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Mein Sammelgebiet : Fragt lieber, was ich nicht sammel.
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Ich liebe deine Märchen, Irmi.
Die sind bei mir immer ein Stückchen Kindheit.
Meine Oma hatte uns früher immer welche vorgelesen und
das war dann immer unser Highlight bei solchen besuchen.
Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
aber du kannst neu anfangen und das Ende ändern.
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29.04.2023, 21:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.04.2023, 22:00 von Fredeswind.)
Liebe Märchenfreunde!
Wie ich ja weiter oben schon geschrieben habe sind im vergangenen Jahr keine weiteren Märchen entstanden. Eines habe ich aber noch auf Lager, es ist allerdings recht lang und ich werde es noch einmal durchgehen, bevor ich es einstelle. Es ist einfach zu lange her, die Bilder sind fertig, aber ich habe mittendrin aufgehört die Bilder für das Einstellen herzurichten.
Jetzt geht es hier aber erst einmal weiter mit einer kleinen Sage, die ich versuchshalber die Tage mal bebildert habe, um wieder in diese Arbeit hineinzukommen. Danach muss ich erst wieder ein neues Märchen oder eine neue Sage suchen.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Schmökern!
LG von der Märchenfee Fredeswind
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29.04.2023, 21:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.04.2023, 21:20 von Fredeswind.)
Die Springwurzel
(frei nach den Brüdern Grimm)
Vorzeiten hütete ein Schäfersmann friedlich auf dem Köterberg, da stand, als er sich einmal umwendete, ein prächtiges Königs-Fräulein vor ihm und sprach: „nimm die Spring-Wurzel und folge mir nach.“
Die Spring-Wurzel erhält man dadurch, dass man einem Grünspecht (Elster oder Wiedehopf) sein Nest mit einem Holz zukeilt; der Vogel, wie er das bemerkt, fliegt alsbald fort und weiß die wunderbare Wurzel zu finden, die ein Mensch noch immer vergeblich gesucht hat.
Er bringt sie im Schnabel und will sein Nest damit wieder öffnen, denn hält er sie vor den Holzkeil, so springt er heraus, wie vom stärksten Schlag getrieben. Hat man sich versteckt und macht nun, wie er herankommt, einen großen Lärm, so lässt er sie erschreckt fallen. Man kann aber auch nur ein weißes oder rotes Tuch unter das Nest breiten, so wirft er sie darauf, sobald er sie gebraucht hat.
Eine solche Springwurzel besaß der Hirt, ließ nun seine Tiere herumtreiben und folgte dem Fräulein.
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29.04.2023, 21:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.04.2023, 22:07 von Fredeswind.)
Sie führte ihn bei einer Höhle in den Berg hinein, kamen sie zu einer Türe oder einem verschlossenen Gang, so musste er seine Wurzel vorhalten und alsbald sprang sie krachend auf.
Sie gingen immer fort, bis sie etwa in die Mitte des Bergs gelangten, da saßen noch zwei Jungfrauen und spannen emsig; der Böse war auch da, aber ohne Macht und unten an den Tisch, vor dem die beiden saßen, festgebunden. Ringsum war in Körben Gold und leuchtende Edelsteine aufgehäuft.
Die Königstochter sprach zu dem Schäfer, der da stand und die Schätze anlusterte: „Nimm dir, so viel du willst.“
Ohne Zaudern griff er hinein und füllte seine Taschen, so viel sie halten konnten und wie er, also reich beladen, wieder hinaus wollte, sprach sie: „Aber vergiss das Beste nicht!“ Er meinte nicht anders, als das wären die Schätze und glaubte sich gar wohl versorgt zu haben, aber es war die Springwurz.
Wie er nun hinaustrat, ohne die Wurzel, die er auf den Tisch gelegt, schlug das Tor mit Schallen hinter ihm zu, hart an die Ferse, doch ohne weitern Schaden, wiewohl er leicht sein Leben hätte einbüßen können. Die großen Reichtümer brachte er glücklich nach Haus, aber den Eingang konnte er nicht wieder finden.
ENDE
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Hallo Irmtraud!
Danke für das tolle Märchen und Du hast es wunderschön umgesetzt.
Tischlein deck dich...eines meiner Lieblingsmärchen.
Danke fürs Erzählen!
Liebe Grüße
Antje
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28.07.2023, 09:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.07.2023, 09:40 von Fredeswind.)
Die drei Hunde
(Ludwig Bechstein)
Ein Schäfer hinterließ seinen beiden Kindern, einem Sohn und einer Tochter, nichts als drei Schafe und ein Häuschen, und sprach auf seinem Totenbett: „Teilt euch geschwisterlich darein, dass nicht Hader und Zank zwischen euch entstehe.“
Als der Schäfer nun gestorben war, fragte der Bruder die Schwester, welches sie lieber wollte, die Schafe oder das Häuschen? Und als sie das Häuschen wählte, sagte er: „So nehm' ich die Schafe und gehe in die weite Welt: es hat schon mancher sein Glück gefunden, und ich bin ein Sonntagskind.“
Er ging darauf mit seinem Erbteil fort; das Glück wollte ihm jedoch lange nicht begegnen. Einst war er recht verdrießlich und ungewiss, wohin er sich wenden wollte; auf einmal sah er einen Mann neben sich, der hatte drei schwarze Hunde, von denen der eine immer größer als der andere war.
„Ei, junger Gesell“, sagte der Mann, „Ihr habt da drei schöne Schafe. Wisst Ihr was, gebt mir die Schafe, ich wie Euch meine Hunde dafür geben.“ Trotz seiner Traurigkeit musste jener lachen. „Was soll ich mit Euren Hunden tun?“, fragte er; „meine Schafe ernähren sich selbst, die Hunde aber wollen gefüttert sein.“
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28.07.2023, 09:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.07.2023, 09:49 von Fredeswind.)
„Meine Hunde sind von absonderlicher Art“, antwortete der Fremde; „sie ernähren Euch, statt Ihr sie, und werden Euer Glück machen. Der Kleinere da heißt: 'Bring Speisen', der zweite 'zerreiß'n', und der große Starke 'brich Stahl und Eisen'.“ Der Schäfer ließ sich endlich beschwatzen und gab seine Schafe hin.
Um die Eigenschaft seiner Hunde zu prüfen, sprach er: „Bring Speisen!“, und alsbald lief der eine Hund fort und kam zurück mit einem großen Korb voll der herrlichsten Speisen. Den Schäfer gereute nun der Tausch nicht; er ließ sich's wohl sein und zog lange im Lande umher.
Einst begegnete ihm ein Wagen mit zwei Pferden bespannt und ganz mit schwarzen Decken bekleidet und auch der Kutscher war schwarz angetan. In dem Wagen saß ein wunderschönes Mädchen in einem schwarzen Gewande, das weinte bitterlich. Die Pferde trabten traurig und langsam und hingen die Köpfe.
„Kutscher, was bedeutet das?“, fragte der Schäfer. Der Kutscher antwortete unwirsch, jener aber ließ nicht nach zu fragen, bis der Kutscher erzählte, es hause ein großer Drache in der Gegend, dem habe man, um sich vor seinen Verwüstungen zu sichern, eine Jungfrau als jährlichen Tribut versprechen müssen, die er mit Haut und Haar verschlingt.
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