27.11.2017, 09:37
Hallo zusammen,
um mit einer Ausstellung Geld zu machen, da gehört schon einiges dazu. Ich bin ja regelmäßig mit meiner Blechbahn auf Ausstellungen unterwegs - das Ganze mit dem Grundsatz: Um hier einen engagierten Verein oder ein engagiertes Museum zu unterstützen - gerne. Aber um einem professionellen Aussteller Gewinne zu verschaffen - da ist meine erste Frage nach der Kostenerstattung für An- und Abfahrt, Hotelkosten, Essen im Restaurant... Das heißt also, in Summe gebe ich für die Teilnahme an einem Veranstaltungswochenende einen dreistelligen Betrag aus. Der Preis der Sammlerstücke, die ich zeige, ist da gar nicht gerechnet, meine investierte Zeit eh nicht.
Der Veranstalter muß sich um Hallenmiete und um die restliche Organisation kümmern: Catering, Veranstaltungsraum vorbereiten etc... (Wenn ich jetzt am Wochenende mit meiner Eisenbahn in Stuttgart aufschlage, erwarte ich, daß die Tische für meine Anlage stehen. Das kann der organisierende Verein aus eigener Kraft nicht leisten - wenn man sich aber als Verein ernsthaft mit historischem Spielzeug beschäftigt, kann man dafür Gemeinnützigkeit zuerkannt kriegen. "Ernsthaft" heißt hier auch forschen und veröffentlichen. Als gemeinnütziger Verein können die Organisatoren ABM-Kräfte vom Arbeitsamt kriegen. Die Steuererklärung des Vereins ist aber lesenswert - und die muß ja auch gemacht werden.)
All diese Kosten müssen durch den Eintritt wieder reinkommen, und etwas Gewinn soll beim kommerziellen Veranstalter auch hängenbleiben. Jetzt macht mal eine Überschlagsrechnung: Wie hoch wären wohl die Eintrittspreise, wenn sich aus diesen Einnahmen auch noch die Ausstellungsstücke finanzieren müßten?
Und was die betrifft: Ich würde da mal nicht auf Wertsteigerung hoffen. Die wäre am ehesten noch bei MIB-Stücken oder zumindest vollständigen Sets zu erwarten, nicht bei einem Riesenhaufen Einzelteile, die wasweißichwieoft ausgepackt, aufgebaut, abgebaut und eingepackt wurden. Und wenn wir mal kurz davor sind, abzutreten, dafür die Generation Smombie beruflich etabliert ist und Geld fürs Hobby übrig hat: Für wie wahrscheinlich haltet Ihr es, daß die dann das Spielzeug sammeln, mit dem sie in ihrer Jugend nicht gespielt haben, und uns unsere Sammlungen für teuer Geld abkaufen? Nein, wenn es so weit ist, werden unsere teuren Sammlerstücke mangels Nachfrage keine mehr sein.
Fazit: Auch die Ausstellungsstücke sind Investitionen, die ich ins Geschäftsmodell "von Playmobil-Ausstellungen leben" stecken muß. Und das immer wieder, denn wer will schon 5 oder 10 Jahre hintereinander die selbe Ausstellung sehen?
Oben wurde das MiWuLa erwähnt - ich würde gerne mal deren Bilanz sehen. Sie müssen ja immer weiter ausbauen, um dem Publikum immer was neues zeigen zu können, sonst kommt auch irgendwann keiner mehr, weil alle die Ausstellung schon gesehen haben. Dazu kommt die Abnutzung: Die durchschnittliche Modellbahnlok ist nicht für Dauerbetrieb gemacht, den hält sie maximal 1 Jahr durch. In den Lagern des MiWuLa stapeln sich Modellbahnloks mit pfennigguten Gehäusen, aber restlos kaputten Antrieben.
Übrigens ist so ein Veranstaltungswochenende echt anstrengend. Freitags Anreise und Aufbauen, samstags und sonntags den ganzen Tag neben der Anlage stehen, Fragen beantworten, Betrieb machen (und mit Eltern darüber diskutieren, was vernünftig erzogene Kinder anlangen und was nicht), am Sonntagabend 2-3 Stunden abbauen, und dann noch etliche Stunden Autofahrt... Wenn dann irgendwann mitten in der Nacht das Auto daheim glücklich entladen ist, weiß man, was man getan hat. Den Tag nach einem Veranstaltungswochenende nehme ich mir i. d. R. frei, und an dem Tag mache ich gar nichts - noch nicht mal die Ausstellungsstücke, die nach dem Entladen noch irgendwo stehen, wieder aufräumen.
um mit einer Ausstellung Geld zu machen, da gehört schon einiges dazu. Ich bin ja regelmäßig mit meiner Blechbahn auf Ausstellungen unterwegs - das Ganze mit dem Grundsatz: Um hier einen engagierten Verein oder ein engagiertes Museum zu unterstützen - gerne. Aber um einem professionellen Aussteller Gewinne zu verschaffen - da ist meine erste Frage nach der Kostenerstattung für An- und Abfahrt, Hotelkosten, Essen im Restaurant... Das heißt also, in Summe gebe ich für die Teilnahme an einem Veranstaltungswochenende einen dreistelligen Betrag aus. Der Preis der Sammlerstücke, die ich zeige, ist da gar nicht gerechnet, meine investierte Zeit eh nicht.
Der Veranstalter muß sich um Hallenmiete und um die restliche Organisation kümmern: Catering, Veranstaltungsraum vorbereiten etc... (Wenn ich jetzt am Wochenende mit meiner Eisenbahn in Stuttgart aufschlage, erwarte ich, daß die Tische für meine Anlage stehen. Das kann der organisierende Verein aus eigener Kraft nicht leisten - wenn man sich aber als Verein ernsthaft mit historischem Spielzeug beschäftigt, kann man dafür Gemeinnützigkeit zuerkannt kriegen. "Ernsthaft" heißt hier auch forschen und veröffentlichen. Als gemeinnütziger Verein können die Organisatoren ABM-Kräfte vom Arbeitsamt kriegen. Die Steuererklärung des Vereins ist aber lesenswert - und die muß ja auch gemacht werden.)
All diese Kosten müssen durch den Eintritt wieder reinkommen, und etwas Gewinn soll beim kommerziellen Veranstalter auch hängenbleiben. Jetzt macht mal eine Überschlagsrechnung: Wie hoch wären wohl die Eintrittspreise, wenn sich aus diesen Einnahmen auch noch die Ausstellungsstücke finanzieren müßten?
Und was die betrifft: Ich würde da mal nicht auf Wertsteigerung hoffen. Die wäre am ehesten noch bei MIB-Stücken oder zumindest vollständigen Sets zu erwarten, nicht bei einem Riesenhaufen Einzelteile, die wasweißichwieoft ausgepackt, aufgebaut, abgebaut und eingepackt wurden. Und wenn wir mal kurz davor sind, abzutreten, dafür die Generation Smombie beruflich etabliert ist und Geld fürs Hobby übrig hat: Für wie wahrscheinlich haltet Ihr es, daß die dann das Spielzeug sammeln, mit dem sie in ihrer Jugend nicht gespielt haben, und uns unsere Sammlungen für teuer Geld abkaufen? Nein, wenn es so weit ist, werden unsere teuren Sammlerstücke mangels Nachfrage keine mehr sein.
Fazit: Auch die Ausstellungsstücke sind Investitionen, die ich ins Geschäftsmodell "von Playmobil-Ausstellungen leben" stecken muß. Und das immer wieder, denn wer will schon 5 oder 10 Jahre hintereinander die selbe Ausstellung sehen?
Oben wurde das MiWuLa erwähnt - ich würde gerne mal deren Bilanz sehen. Sie müssen ja immer weiter ausbauen, um dem Publikum immer was neues zeigen zu können, sonst kommt auch irgendwann keiner mehr, weil alle die Ausstellung schon gesehen haben. Dazu kommt die Abnutzung: Die durchschnittliche Modellbahnlok ist nicht für Dauerbetrieb gemacht, den hält sie maximal 1 Jahr durch. In den Lagern des MiWuLa stapeln sich Modellbahnloks mit pfennigguten Gehäusen, aber restlos kaputten Antrieben.
Übrigens ist so ein Veranstaltungswochenende echt anstrengend. Freitags Anreise und Aufbauen, samstags und sonntags den ganzen Tag neben der Anlage stehen, Fragen beantworten, Betrieb machen (und mit Eltern darüber diskutieren, was vernünftig erzogene Kinder anlangen und was nicht), am Sonntagabend 2-3 Stunden abbauen, und dann noch etliche Stunden Autofahrt... Wenn dann irgendwann mitten in der Nacht das Auto daheim glücklich entladen ist, weiß man, was man getan hat. Den Tag nach einem Veranstaltungswochenende nehme ich mir i. d. R. frei, und an dem Tag mache ich gar nichts - noch nicht mal die Ausstellungsstücke, die nach dem Entladen noch irgendwo stehen, wieder aufräumen.