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Fredeswinds Märchenschatztruhe
#1
Hallo alle miteinander,   Kavalier

in diesem Thread werdet ihr in Zukunft meine alten und neuen Märchen wieder finden oder neu entdecken können. Auch wenn der Thread 'Fredeswinds Märchenschatztruhe' heißt, werdet ihr hier nicht nur Märchen, sondern auch Sagen und sonstige Geschichten lesen können, sozusagen Fredeswinds gesammelte Werke. Viele von euch kennen diese ja schon, aber ich hoffe euch trotzdem damit unterhalten zu können und euch nicht zu langweilen.

Demnächst geht es los!

Viel Spaß beim Schmökern!

LG von der Märchenfee Fredeswind
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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#2
Liebe Urlauber, Einwanderer, Insulaner ...,   Kavalier

so jetzt geht's los.

Zu Beginn erzähle ich euch ein eigenes Märchen, das ist vor 8 Jahren entstanden, da landete Fredeswind mit ihrer Schiffsbesatzung im alten Neuseeland.

Viel Spaß!

LG von der Märchenfee Fredeswind
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


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#3
Ein eigenes Fredeswind-Märchen!!! Und dann auch noch eine Seefahrer-Geschichte!!!

Elke: Elke: Elke: Elke: Elke: Elke:
    
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#4
Fredeswind auf Aotearoa

(ein Märchen Fredeswind)


Wieder einmal fuhr Fredeswind, die Schwester von König Odilo I. von Adlerhorst, zur See. Wie immer begleiteten sie ihre treuen Weggefährten, der Steuermann Urs der Starke, der Bläser Firdausis Sturmwind, der Geschützmeister und Jäger Hubertus, die Navigatorin Sternenfee, Okularius der Scharfsichtige, Hans im Glücke und letztendlich die kleine Meerjungfrau Rusalka.

   


Seit einigen Wochen schipperte Fredeswind nun schon mit ihren Getreuen über dir Weltmeere. Jetzt war es nicht mehr weit nach Neuseeland, das sie Einheimischen Aotearoa nennen. Sie näherten sie sich dem Cap Reinga an der Nordspitze Neuseelands und beschlossen dort nach Ankunft zu ankern und an Land zu gehen, wo sie gedachten den Geburtstag von Hans im Glück zu feiern. Dabei ging es ziemlich hoch her, doch bald brach die Nacht herein, und man begab sich zur Ruhe. Das Meer plätscherte ruhig vor sich hin und schläferte die Mannschaft ein.

   


Die Geburtstagsfeier sollte jedoch eine unerwartete Folge haben: am nächsten Morgen kam ein Brief-Keruru mit folgender Nachricht: „Ihr habt mit eurem Gegröle letzte Nacht das letzte Einhorn Aotearoas, das am Cap Reinga lebt, verscheucht. Solltet ihr es nicht wiederfinden, kommt Ihr ins Gefängnis. Gezeichnet: Tawhaki, der Taniwha-Beauftragte von Aotearoa .“ Sie bekamen alle einen gehörigen Schrecken. Und so beschlossen sie bei Sonnenaufgang loszuziehen, um das letzte Einhorn zu suchen. Nur Rusalka blieb an Bord des Schiffes, da sie an Land sowieso nichts ausrichten konnte. Es dämmerte gerade und immer wieder huschten seltsame Gestalten über den Weg. Okularius mit seinen guten Augen erkannte, dass es lauter kleine Wichtel waren. Er erzählte Fredeswind, wie die Wesen aussähen und sie stellte fest, dass es wohl Tipuas, kleine Dämonen bzw. Kobolde, sein mussten. Die Sternenfee bestätigte die Vermutung und warnte die Gesellsschaft vor den hinterhältigen Kobolden, die sie wahrscheinlich beobachten würden. 

   


Bald war es jedoch ganz hell geworden und das unheimliche Gehusche hörte auf. Forsch schritten alle aus, während die Sternenfee vorschlug, im nächsten Wald nach dem letzten Einhorn zu suchen. Nach einiger Zeit erreichten sie endlich einen großen Wald. Doch wo sollten sie mit Suchen anfangen? Okularius stieg auf einen Baum, um Ausschau zu halten. Aber er sah nur tiefdunkles Grün.

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

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#5
Schön, dass du deine Märchen hierher mitbringst! Cheerleader: Cheerleader: Cheerleader:
Da gibt es bald nicht mehr viel Grund, die Klickywelt zu besuchen...
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#6
Da wanderten sie erst einmal am Waldrand entlang. Plötzlich entdeckte Hubertus Hufspuren auf dem Boden. Er rief ganz aufgeregt: „Seht her! Hier sind Hufspuren mit einem sternförmigen Muster in der Mitte. Das kann nur die Spur eines Einhornes sein. Lasst uns den Spuren folgen!“ Alle waren ganz erleichtert.

   


Das Unterholz war ziemlich dicht, aber das war nicht so schlimm, denn auch das Einhorn hatte sich erst einen Weg bahnen müssen und so konnten die Gruppe einigermaßen gut der Spur folgen. Auf einmal hörten sie in der Ferne leises Flötenspiel. Die Einhornspur führte direkt darauf zu. Vorsichtig schlichen alle weiter.

   


Schließlich erreichten Fredeswind und ihre Leute eine Lichtung. Sie verhielten sich ganz leise und erkannten ein paar Eingeborene, die mit einem putorinospielenden Schamanen um ein riesiges Skelett tanzten. Unter den Knochen bewegte sich ein weißes Tier im Takt zur Musik.

   


Dieses entpuppte sich bei näherem Hinschauen als das gesuchte Einhorn. Anscheinend hatten es die Eingeborenen gefangen, doch was hatten sie nur mit ihm vor? Nun war guter Rat teuer, wie sollte Fredeswinds Gruppe das Einhorn bloß ans Cap zurückbringen? Flüsternd berieten sie sich. Mittlerweile hatte das Flötenspiel aufgehört. Okularius hielt Ausschau und sah, dass das Einhorn nun still da lag. Er machte sie darauf aufmerksam. Fredeswind überlegte: „Vielleicht hat das mit der Flöte zu tun. Wenn wir doch nur eine hätten“, und erklärte, „Die Melodie wär nicht schwer zu spielen, vielleicht könnte man das Einhorn damit anlocken.“

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

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#7
Auch Fredeswinds Leute wurden plötzlich schrecklich müde. Die Sternenfee erschrak und dachte: „Einschlafen dürfen wir auf keinen Fall. Da hat doch dieser Schmane ein Rotu losgelassen.“ Sie hob ihren Sternenstab und murmelte leise einen Gegenzauber:
„Patu, patu,
paiarehe
schlaft nicht,
schlaft nicht,
wehe, wehe.“
Der Spruch hatte jedoch noch eine andere Wirkung.

   


Es erhob sich ein sanfter Wind und plötzlich erschien ein geisterhaftes, übernatürliches Wesen und säuselte: „Zu Diensten. Ihr habt gerufen?“ Die Sternefee stutzte, fasste sich aber gleich wieder und antwortete: „O, wundersames Patupaiarehe. Ich heiße Euch willkommen. Ihr könntet mir tatsächlich behilflich sein.“, und erzählte ihm, was passiert war.

   


Wir anderen starrten das seltsame Wesen an. Nur Okularius hatte sich nicht ablenken lassen und weiter beobachtet.
 
   


Entsetzt berichtete er, dass der Schamane allem Anschein nach im Begriffe war, dem Einhorn das Horn abzusägen, was des Einhorns sicheren Tod bedeuten würde.

   
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#8
Jetzt hieß es schnell handeln. Alle stürmten gleichzeitig auf die Lichtung. Während das Patupaiarehe zwischen die Eingeborenen fuhr, um sie abzulenken. Die erschraken dermaßen, dass sie alles stehen und liegen ließen und rasch im Unterholz verschwanden.

   


Dann schnappte Fredeswind sich die fallengelassene Flöte und gab sie an Firdausis weiter. Nachdem sich alle beruhigt hatten, weckte die Sternenfee das glücklicherweise unverletzte Einhorn mit ihrem Sternenstab.

   


Daraufhin bat Fredeswind den Bläser: „Könntest du bitte versuchen auf der Putorino zu blasen?“ Sie summte ihm die Melodie vor und nach einigen Versuchen gelang es ihm, die Musik nachzuspielen. Das Einhorn begann sich in Firdausis Richtung zu bewegen, konnte jedoch nicht aus seinem Gefängnis heraus.

   


Da packte Urs das Skelett und warf es kurzerhand um. Das Einhorn kam herausgetrabt, direkt auf den Bläser zu.

   
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#9
In Begleitung des Patupaiarehe und des Einhorns begaben wir uns auf den Rückweg zum Cap. Dort angekommen hörte Firdausis zu blasen auf und sie ließen das Einhorn wieder laufen.

   


Das schnaubte und rieb seinen Kopf an der Sternenfee. Die weise Frau streichelte es und verabschiedete es freundlich mit ein paar Worten, die nur das Einhorn verstand.

   


Immer noch in unserem Schlepptau war das wundersame Patupaiarehe: „Zu Diensten.“, sprach es. Da erwiderte die Sternefee: „Ich entbinde Euch Eurer Dienstpflicht mir gegenüber und übertrage Euch die Aufgabe über das Einhorn zu wachen. Doch zuerst bringt bitte die Putorino zu den Eingeborenen zurück und richtet das Skelett wieder auf.“ „Ich folge Eurem Wunsch.“, säuselte das Wesen und verschwand unter sanftem Wehen. Nach diesem Abenteuer waren Fredeswind und ihre Getreuen alle wieder froh auf die Odila zurückkehren zu können, wo wir begeistert von Rusalka begrüßt wurden.

   


ENDE


(Quelle Worterklärungen: Märchen aus Neuseeland, Bechtermünzverlag)
Keruru: neuseeländische Taubenart
Aotearoa: Maori-Name für Neuseeland
Twahaki: neuseeländischer Name
Taniwha: neuseeländisch für Fabelwesen
Tipua: Kobold bzw. Dämon
Rotu: einschläfernder Zauberspruch
Putorino: neuseeländische Flöte
Patupaiarehe: geisterhaftes, übernatürliches Wesen
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


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#10
Oh, was für eine schöne Geschichte.

Dazu muss ich sagen, dass ich mich mit neuseeländischen Mythen nur sehr wenig auskenne und es daher noch spannender finde.

Danke! Danke
    
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