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Fredeswinds Märchenschatztruhe
Und erst danach habe ich geschaut, ob es in der KW eingestellt ist...
Kicher 
es ist wirklich eines meiner Lieblingsmärchen!

Ich habe es sogar noch schnell nachgelesen, bevor ich meinen Beitrag einstellte.
Cool
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Cool  Es ist bestimmt das märchen "der wolf und die sieben geißlein". Kicher
Viele Grüße an Alle
Euer Fritz
  GespenstInsel 3
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(30.09.2020, 19:20)Schoko-Queen schrieb: Ich denke, es ist ein Märchen, das ich immer sehr geliebt habe:

Der Richter und der Teufel.

Freue mich schon drauf, wenn es das sein sollte.

Smilie_insel2

Da kann ich mich ihrer königlichen Hoheit, der edlen Schokoladekönigin nur anschließen!
Liebe Grüße Kavalier 

Michael
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@all:  Danke für's Mitmachen!   Danke Danke


Herzlichen Glückwunsch Schoko-Queen!   Zehn Elke

Du hast es erraten. Es ist das Märchen:

'Der Richter und der Teufel'

LG von der Märchenfee Fredeswind   fee
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Der Richter und der Teufel

(frei nach Ludwig Bechstein)


In einer Stadt saß ein Mann, der hatte alle Kisten voll Geld und Gut, er selbst aber war voll aller Laster, so schlimm war er, dass es die Leute schier Wunders dünkte, dass ihn die Erde nicht verschlang. 

   


Dieser Mann war noch dazu ein Richter, das heißt ein Richter, der aller Ungerechtigkeit voll war. An einem Markttage ging er des Morgens aus, seinen schönen Weingarten zu sehen.

   


Da trat der Teufel auf dem Heimweg ihn an, in reichen Kleidern und wie ein gar vornehmer Herr gestaltet. Da der Richter nicht wusste, wer dieser Fremdling war, und solches doch gern wissen mochte, so fragte er ihn nicht eben höflich, wer und von wannen er sei. Der Teufel antwortete: „Euch ist besser, wenn Ihr's nicht wisset, wer und woher ich bin!“

   


Hoho!“, fuhr der Richter heraus, „seid wer Ihr wollt, so muss ich's wissen, oder Ihr seid verloren, denn ich bin der Mann, der hier Gewalt hat, und wenn ich Euch dies und das zu Leide tue, so ist niemand, der es mir wehren wird und kann. Ich nehme Euch Leib und Gut, wenn Ihr mir nicht auf meine Frage Bescheid gebt!“

   
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 „Steht es so schlimm“, antwortete der Arge, „so muss ich Euch wohl meinen Namen und mein Gekommen offenbaren; ich bin der Teufel.“ „Hm!“, brummte der Richter, „und was ist hier deines Gewerbes, das will ich auch wissen?“ „Schau, Herr Richter“, antwortete der Böse, „mir ist Macht gegeben, heute in diese Stadt zu gehen und das zu nehmen, was mir in vollem Ernst gegeben wird.“

   



Wohlan!“, versetzte der Richter, „tue also, aber lass mich dessen Zeuge sein, dass ich sehe, was man dir geben wird!“ „Fordre das nicht, dabei zu sein, wenn ich nehme, was mir beschieden wird“, widerriet der Teufel dem Richter; dieser aber hub an, den Fürsten der Hölle mit mächtigen Bannworten zu beschwören.

   



Er sprach: „Ich gebiete und befehle dir bei Gott und allen Gottes Geboten, bei Gottes Gewalt und Gottes Zorn, und bei allem, was dich und deine Genossen bindet, und bei dem ewigen Gerichte Gottes, dass du vor meinem Angesicht, und anders nicht, nehmest, was man dir ernstlich geben wird.“ Der Teufel erschrak, dass er zitterte bei diesen fürchterlichen Worten, und machte ein ganz verdrießliches Gesicht.

   



Auch sprach er: „Ei, so wollte ich, dass ich das Leben nicht hätte! Du bindest mich mit einem so starken Band, dass ich kaum jemals in größerer Klemme war. Ich gebe dir aber mein Wort als Fürst der Hölle, das ich als solcher niemals breche, dass es dir nicht zum Frommen dient, wenn du auf deinem Sinn bestehst. Stehe ab davon!“ „Nein, ich stehe nicht ab davon!“, rief der Richter. „Was mir auch darum geschehe, das muss ich über mich ergehen lassen; ich will jenes nun einmal sehen! Und sollt es mir an das Leben gehen!“

   
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Ich liebe dieses Märchen!

Mit welchen Worten der schlechte Mensch sich selbst die Grube gräbt,
wir ahnen es schon.

Schöne Blider!  daumen

Ich hätte nicht diese Figur für den Teufel gewählt,
aber irgendwie passt sie.

Smilie_insel2
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(03.10.2020, 08:34)Schoko-Queen schrieb: Ich liebe dieses Märchen!

Mit welchen Worten der schlechte Mensch sich selbst die Grube gräbt,
wir ahnen es schon.

Schöne Blider!  daumen

Ich hätte nicht diese Figur für den Teufel gewählt,
aber irgendwie passt sie.

Smilie_insel2

Danke Danke Rotwerd  Rotwerd

Ich habe eine ganze Weile gesucht, bis ich schließlich diese Figur ausgewählt habe, der ich nur noch die Beine auswechseln musste, es freut mich, dass die die Figur gefällt.

LG von der Märchenfee Fredeswind   fee
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Nun gingen beide, der Richter und der Teufel, miteinander auf den Markt, wo gerade Markttag war, daher viel Volks versammelt, und überall bot man dem Richter und seinem Begleiter, von dem niemand wusste, wer er sei, volle Becher und hieß sie Bescheid tun. Der Richter tat das auch nach seiner Gewohnheit und reichte auch dem Teufel eine Kanne, dieser aber nahm den Trunk nicht an, weil er wohl wusste, dass es des Richters Ernst nicht war.

   



Nun geschah es von ungefähr, dass eine Frau ein Schwein daher trieb, welches nicht nach ihrem Willen ging, sondern die Kreuz die Quere, da schrie die zornige Frau im höchsten Ärger dem Schwein zu: „Ei, so geh zum Teufel, dass dich der mit Haut und Haar hole!“

   



Hörst du, Geselle?“, rief der Richter dem Teufel zu. „Jetzt greife hin und nimm das Schwein.“ Aber der Teufel antwortete: „Es ist leider der Frau nicht Ernst mit ihrem Wort. Sie würde ein ganzes Jahr lang trauern und sich grämen, nähme ich ihr das Schwein. Nur was mir im Ernste gegeben wird, das darf ich nehmen.“

   



Ähnliches geschah bald hernach mit einer Frau und einem Kind. Das letztere ging auch nicht so, wie die Frau es lenken wollte, so dass sie auch zu schreien begann: „Hole dich der Teufel, und drehe dir den Hals um!“

   
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Hörst du, Geselle?“, fragte da wieder der Richter. „Das Kind ist dein, hörst du nicht, dass man es dir ernstlich gibt?“ „O nein, es ist auch nicht ihr Ernst!“, antwortete der Teufel. „Sie würde bitterlich wehklagen, nähme ich sie beim Wort, und das Kind nicht fahren lassen.“

   



Jetzt sahen beide eine Frau, die hatte viel mit einem Kinde zu schaffen, welches heftig schrie und sich sehr unartig gebärdete, so dass die Frau voll Unwillens war und ausrief: „Willst du mir nicht folgen, so nehme dich der böse Feind, du Balg!“

   



„Nun, nimmst du auch nicht das Kind?“, fragte der Richter ganz verwundert, und der Teufel antwortete: „Ich habe des keine Macht, das Kindlein zu nehmen. Diese Frau nähme nicht zehn, nicht hundert und nicht tausend Pfund und gönnte mir im Ernst das Kind; wie gern ich's auch nähme, darf ich doch nicht, denn es ist nicht der Frau rechter Ernst.“

   



Nun kamen die beiden recht mitten auf den Markt, wo das dichteste Volksgedränge war, da mussten sie ein wenig stille stehen und konnten nicht durch das Gewimmel und Getümmel schreiten. Da wurde eine Frau des Richters ansichtig, die war arm und alt und krank und trug ein großes Ungemach, begann laut zu weinen und zu schreien.

   
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