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22.08.2018, 15:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.08.2018, 15:07 von Fredeswind.)
Darauf kamen die drei Landesflüchtigen an einem Hof vorbei, das auf dem Tor der Haushahn und schrie aus Leibeskräften.
„Du schreist einem durch Mark und Bein.“, sprach der Esel. „Was hast du vor?“ „Da hab ich gut Wetter prophezeit“, sprach der Hahn, weil unserer lieben Frauen Tag ist, wo sie dem Christkindlein die Hemdchen gewaschen hat und sie trocknen will.
Aber weil morgen zum Sonntag Gäste kommen, so hat die Hausfrau doch kein Erbarmen und will mich morgen in der Suppe essen und da soll ich mir heute Abend den Kopf abschneiden lassen. Nun schreinich aus vollem Halse, solang ich noch kann.“
„Ei was, du Rotkopf“, sagte der Esel, „zieh lieber mit uns fort. Wir gehen nach Bremen, etwas besseres als den Tod findest du überall. Du hast eine gute Stimme und wenn wir zusammen musizieren, so muss es eine Art haben.“ Der Hahn ließ sich den Vorschlag gefallen und sie gingen alle viere zusammen fort.
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Sie konnten aber nicht die Stadt Bremen in einem Tag nicht erreichen und kamen abends in einen Wald, wo sie übernachten wollten.
Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum, die Katze und der Hahn machten sich in die Äste. Der Hahn aber flog bis in die Spitze, wo es am sichersten für ihn war. Ehe er einschlief sah er sich noch einmal nach allen vier Winden um.
Da deuchte ihn, er sähe in der Ferne ein Licht brennen und rief seinen Gesellen zu, es müsste nicht gar weit ein Haus sein, denn es scheine ein Licht.
Sprach der Esel: „So müssen wir uns aufmachen und noch hingehen, denn hier ist die Herberge schlecht.“ Der Hund meinte, ein paar Knochen und etwas Fleisch dran täten ihm auch gut.
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Also machten sie sich auf den Weg nach der Gegend, wo das Licht war und sahen es bald heller schimmern.
Das Licht ward immer größer, bis sie vor ein hellerleuchtetes Räuberhaus kamen.
Der Esel als der größte, näherte sich dem Fenster und schaute hinein. „Was siehst du, Grauschimmel?“, fragte der Hahn. „Was ich sehe? Einen gedeckten Tisch mit schönem Essen und Trinken. Und Räuber sitzen dran und lassen's sich wohlgehen. „Das wäre was für uns!“, sprach der Hahn. „Ja, ja, ach, wären wir da!“, sagte der Esel.
Da ratschlagten die Tiere, wie sie es anfangen müssten, um die Räuber hinauszujagen und fanden endlich ein Mittel. Der Esel musste sich ans Fenter stellen, der Hund auf des Esels Rücken springen, die Katze auf den Hund klettern und endlich flog der Hahn hinauf und setzte sich der Katze auf den Kopf.
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Wie das geschehen war, fingen sie auf ein Zeichen hin Musik zu machen. Der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute und der Hahn krähte. Dann stürzten sie durch das Fenster in die Dtube hinein, dass die Scheiben klirrten. Die Räuber fuhren bei dem schrecklichen Geschrei in die Höhe, meinten nicht anders, als ein Gespenst käme herein und flohen in größter Furcht in den Wald hinaus.
Nun setzten sich die vier Gesellen an den Tisch, nahmen mit dem vorlieb, was übriggeblieben war und aßen, als wenn sie vier Wochen hungern sollten.
Wie die vier Spielleute fertig waren, löschten sie das Licht und suchten sich eine Schlafstätte, jeder nach seiner Natur und Bequemlichkeit. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter der Türe, die Katze zum Herd bei der warmen Asche und der Hahn setzte sich auf einen Balken. Weil sie alle müde waren von ihrem langen Weg, schliefen sie auch bald ein.
Als Mitternacht vorbei war und die Räuber sahen, dass kein Licht mehr im Haus brannte und auch alles ruhig schien, sprach der Hauptmann: „Wir hätten uns doch nicht sollen ins Bockshorn jagen lassen.“, und hieß einen hingehen und das Haus untersuchen.
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Der Abgeschickte fand alles still, ging in die Küche, ein Licht anzuzünden und weil er die glühenden, feurigen Augen der Katze für Kohlen ansah, hielt er ein Schwefelhölzchen dran, dass es Feuer fangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm uns Gesicht, spie und kratzte. Da erschrak er gewaltig und wollte zur Hintertür hinaus. Aber der Hund, der da lag, sprang auf und biss ihn ins Bein.
Als er über den Hof an dem Miste vorbeirannte, gab ihm der Esel noch einen tüchtigen Tritt mit dem Bein. Der Hahn aber, der vom Lärmen aus dem Schlaf geweckt und munter geworden war, rief vom Balken herab: „Kikeriki!“
Da lief der Räuber, was er konnte zu seinem Hauptmann zurück und sprach: „Ach, in dem Hause sitzt eine gräuliche Hexe, die hat mich angehaucht und mit ihren langen Fingern mein Gesicht zerkratzt. Und vor der Türe steht ein Mann mit einem Messer, der hat mich ins Bein gestochen und auf dem Hof liegt ein Ungetüm, das hat mit einer Holzkeule geschlagen. Und oben auf dem Dache, da sitzt der Richter, der rief: 'Bringt mir den Schelm her!' Da machte ich, dass ich fortkam.“
Von nun an getrauten sich die Räuber nicht weiter in das Haus. Den vier Musikanten aber gefiel's so wohl darin, dass sie nicht mehr hinaus wollten. Und der das zuletzt erzählt hat, dem ist der Mund noch warm.
ENDE
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Wieder ein schönes Märchen !
Schön erzählt und hey das kannte ich auch schon!
Warum die bloß nach Bremen wollten? Da will doch eh keiner hin
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Deine Märchen sind einfach toll, Irmi. Danke dafür
Sören...was hast Du gegen Bremen? Ist doch eine schöne Stadt.
Warst du überhaupt schon mal dort?
Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
aber du kannst neu anfangen und das Ende ändern.
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(23.08.2018, 18:05)Floranja89 schrieb: Sören...was hast Du gegen Bremen? Ist doch eine schöne Stadt.
Warst du überhaupt schon mal dort?
Da war ich noch nie mal sehen irgendwann komm ich auch bei den vorbei.
Aber bis jetzt hab ich noch kein vernünftigen Bremer kennengelernt, ist halt Hamburg und Bremen passt einfach nicht....
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Hallo Irmtraud,
das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten war in meiner Kindheit eines meiner Lieblingsmärchen.
Vielen Dank für das schöne Märchen mit den tollen Bildern dazu!
Liebe Grüße
Antje
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11.09.2018, 07:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2019, 11:20 von JTD.)
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