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Fredeswinds Märchenschatztruhe
(18.05.2018, 20:52)Artona schrieb:
(18.05.2018, 19:10)Fredeswind schrieb: Auweh! Bildungslücke entdeckt! Wilhelm Wisser sagt mir gar nichts!   Huh  
Muss ich mal nachschlagen.  Cool

LG von der Märchenfee Fredeswind   fee

Leider stehen Wissers Texte nicht im Netz. In der Stadtbibliothek steht ein Band, den ich leider nicht lesen kann.
Meine Grundschullehrerin stammte zwar aus Husum, aber mehr als ein paar plattdeutsche Lieder konnte sie uns Schwabenkindern nicht vermitteln. Ich frage mich nachträglich eher, wie sie uns verstanden hat. Huh: Grinsen

Schade, dann muss ich mal schauen, ob ich irgend etwas von ihm auftreibe, wär gerade noch interessant.

Die Lehrerin hat euch sicher verstanden, wahrscheinlich hätte sie sich z. B. in Bayern schwerer getan. Als ich nach der Schule die Hauswirtschaftsschule besuchte, habe ich überraschend festgestellt, wieviel unterschiedliche Dialektvarianten es allein hier in der Gegend gibt, dabei waren wir alle nur etwa aus einem Umkreis von etwa 25 km und es brauchte schon ein paar Wochen, bis ich bei bestimmten Sachen nicht mehr nachfragen musste.
Vor einigen Jahren haben mein Mann und ich mal eine Sendung aus dem Bayerischen Wald gesehen. Da ging es u. a. um Forstwirtschaft. Wir sind ja hier in Süddeutschland eine Menge unterschiedliche Dialekte gewöhnt und meistens verstehen wir uns auch untereinander. Aber den Förster aus dem Film haben wir nicht verstanden, das war schon echt krass, Untertitel wären nicht schlecht gewesen.

LG von der Märchenfee Fredeswind  fee
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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@ Sunrise 

Danke Danke Rotwerd Rotwerd  deine lobenden Worte. Das nächst kommt bestimmt, hab ja noch einen riesigen Vorrat aus den letzten Jahren.

@ Der Archivar

Danke Danke Rotwerd:Rotwerd   Da hab ich aber Glück gehabt, dass ich dir mal ein unbekanntes Märchen vorsetzen konnte. Das habe ich nicht erwartet.



LG von der Märchenfee Fredeswind  fee
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SIEBENSCHÖN

(frei nach Ludwig Bechstein)
 
Es waren einmal in einem Dorfe ein paar arme Leute, die hatten ein kleines Häuschen und nur eine einzige Tochter, die war wunderschön und gut über alle Maßen.

   

 
Sie arbeitete, wusch, spann und nähte für sieben und war so schön wie sieben zusammen, darum ward sie Siebenschön geheißen.

   

 
Aber weil sie ob ihrer Schönheit immer von Leuten angestaunt wurde, schämte sie sich und nahm sonntags, wenn sie in die Kirche ging - denn Siebenschön war auch frömmer wie sieben andre, und das war ihre größte Schönheit - einen Schleier vor ihr Gesicht.

   

 
 So sah sie einstens der Königssohn und hatte seine Freude über ihre edle Gestalt, ihren herrliche Wuchs, so schlank wie eine junge Tanne, aber es war ihm leid, dass er vor dem Schleier nicht auch ihr Gesicht sah.

   
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Er fragte seinen Diener: „Wie kommt es , dass wir Siebenschöns Gesicht nicht sehen?“ „Das kommt daher“, antwortete der Diener, „weil Siebenschön so sittsam ist.“ 

   

 
Darauf sagte der Königssohn: „Ist Siebenschön so sittsam zu ihrer Schönheit, so will ich sie lieben mein Lebenlang und will sie heiraten. Gehe du hin und bringe ihr diesen goldnen Ring von mir. Sage ihr, ich habe mit ihr zu reden, sie solle abends zu der großen Eiche kommen.“

   

 
Der Diener tat wie ihm befohlen war und Siebenschön glaubte, der Königssohn wollte  ein Stück Arbeit bei bestellen.

   

 
Da sagte ihr der Prinz, dass er sie lieb habe um ihrer großen Sittsamkeit und Tugend willen und sie zur Frau nehmen wolle. Siebenschön aber sagte: „Ich bin ein armes Mädchen und du ein reicher Prinz. Dein Vater würde sehr böse werden, wenn du mich wolltest zur Frau nehmen.“

   
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Der Prinz aber drang noch mehr in sie und da sagte sie endlich, sie wolle sich's bedenken, er solle ihr ein paar Tage Bedenkzeit gönnen.


   
 
 
Der Königssohn konnte aber unmöglich ein paar Tage warten. Er schickte schon am folgenden Tag Siebenschön ein paar goldene Schuhe und ließ sie bitten, noch einmal unter die große Eiche zu  kommen.

   

 
Da sie nun so kam,  fragte er, ob sie sich schon besonnen habe. Sie aber sagte, sie habe noch keine Zeit gehabt, es gebe im Haushalt gar viel zu tun und sie sei ja doch ein armes Mädchen und er ein reicher Prinz. Sein Vater werde sehr böse werden, wenn er, der Prinz, sie zur Frau nehmen wolle.

   

 
Aber der Prinz bat von neuem und immermehr, bis Siebenschön versprach, sich gewiss zu bedenken und ihren Eltern zu sagen, was der Prinz im Willen habe.

   
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Als der folgende Tag kam, da schickte der Prinz ihr ein Kleid, das war ganz prächtig, und ließ sie abermals zur Eiche bitten.

   

 
Aber als nun Siebenschön dahin kam und der Prinz wieder fragte, da musste sie wieder sagen, dass sie abermals gar zu viel  und den ganzen Tag zu tun und keine Zeit zum Bedenken gehabt habe, und dass sie mit ihren Eltern von dieser Sache auch noch nicht habe reden können.

   

 
Sie wiederholte auch noch einmal, was sie dem Prinzen schon zweimal gesagt hatte, dass sie arm, er aber reich sei, und dass er seinen Vater  erzürnen werde.

   

 
Aber der Prinz sagte ihr, das alles habe nichts auf sich, sie solle nur seine Frau werden, so werde sie später auch Königin. Da sah sie, wie aufrichtig der Prinz es mit ihr meinte und sagte endlich ja und kam nun jeden Abend zur Eiche und zu dem Königssohne.

   
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Doch sollte der König noch nichts davon erfahren. Aber da war am Hofe eine hässliche Hofmeisterin, die lauerte dem Königssohn auf . 

   


Sie kam hinter das Geheimnis und sagte es dem Könige an. 

   

 
Der König ergrimmte, sandte Diener aus und ließ das Häuschen, worin Siebenschöns Eltern wohnten, in Brand stecken, damit sie darin anbrenne.

   

 
Sie tat dies aber nicht und sprang, als sie das Feuer bemerkte, heraus und alsbald in einen leeren Brunnen hinein. Ihre Eltern aber, die armen alten Leute verbrannten in dem Häuschen.

   

 
Da saß nun Siebenschön unten im Brunnen und weinte sehr, konnt's aber zuletzt doch nicht auf die Länge drunten im Brunnen aushalten und krabbelte herauf.

   
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Nicht nett der König!
    
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Sie fand im Schutt des Hauses noch etwas Brauchbares, machte es zu Geld und kaufte dafür Mannskleider.

   

 
So ging sie nun, als ein frischer Bub, an des Königs Hof und bot sich zu einem Bedienten an. 

   


Der König fragte den jungen Diener nach dem Namen, da erhielt er die Antwort: „Unglück!“ Dem König gefiel der junge Diener also wohl, dass er ihn gleich annahm und auch bald vor allen Dienern gut leiden konnte.

   

 
Als der Königssohn erfuhr, dass Siebenschöns Häuschen abgebrannt war, wurde er sehr traurig, glaubte nicht anders, als Siebenschön sei mit verbrannt.

   
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Der König glaubte das auch und wollte haben, dass sein Sohn nun endlich eine Prinzessin heirate und so musste nun dieser um eines benachbarten Königs Tochter freien.

   



Da musste auch der ganze Hof und die ganze Dienerschaft mit zur Hochzeit ziehen und für Unglück war das am traurigsten. Es lag ihm wie ein Stein auf dem Herzen.

   

Er ritt auch mit hintennach der Letzte im Zuge und sang wehklagend mit klare Stimme:
„Siebenschön ward ich genannt,
 Unglück ist mir jetzt bekannt.“


   


Das hörte der Prinz von weitem und fiel ihm auf und hielt und fragte: „Ei, wer singt doch da so schön?“ „Es wird wohl mein Bedienter, der Unglück sein“, antwortete der König, „den ich zum Diener genommen habe.“

   
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