Anna: "Da habe ich auch einige gute Bücher dazu. Moment mal...Die Hypothese, dass Fastnacht und. Co germanischen Ursprungs sei, ist immer noch nicht tot zu kriegen. Dabei stammen die ältesten schriftlichen Erwähnungen von Fastnachtsbräuchen aus dem 14. Jahrhundert. Wie meistens, handelt es sich dabei um Verbote und Verurteilungen von Ausschreitungen. Sicher ist, dass die Fastnachtsfeiern im späten Mittelalter in den damals aufstrebenden Städten entstanden und hauptsächlich von Handwerkszünften organisiert wurde."
Anna: "Das Wort 'Fastnacht' bezeichnet ursprünglich den letzten Abend vor der Fastenzeit. Während der Fastenzeit waren damals Fleisch, Würste, Wein (aber nicht Bier) und andere tierische Produkte wie Eier und Schmalz verboten. Das musste dann alles noch aufgebraucht werden. Außerdem wollten die Leute noch einmal einen draufmachen, bevor die Fastenzeit begann. Der Begriff 'Karneval' ist erstmals Ende des 17. Jahrhunderts, im Rheinland erstmals im Jahr 1728 nachweisbar. In den Kölner Stadtakten taucht „Carneval“ erstmals um 1780 auf. Er leitet sich vom mittellateinischen Begriff carne levare (Fleisch wegnehmen) ab.
Übrigens, später kommen noch Jim und Francesca zum gemeinsamen Backen von Fasnetsküchle. Du kannst gerne mitmachen."
Emil: "Wenn es zu essen gibt, bleibe ich doch gerne."
Anna: "Solange habe ich hier noch ein nettes Filmchen:"
link/ https://www.youtube.com/watch?v=nlsi9N6TDpo
Trudi Grimm und Freundinnen betreten laut kichernd und singend die Wohnung.
Alle: "Playmohausen Alaaf!"
Trudi: "Mama, hast du schon Küchle gemacht?"
Freundinnen: "Und wohin jetzt mit unserer Beute?"
Vampirmädchen: "Na, und wen haben wir da? Noch 'ne Krawatte!"
Emil: "Gnade! Das ist eine echte Lederkrawatte!"
"Und was bietest du für's Verschonen?"
Emil: "Einen Platz auf der Pressetribüne am Rosenmontag?"
"Für alle drei?"
"Ich werd's versuchen."
Emil: "Apropos Rosenmontagsumzug, Anna, möchtest du nicht bei der Fernsehübertragung ein wenig Hintergrundinformationen einbringen? Du kennst dich doch so gut aus."
Anna: "Sehr gerne!"
Emil: "Und mich mal darüber aufklären, wo dieser Unsinn mit dem Krawatte Abschneiden kommt."
Anna: "Na ja, als es im 19. Jahrhundert das höhere Bürgertum übernahm, die Karnevalsumzüge und Sitzungen zu organisieren, war das alles erst mal Männersache. Aber die Wäscherinnen von Bonn-Beuel wollten sich das nicht gefallen lassen und gründeten 1824 das erste Damenkomitee, um die Teilnahme am Karneval zu erkämpfen. Aus den Feiern der Frauen entwickelte sich dann die Weiberfastnacht. An diesem Tag stürmen Frauen die Rathäuser, um die Männer zu entmachten. Aber das Abschneiden der Krawatten entstand erst nach 1945. Es geht aber auch dabei um die symbolische Entmachtung der Männer."
Trudi: "Hier können wir unsere Beute hinhängen."
Trudi: "Etwas Glühwein zu Aufwärmen, Mädels, bevor wir uns wieder ins Treiben stürzen?"
Clownin: "Was Heißes ist immer gut, bei dem Wetter heute. Wegen der Fasnetsküchle müssen wir wohl später noch mal vorbeischauen."
Emil: "Du erzählst viel vom 19. Jahrhundert. Aber wie ging es los? Was weiß man über die ältesten Karnevalsbräuche?
Anna: "Erste, einzelne Belege für Fastnachtsfeiern gibt es aus dem 13. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert hat sich die Fastnacht dann etabliert und erlebt in den Städten eine erste Blüte. Es gab Turnierveranstaltungen des Adels, Festessen und Maskenumgänge. Wie diese ausgesehen haben, kann man sich in den Bilderchroniken des Nürnberger Schembartlaufes anschauen.
link/ https://de.wikipedia.org/wiki/Schembartlauf
Die Schembartläufer stellten die Anführer eines Handwerkeraufstandes dar und galten als solche als Personifikationsallegorien der vom Teufel verkerkehrten Aufständischen. Sie zogen Kostüme an, die verschiedene Laster versinnbildlichten wir Spielleidenschaft, Wollust, Geiz. Außerdem führten sie sogenannte "Höllen" mit sich, Schlitten, auf denen entsprechende Motive dargestellt wurden. Sinn solcher Veranstaltungen war, zu zeigen, was "des Teufels" ist, um das Volk wirkungsvoller zur Umkehr (Fastenzeit) zu motivieren.
Eine wichtige Symbolfigur war von Anfang an der Narr. Sein Wesen wird schon in den Psalmen als gottesfern beschrieben: "Der Narr spricht in seinem Herzen: »Es gibt keinen Gott!« (Ps 53,2)"
Der Harlekin ans der Comedia del Arte verbindet noch dämonische Züge mit der Rolle des derben Spaßmachers. https://de.wikipedia.org/wiki/Harlekin
Den Narren erkennt man an der Narrenkappe und ursprünglich auch an dem Flickenkleid. Alte Narrendarstellungen findet man auch in Kirchen, wie auf der Wange einer Kirchenbank im Rottweiler Münster: http://www.narren-spiegel.de/media/04Kirche-2.jpg
Ein weiteres wichtiges Attribut des Narren ist der Spiegel. Damit kann er sich selbst bewundern (Narzissmus), diesen aber auch seinen Mitmenschen vorhalten.
Auch die Teufelsfigur gehört zu den ganz alten Figuren. Ein schönes Beispiel dafür ist der Teufelsschuttig aus Elzach:
link/ http://www.narrenzunft-elzach.de/.cm4all...Teufel.jpg
Viele Narren sind mit Schellen behangen. Auch hier gibt es einen biblischen Bezug: "Wenn ich mit Menschen-und mit Engelszungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. (1Kor 13,1)"
Ein schönes Beispiel dafür ist das Rottweiler Gschell: http://naros.de/bilder/2006_fasnetmentig...27-048.JPG Durch eine bestimmte Art der Fortbewegung, das "Jucken" werden die 6 Riemen Schellen zum Klingen gebracht. Das bemalte "Kleidle" stammt übrigens aus der Barockzeit.
Anna: "Das Wort 'Fastnacht' bezeichnet ursprünglich den letzten Abend vor der Fastenzeit. Während der Fastenzeit waren damals Fleisch, Würste, Wein (aber nicht Bier) und andere tierische Produkte wie Eier und Schmalz verboten. Das musste dann alles noch aufgebraucht werden. Außerdem wollten die Leute noch einmal einen draufmachen, bevor die Fastenzeit begann. Der Begriff 'Karneval' ist erstmals Ende des 17. Jahrhunderts, im Rheinland erstmals im Jahr 1728 nachweisbar. In den Kölner Stadtakten taucht „Carneval“ erstmals um 1780 auf. Er leitet sich vom mittellateinischen Begriff carne levare (Fleisch wegnehmen) ab.
Übrigens, später kommen noch Jim und Francesca zum gemeinsamen Backen von Fasnetsküchle. Du kannst gerne mitmachen."
Emil: "Wenn es zu essen gibt, bleibe ich doch gerne."
Anna: "Solange habe ich hier noch ein nettes Filmchen:"
link/ https://www.youtube.com/watch?v=nlsi9N6TDpo
Trudi Grimm und Freundinnen betreten laut kichernd und singend die Wohnung.
Alle: "Playmohausen Alaaf!"
Trudi: "Mama, hast du schon Küchle gemacht?"
Freundinnen: "Und wohin jetzt mit unserer Beute?"
Vampirmädchen: "Na, und wen haben wir da? Noch 'ne Krawatte!"
Emil: "Gnade! Das ist eine echte Lederkrawatte!"
"Und was bietest du für's Verschonen?"
Emil: "Einen Platz auf der Pressetribüne am Rosenmontag?"
"Für alle drei?"
"Ich werd's versuchen."
Emil: "Apropos Rosenmontagsumzug, Anna, möchtest du nicht bei der Fernsehübertragung ein wenig Hintergrundinformationen einbringen? Du kennst dich doch so gut aus."
Anna: "Sehr gerne!"
Emil: "Und mich mal darüber aufklären, wo dieser Unsinn mit dem Krawatte Abschneiden kommt."
Anna: "Na ja, als es im 19. Jahrhundert das höhere Bürgertum übernahm, die Karnevalsumzüge und Sitzungen zu organisieren, war das alles erst mal Männersache. Aber die Wäscherinnen von Bonn-Beuel wollten sich das nicht gefallen lassen und gründeten 1824 das erste Damenkomitee, um die Teilnahme am Karneval zu erkämpfen. Aus den Feiern der Frauen entwickelte sich dann die Weiberfastnacht. An diesem Tag stürmen Frauen die Rathäuser, um die Männer zu entmachten. Aber das Abschneiden der Krawatten entstand erst nach 1945. Es geht aber auch dabei um die symbolische Entmachtung der Männer."
Trudi: "Hier können wir unsere Beute hinhängen."
Trudi: "Etwas Glühwein zu Aufwärmen, Mädels, bevor wir uns wieder ins Treiben stürzen?"
Clownin: "Was Heißes ist immer gut, bei dem Wetter heute. Wegen der Fasnetsküchle müssen wir wohl später noch mal vorbeischauen."
Emil: "Du erzählst viel vom 19. Jahrhundert. Aber wie ging es los? Was weiß man über die ältesten Karnevalsbräuche?
Anna: "Erste, einzelne Belege für Fastnachtsfeiern gibt es aus dem 13. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert hat sich die Fastnacht dann etabliert und erlebt in den Städten eine erste Blüte. Es gab Turnierveranstaltungen des Adels, Festessen und Maskenumgänge. Wie diese ausgesehen haben, kann man sich in den Bilderchroniken des Nürnberger Schembartlaufes anschauen.
link/ https://de.wikipedia.org/wiki/Schembartlauf
Die Schembartläufer stellten die Anführer eines Handwerkeraufstandes dar und galten als solche als Personifikationsallegorien der vom Teufel verkerkehrten Aufständischen. Sie zogen Kostüme an, die verschiedene Laster versinnbildlichten wir Spielleidenschaft, Wollust, Geiz. Außerdem führten sie sogenannte "Höllen" mit sich, Schlitten, auf denen entsprechende Motive dargestellt wurden. Sinn solcher Veranstaltungen war, zu zeigen, was "des Teufels" ist, um das Volk wirkungsvoller zur Umkehr (Fastenzeit) zu motivieren.
Eine wichtige Symbolfigur war von Anfang an der Narr. Sein Wesen wird schon in den Psalmen als gottesfern beschrieben: "Der Narr spricht in seinem Herzen: »Es gibt keinen Gott!« (Ps 53,2)"
Der Harlekin ans der Comedia del Arte verbindet noch dämonische Züge mit der Rolle des derben Spaßmachers. https://de.wikipedia.org/wiki/Harlekin
Den Narren erkennt man an der Narrenkappe und ursprünglich auch an dem Flickenkleid. Alte Narrendarstellungen findet man auch in Kirchen, wie auf der Wange einer Kirchenbank im Rottweiler Münster: http://www.narren-spiegel.de/media/04Kirche-2.jpg
Ein weiteres wichtiges Attribut des Narren ist der Spiegel. Damit kann er sich selbst bewundern (Narzissmus), diesen aber auch seinen Mitmenschen vorhalten.
Auch die Teufelsfigur gehört zu den ganz alten Figuren. Ein schönes Beispiel dafür ist der Teufelsschuttig aus Elzach:
link/ http://www.narrenzunft-elzach.de/.cm4all...Teufel.jpg
Viele Narren sind mit Schellen behangen. Auch hier gibt es einen biblischen Bezug: "Wenn ich mit Menschen-und mit Engelszungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. (1Kor 13,1)"
Ein schönes Beispiel dafür ist das Rottweiler Gschell: http://naros.de/bilder/2006_fasnetmentig...27-048.JPG Durch eine bestimmte Art der Fortbewegung, das "Jucken" werden die 6 Riemen Schellen zum Klingen gebracht. Das bemalte "Kleidle" stammt übrigens aus der Barockzeit.