02.06.2020, 18:07
Am nächsten morgen hatte Stevie für sich entschieden, dass er weiterziehen wollte.
Friedel war etwas enttäuscht. Er hatte so gehofft, endlich einen "Laufburschen" gefunden zu haben.
"Und du willst es dir nicht nochmal überlegen, Stevie? Ich hatte so gehofft, dass du hier bleibst."
"Das tut mir jetzt schon leid für dich, Friedel. Vielleicht findest du ja jemand anderen," gab Stevie zur
Antwort, "für mich ist das auf Dauer nichts. Ich möchte auch mal wieder in einem richtigen Bett schlafen,
was richtiges essen und all das, was ich bisher so hatte." "Naja, da kann man halt nix machen. Ich wünsche dir, dass
du irgendwann das Passende für dich findest."
"Danke und noch Viel Erfolg mit deiner Musik," verabschiedete sich Stevie, ehe er sich umdrehte und wieder Richtung Stadt ging.
Friedel sah ihm noch eine Weile nach, bevor er mit seinem Tagewerk begann.
Stevie war noch so in Gedanken versunken, dass er beinahe in eine junge Frau gelaufen wäre.
"Vorsicht, junger Mann, du hättest mich beinahe umgerannt und dann wäre das Essen für meinen
Patienten futsch." Die Frau konnte einen Zusammenstoß gerade noch verhindern.
"Oh, Entschuldigung," stammelte Stevie. Ein Blick in ihren Korb ließ ihn das Wasser im Mund zusammenlaufen
und sein Magen knurrte laut.
"Na, da hat aber jemand hunger, so laut, wie dein Magen knurrt," schmunzelte sie. "Ja, ich hab seit gestern Mittag nix gegessen
und das war nur ein kleines Stück Kuchen," meinte er kleinlaut. "Dann komm mal mit. Mein Patient wird nach seiner OP wahrscheinlich
eh nicht alles essen. Da bleibt bestimmt was für dich übrig." Mit diesen Worten, und Stevie im Schlepptau, gingen sie Richtung Klinik.
Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
aber du kannst neu anfangen und das Ende ändern.