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Fredeswinds Märchenschatztruhe
Nach einem Jahr gebar die Königin wieder einen Sohn. In der Nacht trat auch wieder die Jungfrau Maria zu ihr herein und sprach: „Willst du gestehen, dass du die verbotene Türe geöffnet hast, so will ich dir dein Kind wiedergeben und deine Zunge lösen: verharrst du aber in der Sünde und leugnest, so nehme ich auch dieses neugeborne mit mir.“

   


Da sprach die Königin wiederum: „Nein, ich habe die verbotene Türe nicht geöffnet“, und die Jungfrau nahm ihr das Kind aus den Armen weg und mit sich in den Himmel.

   


Am Morgen, als das Kind abermals verschwunden war, sagten die Leute ganz laut, die Königin hätte es verschlungen, und des Königs Räte verlangten, dass sie sollte gerichtet werden. Der König aber hatte sie so lieb, dass er es nicht glauben wollte, und befahl den Räten bei Leibes- und Lebensstrafe, nicht mehr darüber zu sprechen.

   


Im nächsten Jahr gebar die Königin ein schönes Töchterlein, da erschien ihr zum drittenmal nachts die Jungfrau Maria und sprach: „Folge mir.“ Sie nahm sie bei der Hand und führte sie in den Himmel, und zeigte ihr da ihre beiden ältesten Kinder, die lachten sie an und spielten mit der Weltkugel.

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Als sich die Königin darüber freute, sprach die Jungfrau Maria: „Ist dein Herz noch nicht erweicht? Wenn du eingestehst, dass du die verbotene Tür geöffnet hast, so will ich dir deine beiden Söhnlein zurückgeben.“  Aber die Königin antwortete zum drittenmal: „Nein, ich habe die verbotene Tür nicht geöffnet.“ Da ließ sie die Jungfrau wieder zur Erde hinabsinken und nahm ihr auch das dritte Kind.

   


Am andern Morgen, als es ruchbar ward, riefen alle Leute laut: „Die Königin ist eine Menschenfresserin, sie muss verurteilt werden!“ Der König konnte seine Räte nicht mehr zurückweisen. Es ward ein Gericht über sie gehalten, und weil sie nicht antworten und sich nicht verteidigen konnte, ward sie verurteilt, auf dem Scheiterhaufen zu sterben.

   


Das Holz wurde zusammengetragen, und als sie an einen Pfahl festgebunden war und das Feuer ringsumher zu brennen anfing, da schmolz das harte Eis des Stolzes und ihr Herz ward von Reue bewegt, und sie dachte: „Könnt ich nur noch vor meinem Tode gestehen, dass ich die Tür geöffnet habe,“ da kam ihr die Stimme, dass sie laut ausrief: „Ja, Maria, ich habe es getan!“ Und alsbald fing der Himmel an zu regnen und löschte die Feuerflammen.

   


Über ihr brach ein Licht hervor, und die Jungfrau Maria kam herab und hatte die beiden Söhnlein zu ihren Seiten und das neugeborene Töchterlein auf dem Arm. Sie sprach freundlich zu ihr: „Wer seine Sünde bereut und eingesteht, dem ist sie vergeben“, und reichte ihr die drei Kinder, löste ihr die Zunge und gab ihr Glück für das ganze Leben.

   


ENDE
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Irgendwie sehr bewegend ... etwas grausam aber die späte Einsicht brachte ja doch noch ein Happyend!
Auch dieses Märchen war für mich neu Danke das du es gezeigt hast. 
Ganz tolle Bilder! Wo ist den der Globus her?
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Ein schönes Märchen - mit einem guten Schluß, wie es sein soll!
Danke, dass du es uns gezeigt hast, es hat mir gefallen und besonders deine Umsetzung mit den Bildern. Die unterschiedlichen Frisuren des Mädchens sind gut geworden.

Schön, dass du den Scheiterhaufen nicht gezeigt hast - du hast es nur erzählt. Smile 

An den Rätseln beteilige ich mich nicht, da ich nur die sehr bekannten Märchen kenne, die du schon vor langer Zeit gestaltet hast. Smile

LG
Jolande
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(04.08.2018, 11:02)Aquarius schrieb: Irgendwie sehr bewegend ... etwas grausam aber die späte Einsicht brachte ja doch noch ein Happyend!
Auch dieses Märchen war für mich neu Danke das du es gezeigt hast. 
Ganz tolle Bilder! Wo ist den der Globus her?

Danke Danke Rotwerd Rotwerd 
Der Globus, ich weiß nicht mehr genau, wo der her ist. Ich glaube, dass der aus einem Laden in Füssen war, der hatte solche Sachen für Setzkästen.
Da habe ich immer mal wieder was gekauft, wohl auch die Waage von meinem Krämerladen, und den Kerzenleuchter in meiner Burg. Daneben hatte der Laden auch kupferne Teile, wie Öfen, Standuhren in denen ein Spitzer versteckt war, passte von der Größe zu Playmobil, ist aber um die 35 Jahre her, dass ich diese erstanden habe. 

LG von der Märchenfee Fredeswind  fee
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


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Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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(04.08.2018, 16:12)Jolande schrieb: Ein schönes Märchen - mit einem guten Schluß, wie es sein soll!
Danke, dass du es uns gezeigt hast, es hat mir gefallen und besonders deine Umsetzung mit den Bildern. Die unterschiedlichen Frisuren des Mädchens sind gut geworden.

Schön, dass du den Scheiterhaufen nicht gezeigt hast - du hast es nur erzählt. Smile 

An den Rätseln beteilige ich mich nicht, da ich nur die sehr bekannten Märchen kenne, die du schon vor langer Zeit gestaltet hast. Smile

LG
Jolande

Danke Danke Rotwerd Rotwerd 

Danke für deine lobenden Worte!   Rotwerd Rotwerd

Ich versuche solche Szenen, wie die mit dem Scheiterhaufen möglichst zu vermeiden, wie auch beim 'Blaubart' oder 'Die sechs Schwäne'. Schon die Beschreibung ist grausam genug, da braucht man nicht unbedingt ein Bild dazu. So sind solche Szenen eher selten bei mir.  Ich will ja hier niemandem das Gruseln lehren.

Kein Problem, das Rätseln ist ja hier schließlich nicht Pflicht. Obwohl ich doch immer wieder erstaunt bin, dass manch einer recht flott meine Rätsel zu lösen weiß, insbesondere die nicht so allgemein bekannten.

LG von der Märchenfee Fredeswind  fee
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(07.08.2018, 11:27)Fredeswind schrieb:
(04.08.2018, 11:02)Aquarius schrieb: Irgendwie sehr bewegend ... etwas grausam aber die späte Einsicht brachte ja doch noch ein Happyend!
Auch dieses Märchen war für mich neu Danke das du es gezeigt hast. 
Ganz tolle Bilder! Wo ist den der Globus her?

Danke Danke Rotwerd Rotwerd 
Der Globus, ich weiß nicht mehr genau, wo der her ist. Ich glaube, dass der aus einem Laden in Füssen war, der hatte solche Sachen für Setzkästen.
Da habe ich immer mal wieder was gekauft, wohl auch die Waage von meinem Krämerladen, und den Kerzenleuchter in meiner Burg. Daneben hatte der Laden auch kupferne Teile, wie Öfen, Standuhren in denen ein Spitzer versteckt war, passte von der Größe zu Playmobil, ist aber um die 35 Jahre her, dass ich diese erstanden habe. 

LG von der Märchenfee Fredeswind  fee

Trotzdem danke für die Info ich werde mal selber Ausschau nach so etwas halten.
Aber ich vermute mal das es so etwas kaum noch gibt ... na ja der Globus von PM geht ja auch.
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(07.08.2018, 15:16)Aquarius schrieb:
(07.08.2018, 11:27)Fredeswind schrieb:
(04.08.2018, 11:02)Aquarius schrieb: Irgendwie sehr bewegend ... etwas grausam aber die späte Einsicht brachte ja doch noch ein Happyend!
Auch dieses Märchen war für mich neu Danke das du es gezeigt hast. 
Ganz tolle Bilder! Wo ist den der Globus her?

Danke Danke Rotwerd Rotwerd 
Der Globus, ich weiß nicht mehr genau, wo der her ist. Ich glaube, dass der aus einem Laden in Füssen war, der hatte solche Sachen für Setzkästen.
Da habe ich immer mal wieder was gekauft, wohl auch die Waage von meinem Krämerladen, und den Kerzenleuchter in meiner Burg. Daneben hatte der Laden auch kupferne Teile, wie Öfen, Standuhren in denen ein Spitzer versteckt war, passte von der Größe zu Playmobil, ist aber um die 35 Jahre her, dass ich diese erstanden habe. 

LG von der Märchenfee Fredeswind  fee

Trotzdem danke für die Info ich werde mal selber Ausschau nach so etwas halten.
Aber ich vermute mal das es so etwas kaum noch gibt ... na ja der Globus von PM geht ja auch.

Den Globus von Playmobil habe ich aber leider nicht.  Weinenen 

LG von der Märchenfee Fredeswind  fee
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DIE BREMER STADTMUSIKANTEN 

(frei nach den Brüdern Grimm)


Es hatte ein Mann einen Esel, der schon lange Jahre die Säcke unverdrossen zur Mühle getragen hatten, dessen Kräfte aber nun zu Ende gingen, so dass er zur Arbeit immer untauglicher wurde.

   

 
Da dachte der Herr daran, ihn aus dem Futter zu schaffen. Aber der Esel merkte, dass kein guter Wind wehte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen: dort, meinte er, könnte er ja Stadtmusikant werden.

   

 
Als er ein Weilchen fortgegangen war, fand er einen Jagdhund auf dem Wege liegen, der jappte wie einer, der sich müde gelaufen hat. „Nun, was jappst du so, Packan?“, fragte der Esel.

   

 
„Ach.“, sagte der Hund. „Weil ich alt bin und jeden Tag schwächer werde, auch auf der Jagd nicht mehr fort kann, hat mich der Herr wollen totschlagen. Da hab ich Reißaus genommen; aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?“

   
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„Weißt du was“, sprach der Esel, „ich gehe nach Bremen und werde dort Stadmusikant. Geh mit und lass dich auch bei der Musik annehmen. Ich spiele die Laute und du spielst die Pauke.“ Der Hund war zufrieden und sie gingen zusammen weiter. 

   

 
Es dauerte nicht lange, so saß da eine Katze am Weg und machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. „Nun, was ist dir in die  Quere gekommen, alter Bartputzer?“ fragte der Esel.

   

 
„Wer kann da lustig sein, wenn's einem an den Kragen geht.“, antwortete die Katze. „Weil ich nun zu Jahren komme, meine Zähne stumpf werden und ich lieber hinter dem Ofen sitz eund spinne, als nach Mäusen zu jagen, hat mich meine Frau ersäufen wollen. Ich habe mich zwar noch fortgemacht, aber nun ist guter Rat teuer, wo soll ich hin?“

   

 
„Geh  mit uns nach Bremen. Du verstehst dich doch auf die Nachtmusik, da kannst du Stadtmusikant werden.“ Die Katze hielt das für gut und ging mit.

   
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