30.05.2020, 20:31
Das Stück Kuchen war schnell vertilgt und Friedel spielte auf seinem Kontrabass, sang seine Lieder und
unterhielt so die Gäste. Stevie aber wurde es mit der Zeit zu langweilig auf der recht unbequemen Treppe. 

Stunden später hörte Friedel endlich auf und meinte zu dem Jungen.
"So, dass war es für heute, jetzt gehen wir nach Hause. Ich muss jetzt unbedingt schlafen."
"Du Friedel, hast du vielleicht auch einen Schlafplatz für mich?"
"Na klar, für eine Nacht wirds schon gehen." "Prima, danke."
In Gedanken war Stevie schon in einem schönen, kuscheligen, warmen Bett.
"Wohnst du in dem großen Haus, das da vor uns liegt?" fragte er deswegen hoffnungsvoll.
"Oje, Junge...ne du, so ein Haus kann ich mir nicht leisten...
...Das hier ist mein zu Hause," erklärte er, als sie um die Hausecke bogen.
"Au weia, haben wir da überhaupt Platz zum schlafen." Stevie konnte seine Entäuschung
kaum verbergen.
"Platz ist in der kleinsten Hütte," meinte Friedel fröhlich, als er seine "Haustür" öffnete um Stevie seine Hütte
von innen zu zeigen.
"Und du meinst wirklich, der Platz reicht für uns beide?" "Na klar, und morgen sehen wir weiter. Wenn du magst,
kannst du gerne bei mir bleiben. Ich bräuchte jemanden, der mit dem Hut rumgeht und das Geld einsammelt, dass
ich als Strassenmusiker immer bekomme." "Na, ich weiß nicht...," fing Stevie an. "Überlege es dir, wir reden morgen weiter.
Jetzt muss ich ins Bett."
Friedel war kaum auf seine Pritsche, da war er auch schon eingeschlafen, während Stevie noch lange wach lag und
über das Leben von Friedel nachdachte.
Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
aber du kannst neu anfangen und das Ende ändern.