Anna: "Der Fahnenschwinger gehört ebenfalls zur Militärtradition."
Anna: "Die Konfettikanone dagegen ist ein Klassiker der Militärparodie."
Emil: "Und da kommt auch schon die nächste Gruppe, die Bajasse. Begrüßen wie sie mit einem lauten 'NARRI - NARRO'! Anna, was kannst du uns über die Bajasse erzählen?"
Anna: "Unsere Playmohausener Bajasstruppe wird vom Till Eulenspiegel angeführt. Der Till ist der Narr schlechthin und der Narr wiederum ist seit der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert der wichtigste Repräsentant und das prägende Sinnbild der Fastnacht. 1494 erschien das Buch 'Das Narrenschiff' von Sebastian Brant, das den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Narrenliteratur bildete. Damals stieg der Narr zur Symbolfigur des Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit auf."
Anna: "Unsere Bajasse sind allerdings in ihrem Erscheinungsbild jünger. Der Bajass (von 'Pagliaccio') stammt aus der Comedia del Arte und war Teil einer 'Zanni' Figurengruppe. Die Zanni waren eine Reihe lächerlicher Dienergestalten, zu denen auch der Arlecchino gehörte. Den Pagliaccio erkennt man am hohen spitzen Hut und pludrig weiten Gewand, den Arlecchino am Gewand mit Rautenmuster und weißen Kragen. Im 18 Jahrhundert wanderten die Zanni-Figuren immer mehr in die deutsche Fastnacht ein. Überhaupt wurde damals die Begriffe immer mehr italienisiert: Aus 'Fastnacht' wurde 'Karneval', aus der 'Larve' die 'Maske'."
Emil: "Wie ihr sehen könnt, tragen die meisten der Bajasse weiß bemalte Holzmasken, die nicht nur das Gesicht verbergen, sondern auch die Stimme unkenntlich machen. Das bietet die Möglichkeit, die Torheiten des Alltags auszuplaudern und hintersinnig zu kommentieren. Für diese närrischen Rügebräuche gibt es unzählige Begriffe, hier in Playmohausen reden wir von 'aufsagen'. Anna, wie funktioniert das Aufsagen konkret?"
Anna: "Nun, der Bajass sucht unter den Zuschauern nach Leuten, die er kennt und verwickelt sie in eine Gespräch, bei dem er ihnen ihre im Lauf des Jahres begangen Dummheiten und charakterlichen Schwächen unter die Nase reibt. Wichtig dabei ist, dass der so Gerügte niemals ernsthaft beleidigt wird, das Motto lautet: 'Jedem zur Freude und niemand zum Leid'. Im Idealfall kontert der Gerügte schlagfertig, so dass sich ein witziger Schlagabtausch ergibt. Wichtig für das Aufsagen ist auch, dass sowohl das Opfer als auch der Bajass immer gedutzt wird, egal, wie man sich sonst im Alltag anredet."
Anna: "Am Ende darf der 'Aufgesagte' beim Bajass in den Korb greifen, um ihm die Wahrheit etwas zu versüßen."
Wer mehr zum Bajass wissen will, kann hier gucken: http://www.narren-spiegel.de/figuren/bajass_domino.html
Emil: "Hinter den Bajassen sehen wir jetzt auch schon die nächste Gruppe, die Funkengarde."
link/ https://www.youtube.com/watch?v=6q0HGchbx8E
Anna: "Die Karnevalsgarden entstanden mit der Neuorganisation des Straßenkarnevals in den 1820iger und 30iger Jahren als Persiflage auf das Militär. Urspünglich gab es pro Garde nur ein Funkenmariechen, das von einem Mann verkörpert wurde. Erst während des dritten Reiches übernahmen Frauen diese Rolle, Männer in Frauenkleidern waren damals nicht gerne gesehen. Der heutige Gardetanz entwickelte sich aus den Revuetänzen der 1920iger und 30iger Jahre."
Anna: "Das Spiel mit Geschlechterrollen gehörte vom Anfang an zum Karneval. Männer in Frauenkleidern ist eine der ursprünglichsten Kostümierungsformen, die immer noch gut ankommt. Unsere Plamohausener Funken haben folgerichtig ein Tanzpaar, das nicht nur die Kleider, sondern auch die Rollen beim Tanzen vertauscht hat."
Anna: "Die Konfettikanone dagegen ist ein Klassiker der Militärparodie."
Emil: "Und da kommt auch schon die nächste Gruppe, die Bajasse. Begrüßen wie sie mit einem lauten 'NARRI - NARRO'! Anna, was kannst du uns über die Bajasse erzählen?"
Anna: "Unsere Playmohausener Bajasstruppe wird vom Till Eulenspiegel angeführt. Der Till ist der Narr schlechthin und der Narr wiederum ist seit der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert der wichtigste Repräsentant und das prägende Sinnbild der Fastnacht. 1494 erschien das Buch 'Das Narrenschiff' von Sebastian Brant, das den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Narrenliteratur bildete. Damals stieg der Narr zur Symbolfigur des Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit auf."
Anna: "Unsere Bajasse sind allerdings in ihrem Erscheinungsbild jünger. Der Bajass (von 'Pagliaccio') stammt aus der Comedia del Arte und war Teil einer 'Zanni' Figurengruppe. Die Zanni waren eine Reihe lächerlicher Dienergestalten, zu denen auch der Arlecchino gehörte. Den Pagliaccio erkennt man am hohen spitzen Hut und pludrig weiten Gewand, den Arlecchino am Gewand mit Rautenmuster und weißen Kragen. Im 18 Jahrhundert wanderten die Zanni-Figuren immer mehr in die deutsche Fastnacht ein. Überhaupt wurde damals die Begriffe immer mehr italienisiert: Aus 'Fastnacht' wurde 'Karneval', aus der 'Larve' die 'Maske'."
Emil: "Wie ihr sehen könnt, tragen die meisten der Bajasse weiß bemalte Holzmasken, die nicht nur das Gesicht verbergen, sondern auch die Stimme unkenntlich machen. Das bietet die Möglichkeit, die Torheiten des Alltags auszuplaudern und hintersinnig zu kommentieren. Für diese närrischen Rügebräuche gibt es unzählige Begriffe, hier in Playmohausen reden wir von 'aufsagen'. Anna, wie funktioniert das Aufsagen konkret?"
Anna: "Nun, der Bajass sucht unter den Zuschauern nach Leuten, die er kennt und verwickelt sie in eine Gespräch, bei dem er ihnen ihre im Lauf des Jahres begangen Dummheiten und charakterlichen Schwächen unter die Nase reibt. Wichtig dabei ist, dass der so Gerügte niemals ernsthaft beleidigt wird, das Motto lautet: 'Jedem zur Freude und niemand zum Leid'. Im Idealfall kontert der Gerügte schlagfertig, so dass sich ein witziger Schlagabtausch ergibt. Wichtig für das Aufsagen ist auch, dass sowohl das Opfer als auch der Bajass immer gedutzt wird, egal, wie man sich sonst im Alltag anredet."
Anna: "Am Ende darf der 'Aufgesagte' beim Bajass in den Korb greifen, um ihm die Wahrheit etwas zu versüßen."
Wer mehr zum Bajass wissen will, kann hier gucken: http://www.narren-spiegel.de/figuren/bajass_domino.html
Emil: "Hinter den Bajassen sehen wir jetzt auch schon die nächste Gruppe, die Funkengarde."
link/ https://www.youtube.com/watch?v=6q0HGchbx8E
Anna: "Die Karnevalsgarden entstanden mit der Neuorganisation des Straßenkarnevals in den 1820iger und 30iger Jahren als Persiflage auf das Militär. Urspünglich gab es pro Garde nur ein Funkenmariechen, das von einem Mann verkörpert wurde. Erst während des dritten Reiches übernahmen Frauen diese Rolle, Männer in Frauenkleidern waren damals nicht gerne gesehen. Der heutige Gardetanz entwickelte sich aus den Revuetänzen der 1920iger und 30iger Jahre."
Anna: "Das Spiel mit Geschlechterrollen gehörte vom Anfang an zum Karneval. Männer in Frauenkleidern ist eine der ursprünglichsten Kostümierungsformen, die immer noch gut ankommt. Unsere Plamohausener Funken haben folgerichtig ein Tanzpaar, das nicht nur die Kleider, sondern auch die Rollen beim Tanzen vertauscht hat."