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Die Klicky- Tort(o)ur 2019: Free Josephine!
#41
Bei der Rückkehr in die Villa Diodati vernahmen unsere Helden ein furchterregendes Geräusch, das aus einem der Zimmer im Obergeschoß zu stammen schien. So nahm unsere halbe glorreiche Rote Armee die akustische Fährte auf und folgte ihr, bis sie (also unsere Heldentruppe, nicht die Fährte) unvermittelt in Mary Wollstonecrafts Schlafzimmer stand und die Quelle dieses gruseligen Geräusches im Bett liegend bewundern konnten.
Wobei sich Holzdame zu eruieren genötigt sah, ob sich unter Miss Wollstonecrafts Bett nicht ein Holzfäller bei der Arbeit befinden und diese akustische Kulisse des Grauens produzieren könnte.
Während sich der Rest unserer Heldentruppe bezüglich später, komatöser Gastdornröschen, die gruselig schnarchen, weil sie dringend einen Ölwechsel benötigen, so seine Gedanken machte und Lady Sarah eine Variante des „Lumberjack song“ schmetterte, entdeckte Ischade ein Gemälde an der Wand, dessen dargestellte Protagonisten ihr zumindest teilweise sehr vertraut vorkamen.
 
   

Lord Byron bewies Geschmack. Zu seiner „Entourage“ gehörten nicht nur Einrichtungsgegenstände wie Mobiliar, Teppiche, eine Ziege und John Polidori, sondern offenbar auch erlesenste Gemälde. Dieses hier war das Original von „Der Nachtmahr“, nicht eine der zahlreichen billigen Kopien eines Herrn Johann Heinrich Füssli (also seine Bilder).
Jedenfalls schien Ischade in einem früheren Leben ein starkes emotionales Band zum Transportmittel des Alps etabliert zu haben. Ara, so der Name des Pferdes, hatte den Job, den Alp zur Kundschaft zu bringen, damit er sich dort auf dem Brustkorb des Betreffenden niederlassen, ihm die Füße ins Gesicht halten und ihm so hübsche Alpträume bescheren konnte.
 

   

 
Wie Ischade gedankenverloren das Bild betrachtete, schien die Raumzeit ein Bäuerchen machen zu wollen. Wie in einer Schockwelle unter Wasser verzerrten sich die Konturen, als ob die ganze Welt einatmet, innehält und wieder ausatmet... und plötzlich manifestierten sich der Alp und sein Transportmittel Ara in der realen Welt.
Kaum beeindruckt von diesem Auftritt, nahm unsere halbe glorreiche Rote Armee die Ankunft der beiden zur Kenntnis, wobei sich Ara und Ischade freudig begrüßten und in gemeinsamen Erinnerungen schwelgten.
 

   

 
Und so beobachteten der HUHU!-Berg, Holzdame, Lady Sarah und der Marquis de Carabas Herrn Alp bei seiner Tätigkeit (wobei der Autor aus eigener Erfahrung bestätigen kann, daß es SEHR inspirierend sein, anderen bei der Arbeit zuzusehen), Bunny Ballerina und Felice Hallward ergingen sich in Erwägungen des „HABEN WOLLEN!“s und Ischade erörterte mit Ara die Option, Herrn Alp los zu werden.
 

   

 
Kurzentschlossen nahm Ara Herrn Alp volley und beförderte ihn durch einen beherzten und hochdynamischen Tritt wie von einem Katapult abgefeuert durch das nächstbeste Fenster nach draußen. Wobei sich die Spontaneität dieser Maßnahme dadurch beweist, daß Ara den Einwand  des Herrn Alp, er könne ja das Etablissement auch durch die Tür verlassen, nicht wirklich zur Kenntnis nahm und selbst wenn, diesem auch gar nicht stattgeben hätte wollen.
 

   

 
Nachdem Ara dafür gesorgt hatte, daß Herr Alp aller „Flugscham“ und potentieller CO2-Belastung zum Trotz in einer hübschen ballistischen Kurve davonflog, löste sich das Pferd buchstäblich in Luft auf. Gerüchten zufolge soll Ara später, da nun arbeitslos, als Amtsschimmel in der Bürokratiehölle von Xibalba angemustert haben.
Mary Wollstonecraft hingegen erwachte aus ihrem Alptraum, noch ganz benebelt vom Bouquet der Füße des Herrn Alp, und bekräftigte dies durch das Ausstoßen eines gellenden Schreies.
Während Miss Wollstonecrafts Füße sich Gedanken über möglicherweise unangenehme Wirkung von Temperaturschwankungen machten, beklagte Bunny Ballerina das mangelhafte Unterhaltungspotential des Reitens eines physisch nicht vorhandenen Ponnys, konstatierten Ischade und Felice Hallward scharfsinnig, daß Miss Wollstonecraft schreit und der Rest unserer Heldentruppe versuchte, gedanklich einen Kontext in Bezug auf Wachsein, kalten Füßen und Alpträumen zu konstruieren.
 

   

 
Unbeeindruckt von der Anwesenheit von Publikum sprang Miss Wollstonecraft unvermittelt auf und lief schreiend und sinnfrei umher. Und unsere halbe glorreiche Rote Armee tat es ihr gleich, ob aus Solidarität, Grundsatzerklärung, Art Performance, weils lustig ist, als collective primal scream session, in Ermangelung von Ideen bezüglich alternativer Optionen oder, weil es gerade en vogue war, wie Lady Sarahs Verdacht nahelegen könnte.
Wobei der Autor gestehen muß, daß er selber keine Ahnung in Bezug auf die Intention der Protagonisten hat. Vielleicht haben ja alle Beteiligten, inklusive Miss Wollstonecraft, Ken Russels Film „Gothic“ von 1986 gesehen. Und vermögen deshalb vielleicht auch erklären, wieso John Polidori die meiste Zeit des Films nur in Schlüpfern und Strümpfen bekleidet herumläuft. Was mag der Mann für ein Problem mit Hosen haben? Und selbst wenn, warum zieht er dann kein Kleid an? Oder einen Taucheranzug?
 

   

 
So erkundete unsere halbe Rote Armee vollständig die Villa Diodati schreiend und im Schweinsgalopp, bis sie zum Ausgang gelangte und spontan beschloß, von diesem seltsamen Ort abzurücken.
Da Lady Holz in diesem Moment die Vorhut bildete, war es ihre Aufgabe, Don Katexote und Cyber Pansa, die vor dem Portikus der Villa herumlungerten, charmant und mit ausgesuchtester Eloquenz abzuwimmeln.
Wobei sich Kate Walker darin qualifizierte, eine frühklassizistische Villa nicht von einem leeren Marmeladenglas unterscheiden zu können und Oscar sich seiner Rubigophobie hingab.


   

Und wie unsere halbe glorreiche Rote Armee durch den Portikus der Villa Diodati nach draußen stürmte, erschien auch schon mit einem satten „PLOPP!“, das an das Öffnen einer Bierflasche erinnerte,  der Space-and-Time-Warp-Fahrstuhl vor ihnen.
Während Ischade und Bunny Ballerina Optionen des Bleibens und Gehens diskutierten, Felice Hallward die Ernsthaftigkeit der Option des sich Fortbewegens mit einem durch Zeit und Raum reisenden Einmachglas hinterfragte und Lady Holz ohnehin den Bus bevorzugen wünschte, waren der Maquis de Carabas und der HUHU!-Berg bereits engagiert drauf und dran, das Gefährt zu entern, begleitet von einem durch Lady Sarah geträllerten Liedchen (natürlich).
 

   

 
Da das taktische Ausweichmanöver Namens Rückzug etwas hektisch und unkoordiniert vonstattenging, hat der Autor die Übersicht verloren. Dennoch ist dieser bestrebt, die folgenden Geschehnisse im gläsernen Fahrstuhl so exakt wie möglich darzustellen:
Während ein Teil unserer Heldentruppe sich in den üblichen Betrachtungen erging, wer wann warum welchen Knopf drücken sollte und welchen auf keinen Fall (warum auch immer), tat ein anderer Protagonist der Reisebegleitung seine Wünsche fürs Bord-Menü Kund, wobei noch ein anderer wohl bestrebt war, die Party in der Villa im Reisegefährt fortzusetzen und steckte zu diesem Zwecke irgendwelche Gegenständlichkeiten in irgendwelche Körperöffnungen irgendwelcher Anderer.
 

   

 
Irgendjemand schaffte es, irgendeinen Knopf zu drücken und plötzlich glitzerten wieder viele bunte Sternchen und die Konturen der Welt um dieses lustige Fortbewegungsmittel durch Raum und Zeit verzerrten sich wie in einem Aquarium, in dem ein gelangweilter und wahnsinniger Demiurg ein DDR-Rührgerät RG28s aus dem Elektrogerätewerk Suhl in Betrieb nimmt.
Während die Angehörigen unserer halben glorreichen Roten Armee sich für eine mögliche Fahrkartenkontrolle zu wappnen versuchten, gedanklich das Rundgehen konstatierten, proprähistorische Gassenhauer schmetterten und die letzten Worte des Replikanten Roy Batty aus „Bladerunner“ zitierten, manifestierte sich ein Dimensionsriß und der Fahrstuhl sauste durch Raum und Zeit davon... irgendwann irgendwohin.
 

   
    
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#42
Das Jahr ohne Sommer brachte und nicht nur Tausende Hungertote und die Erfindung des Fahrrades, sondern eben auch eine Menge dunkler Literatur, wie auch Mary Shellys „Frankenstein“, zu welchem sie eben diese Nacht am Genfer See inspiriert hat…
 

Ende der 3. Etappe
    
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#43
Das Bild hast du genial nachgestellt. daumen
Und auch die Geschichte ist wieder mal klasse.
Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
aber du kannst neu anfangen und das Ende ändern.

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#44
Und so sausten unsere Helden durch Zeit und Raum, bis sich plötzlich das mit Windows betriebene Navigationssystem des Fahrstuhls durch die Dimensionen dazu gezwungen sah, ein Update durchzuführen und zu diesem Zweck den Betrieb vorübergehend einzustellen. Dazu fuhr es quantentheoretisch quasi "rechts ran", und so machte die halbe glorreiche Rote Armee eine kleine Rundreise durchs Weltall. Dabei war es vielmehr ein Schnappschuß des Universums, eine wortwörtliche "Eis-Zeit": der gnadenlose und unaufhaltsame Gang der Dinge war eingefroren. Obwohl, eigentlich fand die Zeit gar mehr nicht statt, sie war bedeutungslos geworden. Selbst die Zeit kommt niemandem hinterher, wer SOOO schnell und von einem sich mädchenhaft anstellenden Navigationssystem gesteuert unterwegs ist.
Der Trip einmal durch die Unendlichkeit und zurück in unendlich kurzer Zeit führte die Passagiere dieses lustigen Reisegefährtes unter anderem am Rendezvous der Galaxien M51 und M53 vorbei, die sich wie aneinander berauschend umwarben und umkreisten, um schließlich eine tantrische Vereinigung miteinander geschehen zu lassen und so zu einem neuen und wundervollen Ganzen zu verschmelzen. Und sich danach darum streiten, wer den Abwasch macht und ob Tanzen Sport ist oder nicht.
 
   
 
Als das Navigationssystem so freundlich war, die intensive Beschäftigung mit sich selbst einzustellen (wobei nach Einschätzung des Autors die intensive Beschäftigung mit sich selbst als Masturbation bezeichnet werden kann, was durchaus ebenfalls seiner Meinung nach als Nachweis für künstliche Intelligenz verstanden werden könnte: ich onaniere, also bin ich.), stellte es fest, daß der Warp-Lift inklusive Passagiere inzwischen ein wenig von Kurs und Zeitplan abgekommen war und beschloß, den durch das letzte Update freigeschalteten unendlichen Unwahrscheinlichkeitsantrieb zu aktivieren, um die berechnete und prognostizierte Ankunft in Zeit und Raum noch irgendwie realisieren zu können.
Und tatsächlich war diese Maßnahme dazu geeignet, den TimeAndSpaceWarpFahrstuhl augenblicklich zur Ankunftszeit an den Zielort zu teleportieren. Leider provozierte dieses Manöver das Auftreten einer enormen Unwahrscheinlichkeit, in diesem Fall das Manifestieren des freien Falls eines Schweizer Parlamentswals in Begleitung einer Petunie unbekannter Herkunft, die am 28. Oktober 1866 in Formation Richtung Erdkern stürzten und so den Schweizern im Rahmen der eben deswegen stattfindenden Parlamentswahlen zumindest eine von 7 geplanten Verfassungsänderungen brachte, nämlich der Gleichstellung der Juden in Bezug auf ihre Bürgerrechte. Sogar einem Schweizer leuchtete es nicht ein, daß den Juden, die im Rahmen von Napoleons Schweiz-Tournee ins Land gekommen waren, dort (fast) volle Bürgerrechte zugestanden wurde, während die „nativen“ Helvetien-Hebräer Bürger 3. Klasse waren und dort nur in zwei Ortschaften ghettoisiert siedeln durften.
 
   
 
Allmählich schien die Reise zu ihrem Ende zu kommen, überall wuselten lustige, bunte magische Sternchen herum. Wie diese langsam verblaßten, gaben sie sukzessive den Blick auf eine von einem strahlenden Sonnenschein illuminierte Bergwelt frei, die zwei Eingeborene als Kulisse für… die intensive Beschäftigung miteinander nutzten.
Wobei die Angehörigen unserer Reisegruppe durch Raum & Zeit genau DIES konstatierten (nämlich die Anwesenheit der BÖSEN Sonne UND kopulierender Einheimischer) und diagnostizierten, daß sie angekommen sind (also unsere halbe glorreiche Rote Armee, nicht kopulierende, eingeborene Sonnen) , sie raus wollen, ihnen schlecht ist und daß übrigens Karthago zerstört werden sollte (sic).
 
   
 
Die beiden Einheimischen schienen entschlossen zu sein, sich nicht im Ergehen inspirierender Beischlafpraktiken stören zu lassen. Und so hatte unsere halbe glorreiche Rote Armee Gelegenheit, die fruchtbare Gegend, „Gute Nacht“, Fuchs, Hase, Karnickel, Goldfische und vermeintliche Frühstücksgemsen beziehungsweise es auf Schweizerisch treibende Bergheinis ausgiebig zu bewundern.
Wobei nach Meinung des Autors jemand, der Beischlaf in beinahe unzugänglichen Felshängen
zu praktizieren pflegt, sich ob seines geistigen Gesundheitszustandes in frage stellen lassen darf.
 
   
 
Mißmutig beäugt von den einheimischen Schnackelgemsen entstiegen unsere Helden dem Warp-Aufzug und stürmten lärmend wie ein entfesselter Mob britischer Touristen die nähere Umgebung, um sie in Augenschein zu nehmen (also die Umgebung, nicht britische Touristen).
Bunny Ballerina schien vom Treiben der Schweizer Bergbonobos angeregt einen Felsen im Flußbett besteigen zu wollen, bestand allerdings auf der Missionarsstellung und dabei auf die Position „oben“. Dadurch gab sie sich eine fatale Blöße, die aber nur vom zum Glück diskreten HUHU!-Berg zur Kenntnis genommen wurde.
Währenddessen improvisierten Ischade, Miss Hallward und Lady Sarah ein Such- und Bergungskommando, um die Trümmer des Schweizer Parlamentswals und seiner Reisepetunie aufzustöbern und zu bergen, allerdings leider vergeblich. Was nach Einschätzung des Autors auch nicht gerade für die Wahrnehmungsintelligenz von Frauen im Allgemeinen spricht, wenn sich 3 Mädels nicht dazu in der Lage sehen (Wortwitz!), das Wrack eines abgestürzten Schweizer Parlamentswals aufzuspüren.
Inzwischen hatte der Marquis de Carabas einen Stock gefunden, nahm ihn in die Hand, spielte damit herum und kam auf seeehr seltsame Gedanken. Holzdame kannte diesen eigenartigen Ausdruck in de Carabas Augen und sein Faible für abseitige Doktorspiele und beschloß daher, hinter Miss Hallward in Deckung zu gehen.
 
   
 
Zum Glück besannen sich die Angehörigen unserer halben glorreichen Roten Armee ihrer Mission, selbst wenn niemand von ihnen oder sonst wer auch nur einen blassen Dunst hatte, wie die eigentlich genau aussah und machten sich auf den Weg Richtung Schweizer Bergbonobos. Wo die herkamen, gabs vielleicht noch mehr.
Ischade, Bunny Ballerina und Miss Hallward ergingen sich auf dem Marsch durch den Schweizer Bergdschungel in Betrachtungen bezüglich der Eigenschaften der Vegetation, Lady Sarah schmetterte einen Fats-Domino-Song, Lady Holz rezitierte Dante Alighieri, der Marquis de Carabas beklagte die defizitäre Verkehrsinfrastruktur vor Ort und der HUHU!-Berg beschwerte sich beim Art Director darüber, daß er nicht mit seiner Schokoladenseite zur Kamera hin aufgestellt worden war.
 
   
 
Unvermittelt standen unsere Protagonisten dem drolligen Schweizer Kakaobaum Theobromé gegenüber. Mal wieder. Und so fragten sich unsere Helden, ob sie ständig im Kreis reisen und so immer wieder an der Stelle mit diesem Running-Gag-Baum vorbeikommen und damit die Rundreise erfunden haben, oder ob es sich bei diesem Gewächs um einen hoch mobilen Blödbaum handelt, womöglich mit modernem Fahrwerk inklusive Allwurzelantrieb ausgestattet, der stramm durch die Landschaft lustwandelte.
Doch im Moment erging sich Theobromé nicht im Lustwandeln, stattdessen beabsichtigte er, unsere tapferen Recken zu einer Auseinandersetzung herauszufordern.
Seine Kontrahenten in spe schienen allerdings nicht besonders beeindruckt zu sein und ergingen sich (wie eigentlich immer) in Belanglosigkeiten, wie zum Beispiel Betrachtungen bezüglich abseitiger Doktorspiele mit Stöcken, die Vorzüge von Gras zum Zwecke des Verbergens des eigenen Hinterteils, Langeweile und der Vorstellung eines an bestimmten Stellen gut gebauten de Carabas.
 
   
 
Während alle anderen aus unserer Heldentruppe keinen konstruktiven Beitrag zu leisten vermochten, welcher bei der Beherrschung der Situation hätte hilfreich sein können, ergriffen Holzdame und Bunny Ballerina Initiative und starteten ein AblenkungUnd so fragten sich unsere Helden, ob sie ständig im Kreis reisen und so immer wieder an der Stelle mit diesem Running-Gag-Baum vorbeikommen und damit die Rundreise erfunden haben, oder ob es sich bei diesem Gewächs um einen hoch mobilen Blödbaum handelt, womöglich mit modernem Fahrwerk inklusive Allwurzelantrieb ausgestattet, der stramm durch die Landschaft lustwandelte.smanöver: sie beabsichtigten, durch einen Anruf den Blödbaum emotional zu fesseln und so zu auf andere Gedanken zu bringen. Schließlich pflegen männliche Menschen des öfteren zum Zwecke des Denkens auch eher ihre primären Geschlechtsorgane als ihre Hirne zu nutzen, das sollte bei blöden Bäumen mit dicken Eiern nicht viel anders sein. (Der Auto möchte an dieser Stelle feststellen, KEINESFALLS wissen zu wollen, was Kerls mit ihrem Gehirn anstellen, nachdem sie dazu übergegangen sind, mit dem Schritt zu denken.)
 
   
 
Zwar gab es in der Schweiz offenbar zahlreiche Bäume mit Telefonanschluß, aber glücklicherweise nur einen (also Baum, nicht Telefonanschluß), der Theobromé hieß UND dicke Eier hatte, und so ließ sich die richtige Nummer recht problemlos mit der Telefon-Äpp der swisscom ermitteln und eine Verbindung herstellen.
Im Rahmen dieses Telefongesprächs gab sich Lady Holz gegenüber Theobromé als Marketing-Mieze eines renommierten Vaginalpilztänninenverleihinstituts aus und konnte so dafür sorgen, daß der Blödbaum alles um sich herum vergaß und nur noch Bilder von Tannenbäuminnen mit nuttig geschminkten Lippen und prachtvoll gewachsenen Vaginalpilzen vor seinem inneren Auge hatte.
Gleichwohl der HUHU!-Berg Einschätzungen zur optimalen Länge eines Telefongesprächs kundtat und Lady Sarah die Antriebsart und der Marquis de Carabas die Materialbeschaffenheit des Telekommunikationsgerätes Theobromés bewunderten, erkannte Ischade die gute Gelegenheit, dem Blödbaum einen zu verpassen und schlug Miss Hallward vor, Gefechtsbereitschaft herzustellen und dazu ihren Disruptor mit sinistersten Gedanken zu laden.
 
   
 
Obschon sich Theobromé bereits in einer Vorstellungswelt bestehend aus Paradies mit 72 jungfräulichen Vaginalpilztänninen inklusive nuttig geschminkten Lippen befand, bombardierte Holzdame weiterhin den Blödbaum gnadenlos mit einschlägigen Einflüsterungen und machte das so überzeugend, daß Bunny Ballerina sie zur Professionellen zu befördern gedachte.
Indessen spielten Ischade und Miss Hallward mit ihrem schweren Ding herum, um den Blödbaum Zwecks Bekämpfung ins Visier zu nehmen, konstatierte der HUHU!-Berg, daß Miss Gunslinger gleich wieder schießt, verbreitete der Marquis de Carabas prasseldoofe Parolen und erwog Lady Sarah, ihre Oma in Oer-Erkenschwick anzurufen, was sie aber letztendlich unterließ, weil diese Gespräche in letzter Zeit immer einseitiger geworden waren. Allmählich beschlich Lady Sarah der Verdacht, daß der Grund darin liegen könnte, daß die Frau seit inzwischen 15 Jahren tot war.
Da, Miss Hallward betätigte den Abzug und ihr Disruptor feuerte einen massiv beschleunigten, fokussierten und hochverdichteten Malstrom finsterster Gedanken auf Theobromés empfindlichste Stelle.
 
   
 
Durch einen gelungenen Wirktreffer mitten in die Eier ein wenig demoralisiert, trat der offensichtlich mental etwas instabile Kakaobaum ein taktisches Ausweichmanöver Namens Rückzug an.
Während die anderen Angehörigen unserer halben glorreichen Roten Armee den Sieg und sich selbst feierten, beschränkte sich Felice Hallward auf Einschätzungen bezüglich abgeschossener Eier, indessen der HUHU!-Berg schon wieder mit der falschen Seite zur Kamera stand und Theobromés Telefon dazu nutzte, um bei der Call-A-Pizza-Filiale in Moskau-Ostankino auf Kosten des Anschlußinhabers eine Pizza Calzone mit einer Flasche Pennerglück zu bestellen.
 
   
    
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#45
Nach erfolgreicher Bezwingung des Blödbaums setzten unsere Helden ihren Weg durch die Bergwelt der Schweiz fort. Unvermittelt trafen sie an einem malerischen Wasserfall auf ein kleines Mädchen, das sich als Heidi-Heida vorstellte und nach seiner Mama Heidi-Mama fragte.
Und sobald die Angehörigen unserer halben glorreichen Roten Armee ihre nicht besonders relevanten Betrachtungen in Bezug auf angenommene Zwangsläufigkeit der Heidi-Mamas von Heidi-Heidas, fehlenden Jugendschutz, die unbefriedigende Körperwahrnehmung bei Sand im Schritt, Jodeln, niedliche Kleine, mögliche Hinterhalte des Vietcong in der Schweiz des Jahres 1866 und ein nicht authentisches Rezept für Napalm aus dem Film „Fight Club“ vom Stapel gelassen hatten, beschlossen sie, sich der Kleinen anzuschließen und sie auf der Suche nach Heidi-Heidas Mama Heidi-Mama zu begleiten.
Übrigens ist nach Erfahrung des Autors Orangensaftkonzentrat völlig ungeeignet dazu, Leichtbenzin zu gelieren. Zum Zwecke der Herstellung von Napalm empfiehlt sich stattdessen die Zugabe einer Mischung aus Schmierseife und Aluminiumpulver, ein erprobtes Rezept des I. Weltkrieges. Wenn es unbedingt Orangensaftkonzentrat sein muß, bietet sich dagegen die Verwendung von reinem Ethanol statt Naphtha an, da das Ergebnis interessant riecht, brenn- UND trinkbar ist.
Und für unsere US-amerikanischen Leser möchte der Autor dringend die Warnung hinzufügen, die oben angeführte Rezeptur entweder zu entzünden ODER zu trinken und nicht etwa beides gleichzeitig zu tun, da das Konsumieren leise vor sich hin konflagrarierender Longdrinks eventuell dazu geeignet sein könnte, ein Brennen im Hals zu verursachen.
 
   
 
Fröhlich folgte unsere halbe glorreiche Rote Armee Heidi-Heida, und so wirkte der ganze Troß wie eine alpine Version des Feldzuges von Jeanne d‘Arc für Arme, die mit einer kleinen aber engagierten Truppe ihrer Mission und deren Untergang, der ja der Keim eines jeden Unternehmens ist, entgegenstrebt.
Immerhin hatte der HUHU!-Berg das Jodeln eingestellt, war zum Singen übergegangen und schmetterte inbrünstig die Nationalhymne der Appenzeller. Natürlich begann auch Lady Sarah daraufhin, einen ollen Schlager zu trällern. Wobei sich der Autor fragt, warum sie es nicht gemeinsam machen, wenn sie schon singen müssen, beispielsweise im Chor das Horst-Wessel-Lied  oder „Beim Pissen gemeuchelt“ zum Besten geben.
Während der Marquis de Carabas leichte Symptome von völliger Orientierungslosigkeit aufzuweisen schien, sich Holzdame über die örtliche Verkehrsinfrastruktur echauffierte, Felice Hallward von Heidi-Heida-Déjà-vus befallen wurde und sich Ischade tiefen (Wortwitz!) philosophischen Betrachtungen bezüglich Höhe und Tiefe hingab, war Bunny Ballerina die einzige Angehörige dieses Geschwaders der Ahnungslosigkeit, welche einen luziden Gedanken zu gebären in der Lage war:
Auch wenn sich herausgestellt hatte, daß Heidi-Heida vom Großvater losgeschickt worden ist, um Heidi-Mama zu suchen, zu finden und sie vom Empfang von Post zu unterrichten, drängte sich doch die Frage auf, warum sie sich eigentlich eskortieren läßt. Sie sollte doch den Weg zu ihrem Großvater kennen?
 
   
 
Schließlich erreichten unsere Helden eine windschiefe Hütte, die sich idyllisch an einen schneebedeckten Berghang schmiegte. Davor saß in einem Schaukelstuhl ein yetiartiger Typ mit Hut auf dem Kopf und Brief in der Hand, das mußte der Großvater sein. Er setze gerade Rammel-Heidi-Mama, die neben dem Almöhi vor der Hütte stand, mit der Post wedelnd von der Ankunft von Korrespondenz in Kenntnis. Der Bernhardiner neben dem Hutyeti schien von der Wedelpost ganz hypnotisiert zu sein und guckte blöd, indessen ein Zicklein neben der Hütte zu diesem Zweck lieber den Wedelschwanz seiner Mama zum Anlaß nahm.
Sicherheitshalber stellte Heidi-Heida ihrer Begleitung die Familienmitglieder nochmal vor. Lady Sarah wünschte freundlich einen „Guten Tag“ und Bunny Ballerinas Rollkoffer postulierte, daß es sich bei dem Bernhardiner wohl um einen Schrödinger-Hund handeln müßte, weil er einerseits recht lebendig blöd guckt und sich andererseits an einem Ort aufhält, der seiner Meinung nach die Anmutung eines Hundefriedhofs verströmt.
Der HUHU!-Berg beschränkte sich darauf, sich an dieser ganzen Szenerie zu ergötzen, gleichwohl Holzdame dazu eher ihre eigene schmutzige Phantasie ob der Vorstellung, wie wohl die Familie in dieser Hütte zusammen leben mag, bevorzugte.
Während Miss Hallward ihre Zukunftsaussichten ob der möglichen zivilisatorischer Defizite der Eingeborenen hier abzuschätzen versuchte und sich Ischade zu Lord Byron zurückwünschte, wunderte sich der Marquis de Carabas über den offensichtlichen Modus Operandi des Brieflesens in der Schweiz: einfach den verschlossenen Brief in die Hand nehmen und damit wedeln.
 
   
 
Heidi-Mama nahm den Brief entgegen und stelle begeistert fest, daß er von ihrer Freundin Clara aus Frankfurt am Main stammte. Diese geradezu euphorische Reaktion ließ die letzten Hoffnungen Großvaters zerstieben, seine Enkelin nochmal unter die Haube zu bekommen. Sollte sie doch seinetwegen einen Flokati oder gleich den Hund heiraten. Obwohl SOO viel Haare im Schritt ja eigentlich auch nicht sein müssen.
Heidi-Heida stellte der halben glorreichen Roten Armee offiziell Barry den Bernhardiner vor, den Bunny Ballerina als recht flauschig beurteilte. Wobei der HUHU!-Berg von unsinnigen Befürchtungen beschlichen wurde, daß Barry Heidi-Heida auffressen könnte. Dabei weiß doch jedes Kind, daß Bernhardiner ob ihrer durch Züchtung geprägten genetischen Ausstattung gar nicht dazu in der Lage sind, kleine Kinder zu fressen. Diese Hunde sind nur dazu geeignet, flauschig zu sein, blöd zu gucken, sich von Wedelbriefen hypnotisieren zu lassen und harte Drogen vom Faß spazieren zu tragen.
Indessen berauschte sich Ischade an der Atmosphäre dieses Ortes, Lady Sarah sang (mal wieder) ein Liedchen und Miss Hallward war von der Aussicht, die Ziegen melken zu können, völlig hingerissen und kaum noch zu halten.
Schließlich begutachtete Lady Holz die strukturelle Beschaffenheit der Hütte und bei dem Marquis de Carabas stellten sich wieder seltsame Gedanken ein, als er den Stab des Alpöhis bewunderte.
 
   
 
Dem Brief konnte Heidi-Mama entnehmen, daß Claras Großmutter verstorben war und sie zu ihrer Beerdigung eingeladen hatte. Das schien zur Folklore in der Schweiz zu gehören: versterbende Großmütter haben mit ihrem letzten Atemzug eine Einladung zu ihrer Beerdigung auszuhauchen. Jedenfalls tat Heidi-Mama dies Kund und Ischade und Bunny Ballerina fühlten sich direkt eingeladen, wobei Miss Hallward ein ungewöhnliches Verständnis von „Leichenschmaus“ zu entwickeln schien. Heidi-Heida war offensichtlich von der bevorstehenden Reise nicht so begeistert, sie wollte ihren Flauschhund nicht missen. Worüber sich der Marquis de Carabas so seine Gedanken machte…
Und bevor der Großvater seine tief empfundene Anteilnahme bezüglich des Todesfalls artikulierte hatte, stimmte Lady Holz dem Aufbruch nach Lausanne anscheinend zu, der HUHU!-Berg bewunderte Ischades Rücken und Lady Sarah fühlte sich dazu genötigt, die Allgemeinheit über den Stoffwechselmechanismus bezüglich der Alkaloide der Muskatnuß aufzuklären.
 
   
 
 Der Einwand von Miss Hallward und der stille Protest von Heidi-Heida gegen die Reise blieben ungehört, es war also entschieden: die halbe glorreiche Rote Armee würde gegen Lausanne ausrücken.
Doch noch waren nicht alle unsere Helden so weit, Lady Sarah mußte unbedingt noch ihr Rezept für eine „tolle Salbe“ loswerden, der HUHU!-Berg sich von Barry berüsseln lassen und der Marquis de Carabas versuchte vorsichtig aber dennoch eher erfolglos, sich mit dem Großvater über die Nutzung von Stöcken auszutauschen.
 
   
    
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#46
Ischade schrieb:... (wobei nach Einschätzung des Autors die intensive Beschäftigung mit sich selbst der Definition der Masturbation entspricht, was man ebenfalls seiner Meinung durchaus als Nachweis für künstliche Intelligenz verstehen könnte: ich masturbiere, also bin ich.) ...
 
Die Arme des Menschen sind nicht umsonst so lang! Pfeif
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#47
Tztztz Rotwerd  (aber lustig)!
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#48
Da diese Geschichte - wie es jetzt aussieht - wohl leider unvollendet bleiben wird, an dieser Stelle noch ein paar Bilder, die ich schon vorab gemacht hatte… (leider meist nur Schnappschüsse ohne gute Qualität)

Wer die Rallye damals mitgemacht hat, erinnert sich vielleicht noch ein wenig. In der 4. Etappe sollten wir nun weiter nach Lausanne fahren, dort auf die erwachsene Klara treffen und dann auf den Friedhof gehen. Da meine Tochter, die ja mitfuhr ein großer Mangafan ist, fanden wir es lustig, dass nicht nur Klaras Dienstmädchen Malinche wäre, sondern Sebastian der teuflische Sebastian aus Black Buttler und wir den Undertaker aus demselben Manga auf dem Friedhof träfen…

   

   
 
In Etappe 5 gab es eine Varieté Vorstellung. Da wir uns bereits bei Malinches Geburt von dem großen Meisterwerk „Metropolis“ haben inspirieren lassen, wollten wir diesen roten Faden ja beibehalten, Malinche sollte als Babylon tanzen, wie im Film. Ich hatte sogar angefangen, das Tier zu basteln, auf dessen Rücken sie sitzen würde. Und natürlich der Tod am Ende der Tanzszene…

   

   

   
 
Etappe 6 wäre ja die mit Freddy Mercury gewesen und der Feier im Keller, bei der wir den Geist von Josefine Baker erscheinen lassen wollten.

   
 
Tja… für Teil 7 hatte ich noch angefangen „Li“ von Giger in Playmobil nachzumodelieren, womit ich allerdings nicht mehr fertig wurde….
Fakt ist einfach, dass ich die Geschichte nicht allein beenden kann, denn ohne Martin wäre es einfach nicht dasselbe, da ich zwar viele Ideen eingebracht habe, aber die Texte weitestgehend von ihm waren. Weinen
    
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#49
Ja, das ist wirklich sehr, sehr schade. Weinen Ich fand eure Geschichte super. Zehn Zehn
Schräg, Frech, dazu eine gehörige Portion Humor. Und eure toll gestalteten Figuren und die Bilder
haben alles Perfekt abgerundet. daumen
Selbst, wenn die letzten Bilder jetzt nicht so dolle sind (sind Schnappschüsse ja häufig nicht),
finde ich es schön, dass du sie uns noch zeigst, danke. Danke
Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
aber du kannst neu anfangen und das Ende ändern.

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#50
Ich ornaniere, also bin ich..... Lachener Lachener Lachener

Mein neues Lebensmotto.... Kicher 


Tolle Bilder, schöne Story, schade das es wohl unvollendet bleibt, ist lustig.... Weinen
Phantasie ist wichtiger als Wissen, den Wissen ist begrenzt!!!

-Albert Einstein- Opi Opi Opi
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