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07.04.2018, 08:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2019, 10:42 von JTD.)
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07.04.2018, 08:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2019, 10:42 von JTD.)
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07.04.2018, 09:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2019, 10:44 von JTD.)
Liebe Märchenfreunde.
es ist April, das bedeutet, das nächste Märchenrätsel ist fällig. Vielleicht habt ihr ja Lust am Wochenende ein bisschen zu raten. [url=http://www.klickywelt.de/posting.php?mode=smilies&f=0#][/url]
Wie der Zufall spielt, ist das Märchen wieder von Ludwig Bechstein:
„Ein König überlegt, welches seiner drei geliebten Kinder die Königswürde später einmal erben soll, deshalb stellt er ihnen eine Frage. Das Kind, das die klügste Antwort, gibt wird ihm mal nachfolgen.“
Viel Spaß beim Raten!
LG von der Märchenfee Fredeswind
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Erinnert an Grimms "Gänsehirtin am Brunnen"; von Bechstein hieß es glaub ich "das Unentbehrlichste"
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Jetzt habe ich mich endluch durch die letzten Märchen lesen können. Ultra-genial! : : :
Die Stimmung, die Fotos - da vergisst man sogar nervige Rückenschmerzen. Die Märchen sollte es auf Rezept geben!
Wobei die Diskussionen einerseits höchst interessante Zusatzinfos und Denkanstöße liefern. Aber andererseits zeigen, dass wir "modernen" Menschen drauf gedrillt sind, nach Handlungsfehlern zu suchen und alles auf tiefenpsychiologische Kongruenz abzuklopfen.
Früher fiel das nicht auf oder ein gewisser Anteil "Seemansgarn" gehörte einfach dazu.
Beim Aschenbrödel gibt es am Ende auch eine "Moral" mit absurdem Handlungsverlauf. Da pickt das Vögelchen zuerst ein Auge je Schwester heraus. Die gehen dennoch ganz stoisch in die Kirche. (Okay, um ein Auge auf den Bräutigam zu werfen, reichte es ja immer noch : )
Danach pickt das Vöglein zur Strafe die restlichen Gucker raus. Was lernten unsere praktisch denkenden Vorfahren? Ganz klar: Bleibe lieber unverheiratet in der Kirche, bis die Zugvögel wieder weit im Süden sind... :
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09.04.2018, 09:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2019, 10:46 von JTD.)
Ischade schrieb:Erinnert an Grimms "Gänsehirtin am Brunnen"; von Bechstein hieß es glaub ich "das Unentbehrlichste"
Herzlichen Glückwunsch! Du hast es erraten!
Es ist das Märchen:
'Das Unentbehrlichste'
LG von der Märchenfee Fredeswind
Bis später!
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09.04.2018, 09:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2019, 10:47 von JTD.)
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09.04.2018, 13:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.04.2018, 13:30 von Fredeswind.)
Das Unentbehrlichste
(frei nach Ludwig Bechstein)
Vor Zeiten hat einmal ein König gelebt, der hatte drei gute und schöne Töchter, die er sehr liebte und von denen er auch herzlich wiedergeliebt wurde. Prinzen hatte er nicht, aber es war in seinem Reiche herkömmlich, dass die Thronfolge auch auf Frauen und Töchter überging, und da des Königs Gemahlin nicht mehr am Leben war, so stand dem Könige frei, eine seiner drei Prinzessinnen zu seiner Nachfolgerin auf dem Throne zu bestimmen, und es brauchte gerade nicht die älteste zu sein.
Da aber nun derselbe König seine Töchter alle drei gleich liebte, so fiel ihm die Entscheidung schwer, und er ging mit sich zu Rate, diejenige zu wählen, die den meisten Scharfsinn offenbare. Diesen Entschluss teilte er seinen drei Töchtern mit und bestimmte seinen nahe bevorstehenden Geburtstag zur Entscheidung. Die sollte Königin werden, welche ihm ‚das Unentbehrlichste‘ bringen werde.
Jede der Prinzessinnen sann nun darüber nach, was wohl das Unentbehrlichste sei, und als der Geburtstag da war, nahete zuerst die älteste, brachte ein feines purpurnes Gewand getragen und sprach: „Gott der Herr lässt den Menschen nackend in die Welt treten, aber er hat ihm das Paradies verschlossen, darum ist ihm Gewand und Kleidung unentbehrlich.“
Die zweite Tochter brachte, auf einem goldenen gefüllten Becher liegend, ein frisches Brot, das sie selbst gebacken, und sprach: „Das Unentbehrlichste ist dem staubgeborenen Menschen Trank und Speise, denn ohne diese vermag er nicht zu leben, darum schuf Gott Früchte des Feldes, Obst und Beeren und Weintrauben und lehrte die Menschen Brot und Wein zu bereiten, die heiligen Symbole seiner Liebe.“
Die jüngste Tochter brachte auf einem hölzernen Tellerchen ein Häufchen Salz dar und sprach: „Als das Unentbehrlichste, mein Vater, erachte ich das Salz und das Holz. Darum haben schon alte Völker den Bäumen göttliche Ehre erwiesen und das Salz heilig gehalten.“
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Der König war über diese Gaben sehr erstaunt und nachdenklich, und dann sprach er: „Am unentbehrlichsten ist dem Könige der Purpur, denn hat er den, so hat er alles übrige, geht er seiner verlustig, so ist er König gewesen und ist gemein, gleich andern Menschenkindern. Darum, dass du das erkannt, meine älteste geliebte Tochter, soll dich nach mir der königliche Purpur schmücken; komm an mein Herz, empfange meinen Dank und meinen Segen!“
Als der König nun seine älteste Tochter geküsst und gesegnet, sprach er zu der zweitältesten: „Essen und Trinken ist nicht allerwege notwendig, mein gutes Kind, und es zieht uns allzusehr in das Gemeine herab.
Es zeigt gleichsam die mittelmäßige Menge an, den großen Haufen. Gefällst du dir darin, so kann ich es nicht hindern, wie ich dir auch nicht danken kann für deine übel gewählte Gabe, doch für den guten Willen sollst du gesegnet sein.“ Und der König segnete seine Tochter, aber er küsste sie nicht.
Dann wandte er sich der dritten Prinzessin zu, die bleich und zitternd stand und ahnete, nach dem, was sie gesehen und gehört, was kommen werde.
„Du hast wohl Salz auf deinem hölzernen Teller, meine Tochter“, sprach der König, „aber im Gehirn hast du keins, lebst aber doch, und folglich ist das Salz nicht unentbehrlich. Salz braucht man nicht. Du zeigst mir Bauernsinn mit deinem Salze an, nicht Königssinn, und am steifen hölzernen Wesen habe ich kein Wohlgefallen. Darum kann ich dir nicht danken und dich nicht segnen.
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Gehe von mir, soweit dich deine Füße tragen, gehe zu den dummen und rohen Völkern, welche, anstatt den lebendigen Gott, alte Holzklötze und Baumstöcke anbeten und das verächtliche Salz für heilig halten!“
Da wandte sich die jüngste Königstochter weinend von dem harten Vater ab und ging hinweg vom Hofe und aus der Königsstadt, weit, weit hinweg, soweit sie ihre Füße trugen.
Und kam an ein Gasthaus und bot sich der Wirtin an, ihr zu dienen, und die Wirtin ward gerührt von ihrer Demut, Unschuld, Jugend und Schönheit und nahm sie als eine Magd in das Haus. Und als die Königstochter sich sehr anstellig erwies in allen häuslichen Geschäften, so sagte die Wirtin: „Es ist schade um das Mädchen, wenn es nichts Ordentliches lernt, ich will sie das Kochen lehren.“
Und da lernte die Königstochter das Kochen und begriff es sehr leicht und kochte bald manches Gericht noch besser und noch schmackhafter als ihre Lehrmeisterin selbst. Darob bekam das Wirtshaus vielen Zuschlag, bloß weil darin so vortrefflich gekocht wurde, und der Ruf der guten Köchin, die noch dazu so jung und so schön sei, ging durch das ganze Land.
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