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20.11.2025, 18:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.11.2025, 18:15 von JTD.)
(07.11.2025, 17:55)Fredeswind schrieb: Klingt blöd, aber manche Märchen sind nicht so ohne weiteres zu inszenieren, wie z. B. Märchen von H. C. Andersen oder Theodor Storm. Eine besonders große Herausforderung war 'Die Regentrude' (Theodor Storm). An der 'Schneekönigin' von Andersen oder 'Hinzelmeier' von Storm bin ich bisher gescheitert (die drei Märchen gehören zu der Gattung der Kunstmärchen, Kunstmärchen – Wikipedia ).
Lustig - an "Hinzelmeier" hatte ich in den letzten Wochen tatsächlich gedacht - und habe mich gefragt, wie das Märchen wohl aussehen würde, wenn Du es inszenierst! Du schaffst das - "Die Regentrude" ist Dir schließlich auch wunderbar gelungen!
Aus irgendeinem Grund mag ich Theodor Storm...
Und "Der Gevatter Tod" ist auch wieder spannend!
Unbefugte sind nicht befugt, Unfug zu treiben!
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Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
aber du kannst neu anfangen und das Ende ändern.
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22.11.2025, 16:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.2025, 16:53 von Fredeswind.)
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22.11.2025, 16:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.2025, 16:50 von Fredeswind.)
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22.11.2025, 17:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.2025, 17:05 von Fredeswind.)
Nun trug es sich zu, dass der König erkrankte. Der Arzt ward berufen und sollte sagen, ob Genesung möglich wäre. Wie er aber zu dem Bette trat, so stand der Tod zu den Füßen des Kranken, und da war für ihn kein Kraut mehr gewachsen. „Wenn ich doch einmal den Tod überlisten könnte“, dachte der Arzt, „er wird's freilich übelnehmen, aber da ich sein Pate bin, so drückt er wohl ein Auge zu, ich will's wagen.“
Er fasste also den Kranken und legte ihn verkehrt, so dass der Tod zu Häupten desselben zu stehen kam. Dann gab er ihm von dem Kraute ein, und der König erholte sich und ward wieder gesund.
Der Tod aber kam zu dem Arzte, machte ein böses und finsteres Gesicht, drohte ihm und sagte: „Du hast mich hinter das Licht geführt, diesmal will ich dir's nachsehen, weil du mein Pate bist, aber wagst du das noch einmal, so geht dir's an den Kragen, und ich nehme dich selbst mit fort.“
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22.11.2025, 17:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.2025, 17:26 von Fredeswind.)
Bald hernach verfiel die Tochter des Königs in eine schwere Krankheit. Sie war sein einziges Kind, er weinte Tag und Nacht, dass ihm die Augen erblindeten, und ließ bekanntmachen, wer sie vom Tode errette, der sollte ihr Gemahl werden und die Krone erben.
Der Arzt, als er zu dem Bette der Kranken kam, erblickte den Tod zu ihren Füßen. Er hätte sich der Warnung seines Paten erinnern sollen, aber die große Schönheit der Königstochter und das Glück, ihr Gemahl zu werden, betörten ihn so, dass er alle Gedanken in den Wind schlug.
Er sah nicht, dass der Tod ihm zornige Blicke zuwarf, die Hand in die Höhe hob und mit der dürren Faust drohte; er hob die Kranke auf und legte ihr Haupt dahin, wo die Füße gelegen hatten. Dann gab er ihr das Kraut ein, und alsbald regte sich das Leben von neuem.
Der Tod, als er sich zum zweiten Mal um sein Eigentum betrogen sah, ging mit langen Schritten auf den Arzt zu und sprach: „Es ist aus mit dir, und die Reihe kommt nun an dich“, packte ihn mit seiner eiskalten Hand so hart, dass er nicht widerstehen konnte, und führte ihn in eine unterirdische Höhle.
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23.11.2025, 16:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.11.2025, 16:43 von Fredeswind.)
Da sah er, wie tausend und tausend Lichter in unübersehbaren Reihen brannten, einige groß, andere halbgroß, andere klein. Jeden Augenblick verloschen einige, und andere brannten wieder auf, also dass die Flämmchen in beständigem Wechsel zu sein schienen.
„Siehst du“, sprach der Tod, „das sind die Lebenslichter der Menschen. Die großen gehören Kindern, die halbgroßen Eheleuten in den besten Jahren, die kleinen gehören Greisen. Doch auch Kinder und junge Leute haben oft nur ein kleines Lichtchen."
„Zeige mir mein Lebenslicht“, sagte der Arzt und meinte, es wäre noch recht groß. Der Tod deutete auf ein kleines Endchen, das eben auszugehen drohte, und sagte: „Siehst du, da ist es.“
„Ach, lieber Pate“, sagte der erschrockene Arzt, „zündet mir ein neues an, tut mir's zuliebe, damit ich König werde und Gemahl der schönen Königstochter.“
„Ich kann nicht“, antwortete der Tod, „erst muss eins verlöschen, eh' ein neues anbrennt.“ „So setzt das alte auf ein neues, das gleich fortbrennt, wenn jenes zu Ende ist“, bat der Arzt. Der Tod stellte sich, als ob er seinen Wunsch erfüllen wollte und langte ein frisches, großes Licht herbei.
Aber weil er sich rächen wollte, versah er's beim Umstecken absichtlich, und das Stückchen fiel herab und verlosch. Alsbald sank der Arzt zu Boden und war nun selbst in die Hand des Todes geraten.
ENDE
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Immer diese Rachsucht. 
Okay, das gehört eh zu den Märchen, die ich nicht so dolle mag.
Aber trotzdem, schön gemacht.
Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
aber du kannst neu anfangen und das Ende ändern.
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Naja, das Märchen hat schon ein trauriges Ende... Aber mir gefällt es trotzdem, irgendwie.
Und Du hast es wunderschön in Szene gesetzt, Irmi!  Was sind das für kleine Figuren mit den Kerzen?
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