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(27.05.2020, 20:58)Artona schrieb: (26.05.2020, 12:43)JTD schrieb: Ich finde die Geschichte auch toll und lese sie immer wieder gerne.
Aber seit ich sie kenne, frage ich mich: muß man den "Pisspott" wörtlich nehmen? Ist das jetzt ein sehr großer Pisspott (und wenn ja, wo kommt der her und wer braucht sowas), oder ist es ein sehr kleines Fischerpaar?
In der ARD Verfilmung haben sie wirklich einen Riesenpisspott verwendet. Macht sich gut. (Link zum DVD Cover)
füre den Link. Den Film kenne ich und der Pisspott ist genial. Im Märchen geht halt alles, auch ein Pisspott als Häuschen.
Ich persönlich sehe darin aber eher eine Metapher.
LG von der Märchenfee Fredeswind
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28.05.2020, 08:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.05.2020, 21:49 von JTD.)
Un as he in dat Huus köhm, so wöör allens von purem Marmelsteen mit Gold, un sammtne Deken un groote gollne Quasten. Do güngen de Dören von dem Saal up, door de ganße Hofstaat wöör, un syne Fru seet up enem Troon, un hadd ene gollne Kroon up un den Zepter in der Hand von purem Gold un Edelsteen, un up beyden Syden by ehr stünnen Jumpfern in ene Reeg, jümmer ene enen Kops lüttjer as de annere.
Und als er in das Haus kam, da war alles von purem Marmorstein mit Gold und samtenen Decken und großen goldenen Quasten. Da gingen die Türen vom Saal auf, dort der ganze Hofstaat war, und seine Frau saß auf einem Thron und hatte eine goldene Krone auf und ein Zepter in der Hand von purem Gold und Edelstein, und auf beiden Seiten bei ihr standen Jungfrauen in einer Reihe, eine immer einen Kopf kleiner als die andere.
Do güng he staan und säd: „Ach, Fru, büst du nu König?“ „Ja“, säd de Fru, „nu bün ik König.“ Do stünn he und seeg se an, un as he do een Flach so ansehn hadd, säd he: „Ach, Fru, wat lett dat schöön, wenn du König büst! Nu wähl wy ook niks meer wünschen.“ „Ne, Mann“, säd de Fru un wöör ganß unruhig, „my waart de Tyd un Wyl al lang, ik kann dat nich meer üthollen. Ga hen tom Butt, König bün ik, nu mutt ik ook Kaiser warden.“
Da blieb er stehen und sagte: „Ach, Frau, bist du nun König?“ „Ja“, sagte die Frau, „nun bin ich König. Da stand er da und sah sie an, und als er sie so eine Zeitlang angesehen hatte, sagte er: „Ach, Frau, was lässt sich das schön an, wenn du König bist! Nun wollen wir auch nichts mehr wünschen.“ „Nein, Mann“, sagte die Frau und war ganz unruhig, „mir wird die Zeit und Weile schon lang, ich kann das nicht mehr aushalten. Geh hin zum Butt, König bin ich, nun muss ich auch Kaiser werden.“
„Ach, Fru,“, säd de Mann, „wat wullst du Kaiser warden?“ „Mann“, säd se, „ga tom Butt, ik will Kaiser syn.“ „Ach, Fru“, säd de Mann, „Kaiser kann he nich maken, ik mag dem Butt dat nich seggen; Kaiser is man eenmal im Reich: Kaiser kann de Butt jo nich maken, dat kann un kann he nich.“
„Ach, Frau“, sagte der Mann, „was willst du Kaiser werden!“ „Mann“, sagte sie, „geh zum Butt, ich will Kaiser sein.“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „Kaiser kann er nicht machen, ich mag dem Butt das nicht sagen; Kaiser ist man einer im Reich. Kaiser kann der Butt ja nicht machen, das kann und kann er nicht.“
„Wat“, säd de Fru, „ik bünn König, un du büst man myn Mann, wullt du glyk hengaan? Glyk ga hen, kann he König maken, kann he ook Kaiser maken, ik will un will Kaiser syn; glyk ga hen.“ Do mussd he hengaan. Do de Mann awer hengüng, wöör em ganß bang, un as he so güng, dachd he be sik: „düt gait und gait nich good: Kaiser is to uutvörschaamt, de Butt wart am Ende möd.“
„Was“, sagte die Frau, „ich bin König, und du bist bloß mein Mann, willst du gleich hingehen? Gleich geh hin. Kann er König machen, kann er auch Kaiser machen. Ich will und will Kaiser sein, gleich geh hin!“ Da musste er hingehen. Da der Mann aber hinging, war ihm ganz bang, und als er so ging, dachte er bei sich: „Das geht und geht nicht gut. Kaiser ist zu unverschämt. Der Butt wird am Ende müde.“
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28.05.2020, 08:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.05.2020, 08:41 von Fredeswind.)
Mit des köhm he an de See, do wöör de See noch ganß swart un dick un füng al so von ünnen up to geeren, dat et so Blasen smeet, un et güng so em Keekwind äwer hen, dat et sik so köhrd; un de Mann wurr groen.
Indessen kam er an die See, da war die See noch ganz schwarz und dick und fing schon an so von unten rauf zu gären, dass es Blasen schmiss, und es ging so ein Windstoß darüber hin, dass es sich so gehörte, und dem Mann graute.
Do güng he staan un säd:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.“
„Na, wat will se denn?“, säd de Butt. „Ach Butt,“, säd he, „myn Fru will Kaiser warden.“ „Ga man hen“, säd de Butt, „se is't all.“
Da blieb er stehen und sagte:
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
meine Frau, die Ilsebill,
will nicht so, als ich wohl will.“
„Na, was will sie denn?“, sagte der Butt. „Ach, Butt“, sagte er, „meine Frau will Kaiser werden. „Geh nur hin“, sagte der Butt, „sie ist's schon.“
Do güng de Mann hen, un as he door köhm, so wöör dat ganße Slott von poleertem Marmelsteen mit albasternen Figuren un gollnen Zyraten. Do gevt et vele Soldaten und se blösen Trumpeten und slögen Pauken un Trummeln. Awerst in dem Huse, da güngen de Baronen un Grawen un Herzogen man so as Bedeenters herüm. Do makten se em de Dören up, de von luter Gold wören.
Da ging der Mann hin, und als er dort ankam, so war das ganze Schloss von poliertem Marmorstein mit alabasternen Figuren und goldenem Zierat. Da gab es viele Soldaten, und sie bliesen Trompeten und schlugen Pauken und Trommeln. Aber in dem Hause, da gingen die Barone und Grafen und Herzöge nur so als Bediente herum. Da machten sie ihm die Türen auf, die von lauter Gold waren.
Un as he herinköhm, door seet syne Fru up enem hoogen,Troon, de wöör von Gold und Edelsteen un hadd ene groote gollne Kroon up, de wöör mit Briljanten un Karfunkelsteen besett: in de ene Hand hadde se den Zepter un in de annere Hand den Reichsappel, un up beyden Syden by eer, door stünnen de Trabanten so in twe Regen, jümmer en lüttjer as de annere, bet to dem allerlüttjesten Dwaark, de wöör man so groot as min lüttje Finger. Un vör ehr stünnen so vele Fürsten un Herzogen.
Und als er hereinkam, da saß seine Frau auf einem hohen Thron, der war von Gold und Edelsteinen und hatte eine große goldene Krone auf, die war mit Brillanten und Karfunkelsteinen besetzt: in der einen Hand hatte sie das Zepter und in der anderen Hand den Reichsapfel, und auf beiden Seiten neben ihr, dort standen die Trabanten so in zwei Reihen, einer immer kleiner als der andere, bis zu dem allerkleinsten Zwerg, der war nur so groß wie mein kleiner Finger. Und vor ihr standen soviele Fürsten und Herzöge.
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28.05.2020, 08:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.05.2020, 08:52 von Fredeswind.)
Door güng de Mann tüschen staan und säd: „Fru, büst du nu Kaiser?“ „Ja“, säd se, „ik bün Kaiser.“ Do güng he staan un beseeg se sik so recht, un as he se so'n Flach ansehen hadd, so säd he: „Ach, Fru, wat lett dat schöön, wenn du Kaiser büst.“
Da blieb der Mann dazwischen stehen und sagte: „Frau, bist du nun Kaiser?“ „Ja“, sagte sie, „ich bin Kaiser.“ Da stand er da und besah sie so recht, und als er sie so'ne Zeitlang angesehen hatte, da sagte er: „Ach, Frau, was lässt sich das schön an, wenn du Kaiser bist.“
„Mann“, säd se, „wat staist du door? ik bün nu Kaiser, nu will ik awerst ook Paabst warden, ga hen tom Butt.“ „Ach, Fru“, säd de Mann, „watt wulst du man noch? Paabst kannst du nich warden, Paabst is man eenmal in der Kristenhait, dat kann he doch nich maken.“ „Mann“, säd se, „ik will Paabst warden, ga glyk hen, ik mutt hüüt noch Paabst warden.“
„Mann“, sagte sie, „was stehst du dort? Ich bin nun Kaiser, nun will ich aber auch Papst werden, geh hin zum Butt!“ „Ach, Frau“, sagte der Mann, „was willst du man noch? Papst kannst du nicht werden, Papst ist nur einmal in der Christenheit, das kann er doch nicht machen.“ „Mann“, sagte sie, „ich will Papst werden, geh gleich hin, ich muss heute noch Papst werden.“
„Ne, Fru“, säd de Mann, „dat mag ik em nich seggen, dat gait nich good, dat is to groff, tom Paabst kann de Butt nich maken.“ „Mann, wat Snack!“, säd de Fru, „kann he Kaiser maken, kann he ook Paabst maken. Ga foorts hen, ik bünn Kaiser, un du büst man myn Mann, wult du wol hengaan?“ Do wurr he bang un güng hen, em wöör awerst ganß flau, un zitterd un beewd, un de Knee un de Waden slakkerden em.
„Nein, Frau“, sagte der Mann, „das mag ich ihm nicht sagen! Das geht nicht gut, das ist zu grob, zum Papst kann dich der Butt nicht machen.“ „Mann, was für ein Gequatsche“, sagte die Frau, „kann er Kaiser machen, kann er auch Papst machen. Geh sofort hin! Ich bin Kaiser, und du bist bloß mein Mann, willst du wohl hingehen?“ Da wurde ihm bange und ging hin, ihm war aber ganz flau, und zitterte und bebte, und die Knie und die Waden schlackerten ihm.
Un dar streek so'n Wind äwer dat Land, un de Wolken flögen, as dat düster wurr gegen Awend: de Bläder waiden von den Bömern, und dat Water güng un bruusd, as kaakd dat, un platschd an dat Üver, un von feern seeg he de Schepen, de schöten in der Noot, un danßden un sprüngen up den Bülgen. Doch wöör de Himmel noch so'n bitten blau in de Midd, awerst an den Syden, door toog dat so recht up as en swohr Gewitter.
Da strich so'n Wind über das Land, und die Wolken flogen, dass es duster wurde wie gegen Abend, die Blätter wehten von den Bäumen, und das Wasser ging und brauste, als koche es, und platschte an das Ufer, und weit draußen sah er die Schiffe, die schossen in der Not und tanzten und sprangen auf den Wogen. Doch war der Himmel noch so'n bisschen blau in der Mitte, aber an den Seiten, dort zog es so recht herauf wie ein schweres Gewitter.
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Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
aber du kannst neu anfangen und das Ende ändern.
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(28.05.2020, 11:05)deskoenigsadmiral schrieb: Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See, ich will seine Königliche, Kaiserliche Gottheit sein, dann kann ich doch endlich zufrieden sein.....
sehr schön, freue mich schon auf das Ende....
Dann bringe ich das Märchen lieber gleich zu Ende, die nächsten Tage habe ich ohnehin keine Zeit.
LG von der Märchenfee Fredeswind
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