12.05.2021, 09:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.05.2021, 09:22 von Fredeswind.)
Das Märchen vom Ritter Blaubart
(frei nach Ludwig Bechstein)
Es war einmal ein gewaltiger Rittersmann, der hatte viel Geld und Gut, und lebte auf seinem
Schlosse herrlich und in Freuden. Er hatte einen blauen Bart, davon man ihn nur Ritter Blaubart nannte, obschon er eigentlich anders hieß, aber sein wahrer Name ist verloren gegangen. Dieser Ritter hatte sich schon mehr, als einmal verheiratet.
Allein man hatte gehört, dass alle seine Frauen schnell nach einander gestorben seien, ohne dass man eigentlich ihre Krankheit erfahren hatte. Nun ging Ritter Blaubart abermals auf Freiersfüßen, und da war eine Edeldame in seiner Nachbarschaft, die hatte zwei schöne Töchter und einige ritterliche Söhne, und diese Geschwister liebten einander sehr zärtlich.
Als nun Ritter Blaubart die eine dieser Töchter heiraten wollte, hatte keine von beiden rechte
Lust, denn sie fürchteten sich vor des Ritters blauem Bart, und mochten sich auch nicht
gern von einander trennen. Aber der Ritter lud die Mutter, die Töchter und die Brüder samt
und sonders auf sein großes und schönes Schloss zu Gaste.
Er verschaffte ihnen dort so viel angenehmen Zeitvertreib und so viel Vergnügen durch
Jagden, Tafeln, Tänze, Spiel und sonstige Freudenfeste, dass sich endlich doch die Jüngste
der Schwestern ein Herz fasste.
Sie entschloss sich Ritter Blaubarts Frau zu werden. Bald darauf wurde auch die Hochzeit mit vieler Pracht gefeiert.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)