennesselbusch,
Brennesselbusch so klein,
was stehst du hier allein,
ich habe die Zeit besessen,
da hab‘ ich dich ungesotten,
ungebraten gegessen)

   
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„Was sprichst du da?“, fragte der Königssohn. „Nichts,“ antwortete sie, „ich dachte nur an die Jungfrau Maleen.“
Er verwunderte sich, dass sie von ihr wusste, schwieg aber still.

   


Als sie an die Kirchentreppe kamen, sprach sie:

„Karkstegels, brik nich,
bün de rechte Brut nich.“

(Kirchenstiege, brich nicht,
bin die rechte Braut nicht)

„Was sprichst du da?“,. fragte der Königssohn. „Nichts,“ antwortete sie, „ich dachte nur an die Jungfrau Maleen.“ „Kennst du die Jungfrau Maleen?" "Nein," antwortete sie, „wie sollte ich sie kennen, ich habe nur von ihr gehört.“

   


Als sie an die Kirchtüre kamen, sprach sie abermals:

Karkendär, brik nich,
bün de rechte Brut nich."

(Kirchentür brich nicht,
bin die rechte Braut nicht)

„Was sprichst du da?“, fragte er. „Ach,“ antwortete sie, „ich habe nur an die Jungfrau Maleen gedacht.“

   


Da zog er ein kostbares Geschmeide hervor, legte es ihr an den Hals und hakte die Kettenringe ineinander. Darauf traten sie in die Kirche, und der Priester legte vor dem Altar ihre Hände ineinander und vermählte sie. Er führte sie zurück, aber sie sprach auf dem ganzen Weg kein Wort.

    [/i]
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