27.09.2019, 22:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.10.2019, 23:06 von Fredeswind.)
Nach einer halben Stunde ging es weiter, immer in dem gleichen Aufzuge… Jetzt erst traten wir in ein Terrain, das diesen Küsten eigentümlich ist und die ‚Marais‘ (Meeressümpfe), angeschwemmtes, dem Meere entwachsenes Land, das aber immer noch zweilebig geblieben ist und in seinem Luch- und Sumpfcharakter nicht recht weiß, wozu es sich halten soll.
In anderen Gegenden ist dies angeschwemmte Land, wie beispielsweise an der schleswigholsteinischen Westküste, ein vorzüglicher Boden, hier aber erweist er sich als stumpf, lehmarm, unfruchtbar und trägt nur eine kümmerliche Kruste, gerade stark genug, um ein mittelmäßiges Gras zu produzieren und eine ziemlich ausgedehnte Viehzucht zu gestatten. Dabei ungesund wie alle Sumpfgegenden.
Die schon mit südlicher Kraft wirkende Sonne an diesem Küstenstriche hat es aber doch ermöglicht, in diesen ‚Marais‘ eine eigene Industrie großzuziehen, die nicht nur vielfach die Bevölkerung nährt, sondern auch landschaftlich diesen Gegenden einen besonderen Stempel aufdrückt. Das ist die Salzfabrikation.
In große flache Teiche wird, mit Hilfe der Flut, wenn ich nicht irre, das Seewasser geleitet und durch den einfachen Prozess der Verdunstung auf Seesalz hin bearbeitet. Mit großen Krücken, den ‚râbles‘ werden die Kristalle herausgefischt... Auf Meilen hin sieht das Auge nichts wie Wiesen... und Teiche. Sehr monoton, aber sehr eigentümlich.
Nach abermals anderthalb Stunden erreichten wir eine Biegung der Chaussee; die Straße begann ein wenig zu steigen... Wir hatten von dieser Wegbiegung aus nur noch eine gute halbe Stunde; das belebte wieder… Von der Front her erscholl jetzt der Ruf: „Singen.“ Ich drehte mich um, und nickte ihnen zu wurde aber in demselben Augenblick von dem bangen Gedanken erfasst: was wird es geben, was wird gesungen werden.
In anderen Gegenden ist dies angeschwemmte Land, wie beispielsweise an der schleswigholsteinischen Westküste, ein vorzüglicher Boden, hier aber erweist er sich als stumpf, lehmarm, unfruchtbar und trägt nur eine kümmerliche Kruste, gerade stark genug, um ein mittelmäßiges Gras zu produzieren und eine ziemlich ausgedehnte Viehzucht zu gestatten. Dabei ungesund wie alle Sumpfgegenden.
Die schon mit südlicher Kraft wirkende Sonne an diesem Küstenstriche hat es aber doch ermöglicht, in diesen ‚Marais‘ eine eigene Industrie großzuziehen, die nicht nur vielfach die Bevölkerung nährt, sondern auch landschaftlich diesen Gegenden einen besonderen Stempel aufdrückt. Das ist die Salzfabrikation.
In große flache Teiche wird, mit Hilfe der Flut, wenn ich nicht irre, das Seewasser geleitet und durch den einfachen Prozess der Verdunstung auf Seesalz hin bearbeitet. Mit großen Krücken, den ‚râbles‘ werden die Kristalle herausgefischt... Auf Meilen hin sieht das Auge nichts wie Wiesen... und Teiche. Sehr monoton, aber sehr eigentümlich.
Nach abermals anderthalb Stunden erreichten wir eine Biegung der Chaussee; die Straße begann ein wenig zu steigen... Wir hatten von dieser Wegbiegung aus nur noch eine gute halbe Stunde; das belebte wieder… Von der Front her erscholl jetzt der Ruf: „Singen.“ Ich drehte mich um, und nickte ihnen zu wurde aber in demselben Augenblick von dem bangen Gedanken erfasst: was wird es geben, was wird gesungen werden.
Fredeswind Märchenschatztruhe
Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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