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Fredeswinds Märchenschatztruhe
(13.09.2018, 08:40)Jolande schrieb: Oh wie schön, ein neues Märchen von Fredeswind Love

Der Ofen ist toll!


LG
Girl
Jolande

Danke Danke Rotwerd Rotwerd 

Der Ofen war eigentlich mal ein Spitzer, habe ihn aber vor vielen Jahren für Playmobil gekauft, als es noch keine Küchenöfen gab. Passt nach wie vor perfekt.   Grinsen Kicher 

LG von der Märchenfee Fredeswind fee
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Er wollte sie mit sich in sein Reich führen, aber sie bat sich aus, dass sie noch einmal dürfte zu ihrem Vater gehen, und der Königssohn erlaubte es ihr, doch sollte sie nicht mehr mit ihrem Vater sprechen als drei Worte, und dann sollte sie wiederkommen.

   


Also ging sie heim, sie sprach aber mehr als drei Worte; da verschwand alsbald der Eisenofen und ward weit weg gerückt über gläserne Berge und schneidende Schwerter; doch der Königssohn war erlöst, und nicht mehr darin eingeschlossen.

   


Danach nahm sie Abschied von ihrem Vater und nahm etwas Geld mit, aber nicht viel, ging wieder in den großen Wald und suchte den Eisenofen, allein der war nicht zu finden. Neun Tage suchte sie, da ward ihr Hunger so groß, dass sie sich nicht zu helfen wusste, denn sie hatte nichts mehr zu leben.

   


Und als es Abend ward, setzte sie sich auf einen kleinen Baum und gedachte darauf die Nacht hinzubringen, weil sie sich vor den wilden Tieren fürchtete. Als nun Mitternacht herankam, sah sie von fern ein kleines Lichtchen und dachte: „Ach, da wäre ich wohl erlöst.“, stieg vom Baum und ging dem Lichtchen nach, auf dem Weg aber betete sie.

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Da kam sie zu einem kleinen alten Häuschen, und war viel Gras drum gewachsen, und stand ein kleines Häufchen Holz davor. Dachte sie: „Ach, wo kommst du hier hin!“ Guckte durchs Fenster hinein, so sah sie nichts darin als verschiedene Kröten, aber einen Tisch, schön gedeckt mit Wein und Braten, und Teller und Becher waren von Silber.

   


Da nahm sie sich das Herz und klopfte an. Alsbald rief die alte:

„Jungfer grün und klein,
Hutzelbein,
Hutzelbeins Hündchen, Hutzel hin und her,
Lass geschwind sehen, wer draußen wär.“

   


Da kam eine andere Kröte herbeigegangen und machte ihr auf. Wie sie eintrat, hießen alle sie willkommen, und sie musste sich setzen. Sie fragten: „Wo kommt Ihr her? Wo wollt Ihr hin?“ Da erzählte sie alles, wie es ihr gegangen wäre, und weil sie das Gebot übertreten hätte, nicht mehr als drei Worte zu sprechen, wäre der Ofen weg samt dem Königssohn.

   


Nun wollte sie so lange suchen und über Berg und Tal wandern, bis sie ihn fände. Da sprach die alte :

„Jungfer grün und klein,
 Hutzelbein,
Hutzelbeins Hündchen,
Hutzel hin und her,
Bring mir die große Schachtel her.“

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe


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Da ging die kleine hin und brachte die Schachtel herbeigetragen. Hernach gaben sie ihr Essen und Trinken, und brachten sie zu einem schönen gemachten Bett, das war wie Seide und Samt, da legte sie sich hinein und schlief in Gottes Namen.

   


Als der Tag kam, stieg sie auf, und gab ihr die alte Kröte drei Nadeln aus der großen Schachtel, die sollte sie mitnehmen; sie würden ihr nötig tun, denn sie müsste über einen hohen gläsernen Berg und über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser.

   


Wenn sie das durchsetzte, würde sie ihren Liebsten wiederkriegen. Nun gab sie hiermit drei Teile , die sollte sie recht in acht nehmen, nämlich drei große Nadeln, ein Pflugrad und drei Nüsse.

   


Hiermit reiste sie ab, und wie sie vor den gläsernen Berg kam, der so glatt war, steckte sie die drei Nadeln hinter die Füße und dann wieder vorwärts, und gelangte so hinüber, und als sie hinüber war, steckte sie sie an einen Ort, den sie wohl in acht nahm.

   
Fredeswind Märchenschatztruhe

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Danach kam sie vor drei schneidenden Schwerter, da stellte sie sich auf ihr Pflugrad und rollte hinüber. Endlich kam sie vor ein großes Wasser, und wie sie übergefahren war, in ein großes schönes Schloss.

   


Sie ging hinein und hielt um einen Dienst an, sie wäre eine arme Magd und wollte sich gerne vermieten; sie wusste aber, dass der Königssohn drinnen war, den sie erlöst hatte aus dem eisernen Ofen im großen Wald.  Also ward sie angenommen zum Küchenmädchen für geringen Lohn.

   

Nun hatte der Königssohn schon wieder eine andere an der Seite, die wollte er heiraten, denn er dachte, sie wäre längst gestorben.

   


Abends, wie sie aufgewaschen hatte und fertig war, fühlte sie in die Tasche und fand die drei Nüsse, welche ihr die alte Kröte gegeben hatte. Biss eine auf und wollte den Kern essen, siehe, da war ein stolzes königliches Kleid drin.



   
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Wies nun die Braut hörte, kam sie und hielt um das Kleid an und wollte es kaufen und sagte, es wäre kein Kleid für eine Dienstmagd. Da sprach sie nein, sie wollt es nicht verkaufen, doch wann sie ihr einerlei  wollte erlauben, so sollte sie's haben, nämlich eine Nacht in der Kammer ihres Bräutigams zu schlafen. Die Braut erlaubte es ihr, weil das Kleid so schön war und sie noch keins so hatte.

   


Wie's nun Abend war, sagte sie zu ihrem Bräutigam: „Das närrische Mädchen will in deiner Kammer schlafen.“ „Wenn du's zufrieden bist, bin ich's auch.“, sprach er. Sie gab aber dem Mann ein Glas Wein, in das sie einen Schlaftrunk getan hatte.

   


 Also gingen beide in die Kammer schlafen, und er schlief so fest, dass sie ihn nicht erwecken konnte. Sie weinte die ganze Nacht und rief: „Ich habe dich erlöst aus dem wilden Wald und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht und bin gegangen über einen gläsernen Berg, über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und willst mich doch nicht hören.“

   


Die Bedienten saßen vor der Stubentüre und hörten, wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagten es am Morgen ihrem Herrn.

   
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Und wie sie am andern Abend aufgewaschen hatte, biss sie die zweite Nuss auf, da war noch ein weit schöneres Kleid drin; wie das die Braut sah, wollte sie es kaufen. Aber Geld wollte das Mädchen nicht und bat sich aus, dass es noch einmal in der Kammer des Bräutigams schlafen dürfte. Die Braut gab ihm aber einen Schlaftrunk, und er schlief so fest, dass er nichts hören konnte.

   


Das Küchenmädchen weinte aber die ganze Nacht und rief: „Ich habe dich erlöst aus einem Walde und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht und bin gegangen über einen gläsernen Berg, über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und du willst mich doch nicht hören.“

   


Die Bedienten saßen vor der Stubentüre und hörten, wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagten es am Morgen ihrem Herrn.

   


Und als sie am dritten Abend aufgewaschen hatte, biss sie die dritte Nuss auf, da war ein noch schöneres Kleid drin, das starrte von purem Gold. Wie die Braut das sah, wollte sie es haben, das Mädchen aber gab es nur hin, wenn es zum drittenmal dürfte in der Kammer des Bräutigams schlafen.

   
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Der Königssohn aber hütete sich und ließ den Schlaftrunk vorbeilaufen. Wie sie nun anfing zu weinen und zu rufen: „Liebster Schatz, ich habe dich erlöst aus dem grausamen wilden Walde und aus einem eisernen Ofen.“, so sprang der Königssohn auf und sprach: „Du bist die rechte, du bist mein, und ich bin dein.“

   


Darauf machte er sich noch in der Nacht mit ihr auf den Weg, und der falschen Braut nahmen sie die Kleider weg, dass sie nicht aufstehen konnte. Als sie ans große Wasser kamen, da schifften sie hinüber. 

   

 
Und vor den drei schneidenden Schwertern, da setzten sie sich aufs Pflugrad, und vor dem gläsernen Berg, da steckten sie die drei Nadeln hinein. So gelangten sie endlich zu dem alten kleinen Häuschen, aber wie sie hineintraten, war's ein großes Schloss; die Kröten waren alle erlöst und lauter Königskinder und waren in voller Freude.

   


Da ward Vermählung gehalten, und sie blieben in dem Schloss, das war viel größer als ihres Vaters Schloss. Weil aber der Alte jammerte, dass er allein bleiben sollte, so fuhren sie weg und holten ihn zu sich, und hatten zwei Königreiche und lebten in gutem Ehestand.
Da kam eine Maus,
Das Märchen war aus.


   


ENDE
Fredeswind Märchenschatztruhe

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Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Wunderbar vielen dank für das Märchen!
Ich muss es unbedingt noch mal lesen wenn ich etwas mehr ruhe habe.
Wiedereinmal super arrangiert  Smile
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Ich danke Dir für's Märchen, Fredeswind! Danke

Irgendwie fehlt mir ein bisschen die Moral in der Geschichte...

Soll die sein: Tu, was man Dir sagt, sonst hast Du viel Arbeit?

Kicher
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