13.02.2018, 22:07
Mein Playmohausener Rosenmontagszug hat kein konkretes Vorbild. Er ist eher eine Mischung aus rheinischem Karneval und schwäbisch-alemannischer Fasnet. Auch wenn die Puristen aller Fastnachtsregionen deswegen entsetzt aufheulen dürften, ist diese Mischung jetzt auch nicht dermaßen unwahrscheinlich, man schaue nur nach Villingen, da laufen seit eh und je Narrozunft (mit ihren hölzenen Schemen = Masken, bemaltem Häs und Schellen typische Vertreter der schwäbisch-allemannischen Fasnet) und die Katzenmusik mit Motivwägen und Tanzgarden einträchtig abwechselnd durch die Stadt.
Wenn man sich näher mit der Entwicklung des Festes beschäftigt stellt man fest, dass es sich ohnehin um ein und dasselbe Fest handelt, trotz der verschiedenen regionalen Bezeichnungen, und dass die unterschiedlichen Ausdrucksformen allein der Entstehungszeit geschuldet sind.
Ich bin mit der schwäbisch-allemannischen Fastnacht großgeworden und da schlägt auch mein Herz. Allerdings lassen sich diese Gestalten unmöglich in Playmobil nachbauen. Die großen, tollen Mottowägen vom Rhein sind da allerdings auch nicht leichter. Also habe ich einfach mal geschaut, was geht, und das ist eine ganze Menge, habe gebastelt und das Ergebnis fastnachtsgeschichtlich eingeordnet. Die Vorbilder stammen aus unterschiedlichen deutschen und schweizer Regionen und aus allen Epochen der Fastnachtsentwicklung.
Mein Playmohausen ist eine katholisch geprägte Kleinstadt abseits großer Zentren, daher eigentlich der perfekte Ort für eine ungestörte Entwicklung von Fastnachtstaditionen über alle Epochen hinweg.
Es ist Rosenmontag in Playmohausen. Die Straßen füllen sich so langsam mit feierlustigen Zuschauern.
Emil Emsig: "Liebe Zuschauer von RTV Playmohausen, ich begrüße euch zur großen Live Übertragung des Playmohausener Rosenmontagszuges."
Emil: "An meiner Seite steht wieder die Volkskundeprofessorin Anna Grimm. Anna, wenn ich nicht wüsste, wer in diesem Kostüm steckt, hätte ich dich nicht erkannt!"
Anna: "Nun, das Verkleiden bis zur Unkenntlichkeit ist eine der wichtigsten und ältesten Fastnachtstraditionen. Welchen Sinn das macht, werden wir später sehen, wenn im Zug die Bajasse kommen."
Emil: "Solange lassen wir noch mal die Kamera schweifen."
Emil: "Bockwurst-Benno macht gerade mal wieder das Geschäft des Jahres! Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Fastnacht zu einem großen Teil aus Essen und Trinken besteht."
Anna: "Der Eindruck täuscht nicht! Schließlich bestand ja der ursprüngliche Sinn der Fastnacht darin, die Vorräte an Fleisch, Eiern und Schmalz aufzubrauchen, da das in der Fastenzeit nicht mehr gegessen werden durfte. Darum spielten die Metzgerszünfte in den spätmittelalterlichen Feiern eine Hauptrolle, sozusagen als Entschädigung für die folgenden 6 Wochen ohne Einkünfte. Ich verspreche, wir werden im Umzug noch einiges an Würsten zu sehen kriegen."
Emil: "Achtung, liebe Zuschauer, es geht los! Der Zug kommt! Begrüßen wir ihn mit einem kräftigen PLAYMOHAUSEN ALAAF!"
Emil: "Angeführt wird der Zug wie immer von Reitern in historischen Kostümen und mit der Playmohausener Fahne."
Emil: "Danach folgt die Stadtkapelle mit dem traditionellen Altjägermarsch.
link/ https://www.youtube.com/watch?v=dKZqC8GLeqM
Das ganze macht aber einen ganz schön militärischen Eindruck. Oder was meinst du dazu, Anna?"
Anna: "Nun, als im 19. Jahrhundert die großen Karnevalsumzüge entstanden, da war das Militärische groß in Mode. Also hat man es eben in die Umzüge eingebaut, teils, weil es den Leuten eben gefallen hat. Marschmusik passt nun mal gut zu großen Umzügen. Und teils, um sich über das Militär lustig zu machen. Dazu sehen wir später auch noch Beispiele."
Wenn man sich näher mit der Entwicklung des Festes beschäftigt stellt man fest, dass es sich ohnehin um ein und dasselbe Fest handelt, trotz der verschiedenen regionalen Bezeichnungen, und dass die unterschiedlichen Ausdrucksformen allein der Entstehungszeit geschuldet sind.
Ich bin mit der schwäbisch-allemannischen Fastnacht großgeworden und da schlägt auch mein Herz. Allerdings lassen sich diese Gestalten unmöglich in Playmobil nachbauen. Die großen, tollen Mottowägen vom Rhein sind da allerdings auch nicht leichter. Also habe ich einfach mal geschaut, was geht, und das ist eine ganze Menge, habe gebastelt und das Ergebnis fastnachtsgeschichtlich eingeordnet. Die Vorbilder stammen aus unterschiedlichen deutschen und schweizer Regionen und aus allen Epochen der Fastnachtsentwicklung.
Mein Playmohausen ist eine katholisch geprägte Kleinstadt abseits großer Zentren, daher eigentlich der perfekte Ort für eine ungestörte Entwicklung von Fastnachtstaditionen über alle Epochen hinweg.
Es ist Rosenmontag in Playmohausen. Die Straßen füllen sich so langsam mit feierlustigen Zuschauern.
Emil Emsig: "Liebe Zuschauer von RTV Playmohausen, ich begrüße euch zur großen Live Übertragung des Playmohausener Rosenmontagszuges."
Emil: "An meiner Seite steht wieder die Volkskundeprofessorin Anna Grimm. Anna, wenn ich nicht wüsste, wer in diesem Kostüm steckt, hätte ich dich nicht erkannt!"
Anna: "Nun, das Verkleiden bis zur Unkenntlichkeit ist eine der wichtigsten und ältesten Fastnachtstraditionen. Welchen Sinn das macht, werden wir später sehen, wenn im Zug die Bajasse kommen."
Emil: "Solange lassen wir noch mal die Kamera schweifen."
Emil: "Bockwurst-Benno macht gerade mal wieder das Geschäft des Jahres! Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Fastnacht zu einem großen Teil aus Essen und Trinken besteht."
Anna: "Der Eindruck täuscht nicht! Schließlich bestand ja der ursprüngliche Sinn der Fastnacht darin, die Vorräte an Fleisch, Eiern und Schmalz aufzubrauchen, da das in der Fastenzeit nicht mehr gegessen werden durfte. Darum spielten die Metzgerszünfte in den spätmittelalterlichen Feiern eine Hauptrolle, sozusagen als Entschädigung für die folgenden 6 Wochen ohne Einkünfte. Ich verspreche, wir werden im Umzug noch einiges an Würsten zu sehen kriegen."
Emil: "Achtung, liebe Zuschauer, es geht los! Der Zug kommt! Begrüßen wir ihn mit einem kräftigen PLAYMOHAUSEN ALAAF!"
Emil: "Angeführt wird der Zug wie immer von Reitern in historischen Kostümen und mit der Playmohausener Fahne."
Emil: "Danach folgt die Stadtkapelle mit dem traditionellen Altjägermarsch.
link/ https://www.youtube.com/watch?v=dKZqC8GLeqM
Das ganze macht aber einen ganz schön militärischen Eindruck. Oder was meinst du dazu, Anna?"
Anna: "Nun, als im 19. Jahrhundert die großen Karnevalsumzüge entstanden, da war das Militärische groß in Mode. Also hat man es eben in die Umzüge eingebaut, teils, weil es den Leuten eben gefallen hat. Marschmusik passt nun mal gut zu großen Umzügen. Und teils, um sich über das Militär lustig zu machen. Dazu sehen wir später auch noch Beispiele."