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die verrückten Spielewelten- der Prager Kongress
#74
(05.02.2021, 10:39)JTD schrieb: Nach weiteren intensiven Beratungen legen Großherzog Peter und der Große Rat des Großherzogtums folgende Denkschrift vor:

A.
Das Großherzogtum wünscht sich den Prager Kongreß als ein Forum, auf dem Themen und Probleme, welche zwei oder mehr der Mitgliedsländer betreffen, verhandelt und geklärt werden können. Um die Kontaktmöglichkeiten möglichst auszuweiten, sollte nicht von vornherein eine umfassende Basis verpflichtender gemeinsamer Werte festgelegt werden, die dann in der Konsequenz potentiellen Mitgliedern den Beitritt unmöglich macht.

A1.
Im Großherzogtum herrscht Religionsfreiheit. Das Großherzogtum wünscht sich den Kongreß sehr wohl auch als Ort der Kontakte zu Reichen, in denen die Religionszugehörigkeit von der Herrschaft festgelegt wurde.

B.
Eine Mitgliedschaft im Kongreß sollte keinesfalls daran geknüpft sein, von vornherein - insbesondere militärische - Bündnisverpflichtungen eingehen zu müssen.

B1.
Die gegenseitige Anerkennung der Unverletzlichkeit der Grenzen der Mitgliedsländer ist wünschenswert und wird vom Großherzogtum unterstützt. Eine Festlegung auf dieses Prinzip von vornherein sollte aber nicht dazu führen, daß Ländern mit Grenzstreitigkeiten die Mitgliedschaft im Kongreß verwehrt bleibt. Vielmehr soll der Kongreß der Ort sein, an dem solche Streitigkeiten in bilateralen oder multilateralen Verhandlungen geklärt und beigelegt werden können.

B2.
Das Großherzogtum hat seine Gründe für eine Ablehnung einer generellen militärischen Beistandspflicht der Mitglieder des Kongresses untereinander schon dargelegt. Wünschenswert wäre eine Vereinbarung eines Nichtangriffspaktes; im besten Falle alle Mitglieder umfassend, ggf. aber auch in der Form bilateraler oder multilateraler Abkommen einzelner Mitglieder untereinander. Wiederum sollte nicht der Beitritt zu einem Nichtangriffspakt zwingende Voraussetzung sein für die Mitgliedschaft im Kongreß, sondern der Kongreß sollte der Ort sein, an dem solche Abkommen verhandelt und geschlossen werden.
 
B3.
Der Kongreß sollte der Ort sein, an dem mehrere oder (aber nicht zwingend) alle Mitglieder ggf. ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen gegen einen Aggressor verhandeln und beschließen können.

C.
Der Kongreß sollte in erster Linie der Ort sein, an dem die für Wohlstand und Handel wichtigen Fragen verhandelt und beschlossen werden.

C1.
Das Großherzogtum betrachtet es als wünschenswert, daß sich auf dem Kongreß möglichst viele Mitglieder bereit finden, eine Zollunion sowie einen einheitlichen Standard an Maßen und Gewichten zu beschließen. Für letzteres schlägt das Großherzogtum das französische metrische System vor, welches sich trotz seines revolutionären Ursprungs auch im Großherzogtum bereits auf das Hervorragendste bewährt.

C2.
Das Großherzogtum betrachtet es als wünschenswert, daß sich auf dem Kongreß möglichst viele Mitglieder bereit finden, die Einführung eines einheitlichen, gemeinsamen Postdienstes zu verhandeln und zu beschließen.

C3.
Das Großherzogtum betrachtet es als wünschenswert, daß sich auf dem Kongreß möglichst viele Mitglieder bereit finden, die Einführung einer einheitlichen, gemeinsamen Zeit anstelle der jetzt noch gebräuchlichen örtlichen und regionalen Zeitzonen zu verhandeln und zu beschließen.

C4.
Das Großherzogtum wünscht sich den Kongreß als den Ort, an dem die Mitglieder in der Zukunft ggf. dann notwendig werdende einheitliche Normen und Regularien zum Ausbau von Verkehrswegen verhandeln und und beschließen können.

C5.
Das Großherzogtum wünscht sich den Kongreß als einen Ort, an dem bilaterale oder multilaterale Handelsabkommen verhandelt und beschlossen werden können.

D.
Wie aus den Punkten A. bis C. sowie den jeweiligen Unterpunkten hervorgeht, wünscht sich das Großherzogtum den Kongreß keinesfalls als Union, und das Plenum der Mitglieder nicht als "Regierung" einer solchen Union. Das Großherzogtum ist keinesfalls bereit, einer solchen Union vorbehaltlos beizutreten, zumal das Großherzogtum seine bereits vorhandenen anderweitigen Bündnisverpflichtungen berücksichtigen muß.

D1.
Das Großherzogtum wünscht sich den Kongreß als einen Ort der Konsultationen und Verhandlungen. Dabei müssen nicht zwingend alle Verhandlungen und Beschlüsse im Plenum des Kongresses stattfinden: das Großherzogtum geht davon aus, daß Fragen des freien Zuganges zu Seehandelswegen und Häfen für Binnenstaaten eher weniger von Interesse sind, daß aber der Kongreß ein Forum bieten kann für die betroffenen Küstenstaaten.

D2.
Verhandlungen und Beschlüsse sollten nur dann im Plenum des Kongresses stattfinden, wenn dies von einer ausreichend großen Mehrheit der Mitglieder per Abstimmung so beschlossen wurde.

D3.
Oberstes Ziel des Kongresses sollte also sein, die diplomatischen Kontakte zwischen den Mitgliedern zu vereinfachen und diesen ein Forum zu bieten.

D4.
Daraus abgeleitet, sollte eine Charta des Kongresses keinesfalls von vornherein eine weitgehende Festlegung auf verbindliche Normen und Bündnisverpflichtungen beinhalten. Solche Fragen sollten Gegenstände der Verhandlungen auf dem Kongreß sein. Vielmehr sollte sich eine Charta auf die Verfahrensabläufe im Kongreß konzentrieren. Mit dem Beitritt sollten aber die Mitglieder eine Verpflichtungserklärung abgeben zur Vertragstreue und zur Akzeptanz der Verfahren des Kongresses.
Kavalier
An den großen Rat des Großherzogtums Stettin

Wir bewundern eure Fähigkeiten umfangreiche und einleuchtende Denkschriften zu verfassen. Lange musste ich über den Inhalt sinnieren und bewundere euer ernsthaftes Interesse euch für den Prager Kongress zu engagieren. Doch leider müssen wir euch mitteilen, dass unsere ursprünglichen Vorstellungen über den Rahmen des Prager Kongresses, von den euren stark abweichen. Auch viele der kleinern und schwächeren Fürstentümern auf deutschem und europäischem Boden hätte sich mehr gewünscht. Sie wollen einfach nur in Frieden zwischen ihren mächtigen Nachbarn leben, so wie es sich das Großherzogtum wünscht. Allerdings ist das Großherzogtum mit seinen mächtigen verbündeten Russland, Großbritannien und uns den Preussen in einer komfortablen Lage, während den kleineren Fürstentümern das fehlt. Ein echter Bund mit militärischen Beistandsgarantien hätte dies erfüllen können. Preussen hatte die Vorstellung, dass das über den Prager Kongress zu erreichen sei. Nun sei es aber so und das Großherzogtum schließt ja nicht aus, das solch ein Bündnis neben dem Kongress ja möglich ist. Deshalb bietet Preussen den kleinen Fürstentümern ein festes Bündnis und somit seinen Schutz, in Form eines Beistandpaktes an, wenn sie das wollen. Bei den Grafschaften Hiddnsee, die fest in Preussen integriert ist, dem Großherzogtum Stettin und der Krakauer Republik existieren bereits solche Strukturen.

Nun möchte ich aber den Prager Kongress deshalb nicht für nutzlos erklären, aber mit den momentanen Mitgliedern macht er keinen Sinn, wenn die Ideen des Großherzogtums Stettin Anwendung finden sollten. Die beteiligten Fürstentümer sind einfach zu klein, dass von ihnen eine relevante Gefahr gegen andere ausgehen könnte. Der Prager Kongress wäre viel eher ein geeigneter Ort an dem u.a die großen Mächte zusammenkommen sollten, führen doch ihre Expansionen und Waffengänge zu großem Leid. Dort würde es doch Sinn machen über Sanktionen zusprechen. Deshalb plädieren wir für eine Öffnung des Prager Kongresses für alle Länder und Königreiche die sich daran beteiligen wollen.

Wir freuen uns aber sehr, dass der Wenzelthron wieder besetzt ist und der neue Fürst von Böhmen die Präsidenschaft des Kongresses übernimmt.

Hochachtungsvoll Hans Freiherr von Katte, erster Minister Preussens

   
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RE: die verrückten Spielewelten- die Länder des Prager Kongresses - von Constantin - 07.02.2021, 21:06

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