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Zerst chunt er zum Ma bim Wasser, de frogt ne gli was der Vogelgrif gsäit heb, do säit der Hans er söll ne zerst übere träge, es well em's denn däne säge. Do träit ne der Ma übere. Woner däne gsi isch, so säit em der Hans er söllt nume äinisch äine z' mitzt dri stelle, er müeß denn käine me übere träge. Do het se de Ma grüsele gfreut und säit zum Hans er well ne zum Dank none mol ume und äne trage. Do säit der Hans: näi, er well em die Müeh erspare, er seig sust mit em z'friede, und isch witer gange.
Zuerst kam er zum Mann beim Wasser, der fragte ihn gleich, was der Vogel Greif gesagt habe, da sagte der Hans, er solle ihn erst hinübertragen, er wolle es ihm dann drüben sagen. Da trug ihn der Mann hinüber. Wo er drüben gewesen ist, so sagte ihm der Hans, er sollte nur einmal einen einzigen mitten hinein stellen, er müsste dann keinen mehr hinübertragen. Da hat sich der Mann großartig gefreut und sagte zum Hans, er wolle ihn zum Dank noch einmal hinüber und herübertragen. Da sagte der Hans: nein, er wolle ihm die Mühe ersparen, er sei so schon mit ihm zufrieden und ist weiter gegangen.
Do chunt er zue dem Schloß, wo die Tochter chrank gsi isch, die nimmt er do uf d' Achsle, denn se het nit chönne laufe, und träit se d' Chellerstäge ab und nimmt das Chrotenäst under dem underste Tritt füre und gits der Tochter i d' Händ, und die springt em ab der Achsle abe und vor im d' Stäge uf, und isch ganz gsund gsi.
Da kam er zu dem Schloss, wo die Tochter krank gewesen ist, die nahm er auf die Achsel, denn sie hat nicht können laufen, und trug sie die Kellerstiege hinab und nahm das Krötennest unter der untersten Stufe vor und gab es der Tochter in die Hände: und die sprang ihm von der Achsel herab, und vor ihm die Stiege hinauf und ist ganz gesund gewesen.
Jetz händ der Vater und d' Mueter e grüsliche Freud gha und händ dem Hans Gschänke gmacht vo Gold und Silber: und was er nume het welle, das händ sem gge.
Jetzt hatten der Vater und die Mutter eine große Freude gehabt und haben dem Hans Geschenke gemacht von Gold und Silber; und was er nur immer hat wollen, das haben sie ihm gegeben.
Wo do der Hans is an der Schloß cho isch, isch er gli is Holzhus gange, und het hinder der Thör under der Holzbige de Schlüssel richtig gfunde, und het ne do dem Herr brocht.
Wie da der Hans in das andere Schloss gekommen ist, ist er gleich ins Holzhaus gegangen und hat hinter der Tür unter dem Holzbeug den Schlüssel richtig gefunden und hat ihn dann dem Herrn gebracht.
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De het se au nid wenig gfreut und het dem Hans zur Belohnig vill vo dem Gold gge, das e der Chiste gsi isch, und sust no aller derhand für Sache, so Chüe und Schoof und Gäiße.
Der hat sich auch nicht wenig gefreut und hat dem Hans zur Belohnung viel von dem Gold gegeben , das in der Kiste gewesen ist, und sonst noch allerhand Sachen, wie Kühe und Schafe und Geißen.
Wo der Hans zum Chönig cho isch mit deme Sache alle, mit dem Gäld und dem Gold und Silber und dene Chüene, Schoofe und Gäiße, so frogt ne der Chönig, woner au das alles übercho heb. Do säit der Hans der Vogelgrif gäb äin so vill me well.
Wo der Hans zum König gekommen ist mit den Sachen all, mit dem Geld und dem Gold und Silber, und den Kühen, Schafen und Geißen, so fragte ihn der König, wo er das alles bekommen habe. Da sagte der Hans, der Vogel Greif gebe einem, so viel man wolle.
Do dänkt der Chönig er chönt das au bruche und macht se au uf der Weg zum Vogelgrif. Aber woner zue dem Wasser cho isch, so isch er halt der erst gsi, der sid em Hans cho isch, un de Ma stellt e z' mitzt ab und goht furt, und der Chönig isch ertrunke.
Da dachte der König, er könne das auch brauchen, und machte sich auf den Weg zum Vogel Greif. Aber wo er zu dem Wasser gekommen ist, so ist er halt der erste gewesen, der nach dem Hans gekommen ist, und der Mann stellte ihn mitten ab und ging fort. Und der König ist ertrunken.
Der Hans het do d' Tochter ghürothet und isch Chönig worde.
Der Hans hat dann die Tochter geheiratet und ist König geworden.
ENDE
(Übersetzung aus dem Alemannischen: Fredeswind)
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Was für ein Geschichte da ging es aber hin und her!
Klasse Bilder wider und Top Umsetzung!
Und das beste ich kante die Geschichte noch nicht, hat mir gut gefallen!
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17.10.2018, 21:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2019, 11:41 von JTD.)
Du hast ja den Greif lackiert! Saubere Arbeit!
Allerdings guckt er immer noch genauso freundlich aus der Wäsche.
Und mich wundert, dass die Frau vom Greif ein Mensch ist.
Beim Hasen hüten, fehlen da nicht die Küsse, die er von der Prinzessin für de Hasen kriegt?
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18.10.2018, 18:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2019, 11:40 von JTD.)
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18.10.2018, 18:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2019, 11:41 von JTD.)
(17.10.2018, 21:01)Artona schrieb: Du hast ja den Greif lackiert! Saubere Arbeit!
Allerdings guckt er immer noch genauso freundlich aus der Wäsche.
Und mich wundert, dass die Frau vom Greif ein Mensch ist.
Beim Hasen hüten, fehlen da nicht die Küsse, die er von der Prinzessin für de Hasen kriegt?
Lackiert nicht, nur, extra für das Märchen, mit Wasserfarben angemalt, doch das Plastik ist so glatt, dass die Farbe nicht gut gehalten hat. Einmal in die Spülmaschine und der Greif war wieder blau.
Ich habe zwar ein bisschen herum gemalt, aber den Blick habe ich nicht wirklich verändern können, er schaut vielleicht etwas trauriger.
Warum ist die Frau des Vogels ein Mensch? Gute Frage, aber sie wird im Märchen ja nur als Frau bezeichnet, auf die Idee, die könnte auch ein Vogel Greif sein bin ich gar nicht gekommen. Würde sie als Vogel Griefweibchen nicht dann auch Menschen fressen, wie ihr Mann? Ich betrachte es mal als künstlerische Freiheit, genauso wie der große, nicht näher beschriebene Mann am Wasser, den ich zum Riesentroll machte.
Nein, die Küsse für den Hasenhüter fehlen nicht. Das kommt in dem Märchen 'Der Hasenhüter und die Königstochter' von Ludwig Bechstein vor. Falls du es auffrischen willst, findest du es hier:
http://www.klickywelt.de/viewtopic.php?f...rt=2550url
LG von der Märchenfee Fredeswind
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Die kluge Bauerntochter
(frei nach den Brüdern Grimm)
Es war einmal ein armer Bauer, der hatte kein Land, nur ein kleines Häuschen und eine alleinige Tochter. Da sprach dir Tochter eines Tages: „Wir sollten den Herrn König um ein Stückchen Rottland bitten.“
Da der König ihre Armut hörte, schenkte er ihnen auch ein Eckchen Rasen. Den hackten sie und ihr Vater um und wollten ein wenig Korn und der Art Frucht darauf säen. Als sie den Acker beinahe herum hatten, so fanden sie in der Erde einen Mörser von purem Gold.
„Hör“, sagte der Vater, „weil unser Herr König so gnädig gewesen ist und uns diesen Acker geschenkt hat, so müssen wir ihm den Mörser dafür geben.“ Die Tochter aber sagte: „Vater, wenn wir den Mörser haben und haben den Stößel nicht, dann müssen wir auch den Stößel herbeischaffen. Darum schweigt lieber still!“
Er wollte ihr aber nicht gehorchen, nahm den Mörser, trug den zum König und sagte, den hätte er gefunden in der Heide, ob er ihn als eine Verehrung annehmen wollte.
Der König nahm den Mörser und fragte, ob er nichts mehr gefunden hätte. „Nein.“, antwortete der Bauer. Da sagte der König, er solle nun auch den Stößel herbeischaffen. Der Bauer sprach, den hätten sie nicht gefunden; aber das half ihm soviel, als hätte er's in den Wind gesagt.
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31.10.2018, 11:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.10.2018, 12:30 von Fredeswind.)
Er ward ins Gefängnis gesetzt und sollte dort so lange sitzen, bis er den Stößel herbeigeschafft hätte.
Die Bedienten musste ihm täglich Wasser und Brot bringen, da hörten sie, wie der Mann in immerfort schrie: „Ach, hätt ich meine Tochter gehört! Ach, ach, hätt ich doch meine Tochter gehört!“
Da gingen die Bedienten zum König und erzählten das, was der Gefangene immerfort schrie: „Ach, hätt ich doch meine Tochter gehört!“, und wollte nicht essen und trinken.
Da befahl der König den Bedienten, den Gefangenen vor ihn zu bringen.
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Er fragte ihn, warum er also fort schrie, 'ach hätt ich doch meine Tochter gehört!' „Was hat eure Tochter denn gesagt?“ „Ja, sie hat gesprochen, ich sollt den Mörser nicht bringen, sonst müsste ich auch den Stößel herbeischaffen.“ „Habt ihr so eine kluge Tochter, so lasst sie einmal herkommen.“
Also musste sie vor den König kommen. Der fragte sie, ob sie denn so klug wäre und sagte, er wollte ihr ein Rätsel aufgeben.
Wenn sie das treffen könnte, dann wollte er sie heiraten. Da sprach sie gleich ja, sie wollt's erraten. Da sagte der König: „Komm zu mir, nicht gekleidet, nicht nackend, nicht geritten, nicht gefahren, nicht in dem Weg, nicht außer dem Weg. Wenn du das kannst, will ich dich heiraten.“
Da ging sie hin und zog sich aus, da war sie nicht gekleidet, nahm ein großes Fischgarn, setzte sich hinein und wickelte es ganz um sich herum, da war sie nicht nackend.
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Sie borgte sich einen Esel für's Geld und band das Fischgarn an den Esel, darin er sie fortschleppen musste, und das war nicht geritten und nicht gefahren. Der Esel musste sie aber im Fahrgleise schleppen, das war nicht in dem Weg und nicht außer dem Wege.
Und wie sie so daherkam, sagte der König, sie hätte das Rätsel getroffen und es wäre alles erfüllt.
Da ließ er ihren Vater los aus dem Gefängnis und nahm sie zu sich als seine Gemahlin und befahl ihr das königliche Gut an.
Nun waren etliche Jahre herum, da trug es sich zu, dass Bauern mit ihren Wagen vor dem Schloss hielten, die Holz verkauft hatten. Einige hatte Ochsen, andere Pferde vorgespannt.
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