05.09.2019, 10:06
Ein kleiner, schwarzäugiger Franzose (Monsieur Bourgaut, wie ich später erfuhr) nahm mich in Empfang, stellte die üblichen Fragen und führte mich dann treppauf, über lange Korridore hin in ein geräumiges, in allem übrigen aber meinen Erwartungen wenig entsprechendes Zimmer.
Mr. Bourgaut selbst war ungemein beweglich und geschäftig, plapperte mit halblauter Stimme lange Sätze vor sich hin, die ich nicht verstand, und verschwand dann rasch, nachdem er sich wie ein Kreisel verschiedene Male umgedreht hatte. Das Ganze gefiel mir nicht allzu sehr. Mit einer alten Sehnsucht dachte ich an meinen alten Palast zurück.
Ich war nun allein und suchte mich mit meiner neuen Behausung bekannt zu machen. Die Tür war auf geblieben, das schien mir ein gutes Zeichen, aber freilich auch das einzige. Das breite Fenster war dicht vergittert… Der Kamin war zugemauert, nur ein zweihandgroßes Loch hatte man gelassen, das jetzt durch einen rostigen Eisenschieber geschlossen war...
Ich trat nun an das Fenster und durch die Gitterstäbe hinunterblickend, musste ich jetzt den letzten Rest der Vorstellung aufgeben, dass ich mich in einer Kaserne befände. Aus dem von allen vier Seiten eingeschlossenen Hofe, zum Teil unter den Säulen, die ihn kolonadenartig umstanden, saßen 20 oder 30 Graujacken und zupften Wolle. Ich wusste nun, wo ich war...
Mr. Bourgaut selbst war ungemein beweglich und geschäftig, plapperte mit halblauter Stimme lange Sätze vor sich hin, die ich nicht verstand, und verschwand dann rasch, nachdem er sich wie ein Kreisel verschiedene Male umgedreht hatte. Das Ganze gefiel mir nicht allzu sehr. Mit einer alten Sehnsucht dachte ich an meinen alten Palast zurück.
Ich war nun allein und suchte mich mit meiner neuen Behausung bekannt zu machen. Die Tür war auf geblieben, das schien mir ein gutes Zeichen, aber freilich auch das einzige. Das breite Fenster war dicht vergittert… Der Kamin war zugemauert, nur ein zweihandgroßes Loch hatte man gelassen, das jetzt durch einen rostigen Eisenschieber geschlossen war...
Ich trat nun an das Fenster und durch die Gitterstäbe hinunterblickend, musste ich jetzt den letzten Rest der Vorstellung aufgeben, dass ich mich in einer Kaserne befände. Aus dem von allen vier Seiten eingeschlossenen Hofe, zum Teil unter den Säulen, die ihn kolonadenartig umstanden, saßen 20 oder 30 Graujacken und zupften Wolle. Ich wusste nun, wo ich war...
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)