Sehr schöne Bilder, doch zugegeben: ich mochte Susanne eigentlich noch nie. Dieses Boot und mich verbindet schlichtweg eine Hassliebe.
Meine Erfahrung mit diesem Kutter: Es war im Dezember 1983, und ich war ein wirkliches Playmo-Kid. Ich war 10 Jahre alt, und Lego fand ich immer lahm, aber Playmobil liebte ich. Ich hatte vor allem Cowboys und Ritter, die auch gemeinsam schon so einige Schlachten mit- sowie gegeneinander ausgefochten hatten. Es gab die "Große Ritterburg", und gemeinsam mit der Bäckerei waren viele verschiedene Behausungen für alle möglichen Abenteuer steckbar.
Doch was mich wirklich an Playmobil faszinierte, das waren die Piraten, vermutlich weil ich kaum welche hatte. Leider besaß ich bestenfalls zwei oder drei Kameraden, die mit ihren Kopftüchern halbwegs als Piraten durchgingen. Einen tollen Zweispitz mit Feder hatte keiner von meiner mickrigen Crew, und wenn sie in See stechen wollten, so mussten sie sich an so ein jämmerliches kleines Ruderboot halten. Mein bester Freund Jens allerings, der hatte ein 3550 mit erweiterter Besatzung. Richtig krasse Jungs waren da in seiner Crew, mit opulenten Hüten mit Feder und natürlich ausgestattet mit Säbeln und Pistolen. Für eine richtige Seeschlacht wünschte ich mir zu Weihnachten daher auch ein Piratenschiff von Playmobil. Es folgten Wochen des gespannten Wartens auf Heilig Abend.
Zu meiner Freude lag dann tatsächlich ein großer Karton unterm Baum. Voller Vorfreude auf ein eigenes 3550 riss ich das Geschenkpapier auf. Doch drin war: Susanne.
Ein oller Fischkutter! Was sollte das denn bitte?! Ich war einerseits zwar happy, dass ich nun immerhin ein richtiges hochseetauliches Schiff von Playmobil hatte. Aber bei näherer Betrachtung war es nun mal kein cooles Piratenschiff mit vielen Segeln, Ausguck und Kanonen, sondern nur ein verdammter, ziemlich moderner Heringstrawler. Okay, die beiden Figuren mit den Rettungswesten hatten was... aber verdammt! Ich wollte mir doch mit meinem Kumpel eine Piratenregatta um den Goldschatz liefern! Mit einem Heringstrawler vollkommen unglaubwürdig.
Aber hey, es war immerhin ein großes Schiff! Und als Kind ist die Phantasie ja noch etwas freier. So wurde bei mir im Kinderzimmer Susanne umgedeutet. Sie diente mir als "Ersatz-Pirantenschiff", denn ich hatte ja nichts richtiges... Ein paar abgerissene Freaks mit den Kopftüchern auf Deck, jeder ein Schwert von den Rittern und ein paar Knarren von den Cowboys geborgt, und dann stechen wir in See! Doch ich hasste Susanne unendlich dafür, dass sie kein Rahsegel und keinen Ausguck hatte. Sie blieb am Ende dann doch nur ein verdammter Kutter und kein wehrhaftes Piratenschiff!
Doch die Zeiten änderten sich. Ein paar Monate später standen die beiden Bootsmänner mit den coolen Rettungswesten hoch im Kurs. Als dann von meinem Taschengeld noch ein 3498 hinzu kam, war ich auch in der Welt angekommen, die man vielleicht heute als "City Life: Harbour" bezeichnen könnte. Ich baute aus Pappe Anlegestege und Susanne fand ihre neue Rolle als Fischkutter am Anleger meines kleinen Hafens. Weil Susanne für ein aktuelles Fischerei-Setting die nötige Fangmenge fehlte (viel zu wenig Fische waren in dem Set dabei!) schrieb ich seinerzeit (mit 10 Jahren) einen Brief an Geobra, dass ich doch unbedingt viel mehr Fische brauche um einen richtigen Fang in meinem Hafen zum Verkauf anbieten zu können. Tatsächlich kam etliche Monate später ein Brief von Geobra mit einer Sonderpackung mit extra Fischen bei mir an. Leider gibt es diesen Antwortbrief nicht mehr - ebensowenig wie meine Suzanne.
Keine meiner Playmobil-Schätze aus meiner Kindheit hat es bis heute geschafft. Auch meine Susanne ist irgendwann, als ich mich als Teenie für andere Dinge interessiert habe, in einem riesigen Playmobil-Konvolut an entfernte Bekannte verschenkt worden. Doch auch wenn Susanne heute viel mehr "wert" wäre als jedes der gut verteilten Piratenschiffe, so trauere ich dem alten Kahn nicht nach. Heute ist Susanne aufgrund ihrer Seltenheit natürlich viel teurer als ein beliebiges 3550/4424/5778/3940/5135...ihrwisstschon. Aber verdammt, wenn ich mir sie heute nährer auf Fotos betrachte, so ist und bleibt sie in meinen Augen dann doch ein ziemlich rottiger (und für mich heute überschätzter) Kutter.
Natürlich sind heute anstelle von Susanne einige besser verteilte Boote (samt Crews) bei mir eingezogen. Die haben zwar keinen "Sammlerwert", aber dafür gefallen mir fast alle Modelle, die ich heute besitze. Das Trauma aus der Kindheit konnte ich also nachträglich bekämpfen. Siehe meinen Thread zur "Suzanne von Zeeland", die ihren Namen nicht von ungefähr trägt...
Dieses Schiff kennt ihr ja bereits; andere Schiffe meiner kleinen Flotte vemutlich noch nicht.... Vielleicht ein Anlass, meine (recht kleine, aber für mich feine) Schiffssammlung hier einmal zu präsentieren. Obwohl bis heute keine neue Susanne dabei ist - ich werde die Tage mal ein paar Fotos machen und hier (in einem neuen Thread) mal zeigen und ein paar meiner Boote in Szene setzen.
Jimmy Crash mit einer Hochseefischerin namens Suzanne
Meine Erfahrung mit diesem Kutter: Es war im Dezember 1983, und ich war ein wirkliches Playmo-Kid. Ich war 10 Jahre alt, und Lego fand ich immer lahm, aber Playmobil liebte ich. Ich hatte vor allem Cowboys und Ritter, die auch gemeinsam schon so einige Schlachten mit- sowie gegeneinander ausgefochten hatten. Es gab die "Große Ritterburg", und gemeinsam mit der Bäckerei waren viele verschiedene Behausungen für alle möglichen Abenteuer steckbar.
Doch was mich wirklich an Playmobil faszinierte, das waren die Piraten, vermutlich weil ich kaum welche hatte. Leider besaß ich bestenfalls zwei oder drei Kameraden, die mit ihren Kopftüchern halbwegs als Piraten durchgingen. Einen tollen Zweispitz mit Feder hatte keiner von meiner mickrigen Crew, und wenn sie in See stechen wollten, so mussten sie sich an so ein jämmerliches kleines Ruderboot halten. Mein bester Freund Jens allerings, der hatte ein 3550 mit erweiterter Besatzung. Richtig krasse Jungs waren da in seiner Crew, mit opulenten Hüten mit Feder und natürlich ausgestattet mit Säbeln und Pistolen. Für eine richtige Seeschlacht wünschte ich mir zu Weihnachten daher auch ein Piratenschiff von Playmobil. Es folgten Wochen des gespannten Wartens auf Heilig Abend.
Zu meiner Freude lag dann tatsächlich ein großer Karton unterm Baum. Voller Vorfreude auf ein eigenes 3550 riss ich das Geschenkpapier auf. Doch drin war: Susanne.
Ein oller Fischkutter! Was sollte das denn bitte?! Ich war einerseits zwar happy, dass ich nun immerhin ein richtiges hochseetauliches Schiff von Playmobil hatte. Aber bei näherer Betrachtung war es nun mal kein cooles Piratenschiff mit vielen Segeln, Ausguck und Kanonen, sondern nur ein verdammter, ziemlich moderner Heringstrawler. Okay, die beiden Figuren mit den Rettungswesten hatten was... aber verdammt! Ich wollte mir doch mit meinem Kumpel eine Piratenregatta um den Goldschatz liefern! Mit einem Heringstrawler vollkommen unglaubwürdig.
Aber hey, es war immerhin ein großes Schiff! Und als Kind ist die Phantasie ja noch etwas freier. So wurde bei mir im Kinderzimmer Susanne umgedeutet. Sie diente mir als "Ersatz-Pirantenschiff", denn ich hatte ja nichts richtiges... Ein paar abgerissene Freaks mit den Kopftüchern auf Deck, jeder ein Schwert von den Rittern und ein paar Knarren von den Cowboys geborgt, und dann stechen wir in See! Doch ich hasste Susanne unendlich dafür, dass sie kein Rahsegel und keinen Ausguck hatte. Sie blieb am Ende dann doch nur ein verdammter Kutter und kein wehrhaftes Piratenschiff!
Doch die Zeiten änderten sich. Ein paar Monate später standen die beiden Bootsmänner mit den coolen Rettungswesten hoch im Kurs. Als dann von meinem Taschengeld noch ein 3498 hinzu kam, war ich auch in der Welt angekommen, die man vielleicht heute als "City Life: Harbour" bezeichnen könnte. Ich baute aus Pappe Anlegestege und Susanne fand ihre neue Rolle als Fischkutter am Anleger meines kleinen Hafens. Weil Susanne für ein aktuelles Fischerei-Setting die nötige Fangmenge fehlte (viel zu wenig Fische waren in dem Set dabei!) schrieb ich seinerzeit (mit 10 Jahren) einen Brief an Geobra, dass ich doch unbedingt viel mehr Fische brauche um einen richtigen Fang in meinem Hafen zum Verkauf anbieten zu können. Tatsächlich kam etliche Monate später ein Brief von Geobra mit einer Sonderpackung mit extra Fischen bei mir an. Leider gibt es diesen Antwortbrief nicht mehr - ebensowenig wie meine Suzanne.
Keine meiner Playmobil-Schätze aus meiner Kindheit hat es bis heute geschafft. Auch meine Susanne ist irgendwann, als ich mich als Teenie für andere Dinge interessiert habe, in einem riesigen Playmobil-Konvolut an entfernte Bekannte verschenkt worden. Doch auch wenn Susanne heute viel mehr "wert" wäre als jedes der gut verteilten Piratenschiffe, so trauere ich dem alten Kahn nicht nach. Heute ist Susanne aufgrund ihrer Seltenheit natürlich viel teurer als ein beliebiges 3550/4424/5778/3940/5135...ihrwisstschon. Aber verdammt, wenn ich mir sie heute nährer auf Fotos betrachte, so ist und bleibt sie in meinen Augen dann doch ein ziemlich rottiger (und für mich heute überschätzter) Kutter.
Natürlich sind heute anstelle von Susanne einige besser verteilte Boote (samt Crews) bei mir eingezogen. Die haben zwar keinen "Sammlerwert", aber dafür gefallen mir fast alle Modelle, die ich heute besitze. Das Trauma aus der Kindheit konnte ich also nachträglich bekämpfen. Siehe meinen Thread zur "Suzanne von Zeeland", die ihren Namen nicht von ungefähr trägt...
Dieses Schiff kennt ihr ja bereits; andere Schiffe meiner kleinen Flotte vemutlich noch nicht.... Vielleicht ein Anlass, meine (recht kleine, aber für mich feine) Schiffssammlung hier einmal zu präsentieren. Obwohl bis heute keine neue Susanne dabei ist - ich werde die Tage mal ein paar Fotos machen und hier (in einem neuen Thread) mal zeigen und ein paar meiner Boote in Szene setzen.
Jimmy Crash mit einer Hochseefischerin namens Suzanne