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Fredeswinds Märchenschatztruhe
Da sprach die Prinzessin: „Ich habe zweierlei Haar auf dem Kopf, von was für Farben ist das?“ „Wenn's weiter nichts ist“, sagte der erste, „es wird schwarz und weiß sein, wie Tuch, das man Kümmel und Salz nennt.“

   



Die Prinzessin sprach: „Falsch geraten, antworte der zweite.“ Da sagte der zweite: „Ist's nicht schwarz und weiß, so ist's braun und rot, wie meines Herrn Vaters Bratenrock.“

   



Falsch geraten“, sagte die Prinzessin, „antworte der dritte, dem sehe ich's an, der weiß es sicherlich.“ Da trat das Schneiderlein keck hervor und sprach: „Die Prinzessin hat ein silbernes und ein goldenes Haar auf dem Kopf, und das sind die zweierlei Farben.“

   



Wie die Prinzessin das hörte, ward sie blass, und wäre vor Schrecken beinah hingefallen, denn das Schneiderlein hatte es getroffen, und sie hatte fest geglaubt, das würde kein Mensch auf der Welt herausbringen.

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Als ihr das Herz wiederkam, sprach sie: „Damit hast du mich noch nicht gewonnen, du musst noch eins tun, unten im Stall liegt ein Bär, bei dem sollst du die Nacht zubringen; wenn ich dann morgen aufstehe, und du bist noch lebendig, so sollst du mich heiraten.“

   



Sie dachte aber, damit wollte sie das Schneiderlein loswerden, denn der Bär hatte noch keinen Menschen lebendig gelassen, der ihm unter die Tatzen gekommen war. Das Schneiderlein ließ sich nicht abschrecken, war ganz vergnügt und sprach: „Frisch gewagt ist halb gewonnen.“

   



Als nun der Abend kam, ward mein Schneiderlein hinunter zum Bären gebracht. Der Bär wollt auch gleich auf den kleinen Kerl los und ihm mit seiner Tatze einen guten Willkommen geben. „Sachte, sachte“, sprach das Schneiderlein, „ich will dich schon zur Ruhe bringen.“

   



Da holte es ganz gemächlich, als hätte es keine Sorgen, welsche Nüsse aus der Tasche, biss sie auf und aß die Kerne. Wie der Bär das sah, kriegte er Lust und wollte auch Nüsse haben. Das Schneiderlein griff in die Tasche und reichte ihm eine Handvoll; es waren aber keine Nüsse, sondern Wackersteine. Der Bär steckte sie ins Maul, konnte aber nichts aufbringen, er mochte beißen, wie er wollte.

   



Ei“, dachte er, „was bist du für ein dummer Klotz! Kannst nicht einmal die Nüsse aufreißen.“ Er sprach zum Schneiderlein: „Mein, beiß mir die Nüsse auf.“ „Da siehst du, was du für ein Kerl bist“, sprach das Schneiderlein, „hast so ein großes Maul und kannst die kleine Nuss nicht aufreißen.“ Da nahm es die Steine, war hurtig, steckte dafür eine Nuss in den Mund und knack, war sie entzwei.

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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„Ich muss das Ding noch einmal probieren“, sprach der Bär, „wenn ich es so ansehe, ich mein, ich müsst es auch können.“ Da gab ihm das Schneiderlein abermals Wackersteine, und der Bär arbeitete und biss aus allen Leibeskräften hinein. Aber du glaubst auch nicht, dass er sie aufgebracht hat.

   



Wie das vorbei war, holte das Schneiderlein eine Violine unter dem Rock hervor und spielte sich ein Stückchen darauf. Als der Bär die Musik vernahm, konnte er es nicht lassen und fing an zu tanzen, und als er ein Weilchen getanzt hatte, gefiel ihm das Ding so wohl, dass er zum Schneiderlein sprach: „Hör, ist das Geigen schwer?“

   



Kinderleicht, siehst du, mit der Linken leg ich die Finger auf und mit der Rechten streich ich mit dem Bogen drauf los, da geht's lustig, hopsasa, vivallalera!“ „So geigen“, sprach der Bär, „das möchte ich auch verstehen, damit ich tanzen könnte, sooft ich Lust hätte. Was meinst du dazu? Willst du mir Unterricht darin geben?“ „Von Herzen gern“, sagte das Schneiderlein, „wenn du Geschick, dazu hast.

   



Aber weis einmal deine Tatzen her, die sind gewaltig lang, ich muss dir die Nägel ein wenig abschneiden.“ Da ward ein Schraubstock herbeigeholt, und der Bär legte seine Tatzen darauf, das Schneiderlein aber schraubte sie fest und sprach: „Nun warte, bis ich mit der Schere komme“, ließ den Bären brummen, soviel er wollte, legte sich in die Ecke auf ein Bund Stroh und schlief ein.

   



Die Prinzessin als sie am Abend den Bären so gewaltig brummen hörte, glaubte nicht anders, als er brummte vor Freuden und hätte dem Schneider den Garaus gemacht. Am Morgen stand sie ganz unbesorgt und vergnügt auf, wie sie aber nach dem Stall guckt, so steht das Schneiderlein ganz munter davor und ist gesund wie ein Fisch im Wasser. Da konnte sie nun kein Wort mehr dagegen sagen, weil sie's öffentlich versprochen hatte.

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

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Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Der König ließ einen Wagen kommen, darin musste sie mit dem Schneiderlein zur Kirche fahren, und sollte sie da vermählt werden. Wie sie eingestiegen waren, gingen die beiden andern Schneider, die ein falsches Herz hatten und ihm sein Glück nicht gönnten, in den Stall und schraubten den Bären los.

   



Der Bär in voller Wut rannte hinter dem Wagen her. Die Prinzessin hörte ihn schnauben und brummen. Es ward ihr angst und sie rief: „Ach, der Bär ist hinter uns und will dich holen.“

   



Das Schneiderlein war fix, stellte sich auf den Kopf, steckte die Beine zum Fenster hinaus und rief: „Siehst du den Schraubstock? Wann du nicht gehst, so sollst du wieder hinein.“

   



Wie der Bär das sah, drehte er um und lief fort. Mein Schneiderlein fuhr da ruhig in die Kirche, und die Prinzessin ward ihm an die Hand getraut, und lebte er mit ihr vergnügt wie eine Heidlerche. Wer's nicht glaubt, bezahlt einen Taler.

   



ENDE
Fredeswind Märchenschatztruhe

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Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Wieder mal ein nettes Märchen, schön inszeniert von Dir! Danke Danke Danke
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Thanks given by:
Boah, weiß nicht, ob ich die geheiratet hätte, wenn die mich vorher hinterliestig umbringen wollte..... grübeln 


Aber wie immer, schön erzählt und tolle Fotos..... Love Cool Cool Cool 

Danke Danke Danke
Phantasie ist wichtiger als Wissen, den Wissen ist begrenzt!!!

-Albert Einstein- Opi Opi Opi
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Thanks given by:
Meine lieben Märchenfreunde, Kavalier

ja, mich gibt es noch! Aus gesundheitlichen Gründen jedoch, war ich hier im letzten Jahr und auch bisher in diesem Jahr nicht wirklich aktiv. Ich habe zwar hin und wieder mal kurz hereingeschaut, aber das war auch alles, aber wirklich nur geschaut und manchmal etwas gelesen.

Im letzten Jahr sind daher auch keine weiteren Märchen entstanden, das war mir alles zuviel. Aber ich habe ja noch jede Menge Märchen auf Lager mit denen ich hier gerne weitermachen möchte.

Ich bin zwar noch nicht wieder gesundheitlich komplett hergestellt, aber nach eine 6-wöchingen Reha geht es mir endlich besser, jedoch muss ich meine Kräfte nach wie vor gut einteilen.

Jetzt geht es hier aber erst einmal weiter.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Schmökern!

LG von der Märchenfee Fredeswind   fee
Fredeswind Märchenschatztruhe

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Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Hallo meine lieben Märchenfreunde! Kavalier

Heute gibt es mal wieder etwas zu raten.

Hier nun wieder ein Bild zu einem weiteren Märchen 2012, dieses Mal ist das Märchen von den Brüdern Grimm:

   

"Ein Mann, der 3 Söhne hatte, vertrieb sie wegen eines Tieres aus seinem Haus."

Viel Spaß beim Raten!


What grübeln   Idee
LG von der Märchenfee Fredeswind  fee
Fredeswind Märchenschatztruhe

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Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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grübeln
Wegen eines Tiers, das immer nur meckert! Pfeif 
Der Esel war es nicht! Kicher 

Meerkönig
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Thanks given by: Fredeswind , Floranja89 , deskoenigsadmiral , JTD
Määääääääääääääääh....(kein Schaf) Grinsen Kicher
 
Tischlein deck dich.
 
Liebe Irmi,
 
schön, dass es dir endlich besser geht. daumen
 
Dennoch...mach ganz langsam und teil dir deine Kräfte ein.
Nicht, dass du nochmal einen Rückschlag erleidest.
 
Drum auch weiterhin....gute Besserung und erhol dich, so oft es geht. Hug
Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
aber du kannst neu anfangen und das Ende ändern.

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