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Fredeswinds Märchenschatztruhe
MÄRCHEN UND SAGEN


























































SONSTIGE GESCHICHTEN









Fredeswind Märchenschatztruhe

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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Liebe Insulaner,  Kavalier  

seit drei Wochen bin ich nun schon aus dem Urlaub zurück, hatte jedoch aus vielen privaten Gründen bisher sehr wenig Zeit online zu gehen. Neue Märchen wird es hier in der nächsten Zeit nicht geben. Ich habe nämlich gerade ein anderes Projekt im Blick. Im Urlaub waren wir auf den Spuren eines Dichters unterwegs, daraus mache ich gerade eine Playmobilgeschichte, ähnlich wie "Mit Goethe auf Sizilien", diese wird allerdings sehr viel länger werden und demnächst hier in mehreren Teilen (je nachdem wie ich fertig werde), online gehen. Dafür hebt sich aber der Vorhang für meine Märchen aus dem Jahre 2011, die ich hier zwischendurch einstellen werde.


Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß an meinem Thread.
LG von der Märchenfee Fredeswind   fee
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"Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!"

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Ich freue mich über alles, was es von Dir zu lesen gibt.
    
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(14.08.2019, 06:26)Ischade schrieb: Ich freue mich über alles, was es von Dir zu lesen gibt.

Danke Danke Rotwerd Rotwerd 


Dann mach ich mal weiter!

LG von der Märchenfee Fredeswind   fee
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Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Frau Holle

(frei nach den Brüdern Grimm)


Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die andere hässlich und faul. Sie hatte aber die hässliche und faule, weil sie ihre rechte Tochter war,viel lieber.

   


Die andere musste alle Arbeit tun und das Aschenputtel im Hause sein. Das arme Mädchen musste sich täglich auf die große Straße bei einem Brunnen setzen und musste so viel spinnen, dass ihm das Blut aus den Fingern sprang.

     

Nun trug es sich zu, dass die Spule einmal ganz blutig war, da bückte es sich damit in den Brunnen und wollte sie abwaschen.

     


Sie sprang ihm aber aus der Hand und fiel hinab.

   
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Es weinte, lief zur Stiefmutter und erzählte ihr das Unglück. Sie schalt es aber so heftig und war so unbarmherzig, dass sie sprach: "Hast du die Spule hinunterfallen lassen, so hol sie auch wieder herauf."

   
 

Da ging das Mädchen zu dem Brunnen zurück und wusste nicht, was es anfangen sollte; und in seiner Herzensangst sprang es in den Brunnen hinein, um die Spule zu holen.


   


Es verlor die Besinnung, und als es erwachte und wieder zu sich selber kam, war es auf einer schönen Wiese, wo die Sonne schien und vieltausend Blumen standen. 


   


Auf dieser Wiese ging es fort und kam zu einem Backofen, der war voller Brot; das Brot aber rief:Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich: ich bin schon längst aus gebacken."

   
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Da trat es herzu und holte mit dem Brotschieber alles nacheinander heraus. Danach ging es weiter. 

   


Da kam sie zu einem Baum, der hing voll Äpfel, und rief ihm zu: „Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif." 

   

Da schüttelte es den Baum, dass die Äpfel fielen, als regneten sie, und schüttelte, bis keiner mehr oben war.

   


Als es alle in einen Haufen zusammengelegt hatte, ging es wieder weiter.

   


Endlich kam es zu einem kleinen Haus, da war eine alte Frau, weil sie aber so große Zähne hatte, ward ihm angst, und es wollte fortlaufen.

   


 
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Die alte Frau aber rief ihm nach: „Was fürchtest du dich, liebes Kind? Bleib bei mir, wenn du alle Arbeit im Hause ordentlich tun willst, so soll dir's gut gehn. Du mußt nur achtgeben, dass du mein Bett gut machst und es fleißig aufschüttelst, dass die Federn fliegen, dann schneit es in der Welt; ich bin die Frau Holle."

   


Weil die Alte ihm so gut zusprach, so fasste sich das Mädchen ein Herz, willigte ein und begab sich in ihren Dienst. Es besorgte auch alles nach ihrer Zufriedenheit und schüttelte ihr das Bett immer gewaltig, auf dass die Federn wie Schneeflocken umherflogen. 

   


Dafür hatte es auch ein gut Leben bei ihr, kein böses Wort und alle Tage Gesottenes und Gebratenes.

   


Nun war es eine Zeitlang bei der Frau Holle, da ward es traurig und wusste anfangs selbst nicht, was ihm fehlte. Endlich merkte es, dass es Heimweh war.

   
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Ob es ihm hier gleich vieltausendmal besser ging als zu Haus, so hatte es doch ein Verlangen dahin. Endlich sagte es zu ihr: „Ich habe den Jammer nach Haus kriegt, und wenn es mir auch noch so gut hier unten geht, so kann ich doch nicht länger bleiben, ich muss wieder hinauf zu den Meinigen."  Die Frau Holle sagte: „Es gefällt mir, dass du wieder nach Haus verlangst, und weil du mir so treu gedient hast, so will ich dich selbst wieder hinaufbringen."

   

Sie nahm es darauf bei der Hand und führte es vor ein großes Tor. Das Tor ward aufgetan, und wie das Mädchen gerade darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen, und alles Gold blieb an ihm hängen, so dass es über und über davon bedeckt war.

   


Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist", sprach die Frau Holle und gab ihm auch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. 

   


Darauf ward das Tor verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus; und als es in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief:
Kikeriki, unsere goldene Jungfrau ist wieder hie."


   
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Da ging es hinein zu seiner Mutter, und weil es so mit Gold bedeckt ankam, ward es von ihr und der Schwester gut aufgenommen. Das Mädchen erzählte alles, was ihm begegnet war, und als die Mutter hörte, wie es zu dem großen Reichtum gekommen war, wollte sie der andern, hässlichen und faulen Tochter gerne dasselbe Glück verschaffen.

   
 

Sie musste sich an den Brunnen setzen und spinnen; und damit ihre Spule blutig ward, stach sie sich in die Finger und stieß sich die Hand.

   


Dann warf sie die Spule in den Brunnen und sprang selber hinein. 


   


Sie kam, wie die andere, auf die schöne Wiese und ging auf demselben Pfade weiter. Als sie zu dem Backofen gelangte, schrie das Brot wieder: „Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich, ich bin schon längst ausgebacken." Die Faule aber antwortete:
„Da hätt ich Lust, mich schmutzig zu machen." , und ging fort.


   
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