Klicky Island

Normale Version: Fredeswinds Märchenschatztruhe
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Kavalier 
Danke Irmi,
es tut gut deine Geschichte hier zu lesen den Text und gleichzeitig angenehm mit  den passenden großen Bildern.
So lässt sich für mich die Geschichte besser verfolgen.

Ich folge deinen Geschichten gerne auch, wenn ich ein Schreibmuffel bin. Rotwerd Zwink

Kavalier 
Mit vorzüglicher Hochachtung
Meerkoenig
(Michael)
Kicher  Entschuldigung ich übe Umgangsformen für die Spielewelten Kicher Zwink
(05.02.2021, 15:01)Meerkoenig schrieb: [ -> ]Kavalier 
Mit vorzüglicher Hochachtung
Meerkoenig
(Michael)
Kicher  Entschuldigung ich übe Umgangsformen für die Spielewelten Kicher Zwink

Lachener Lachener Lachener .....  daumen 


Aber Michael hat recht, kommt hier sehr viel besser rüber, die großen und sehr schönen Bilder machen hier echt was her und werten die schönen Märchen von dir noch sehr auf.... daumen
(05.02.2021, 15:01)Meerkoenig schrieb: [ -> ]Kavalier 
Danke Irmi,
es tut gut deine Geschichte hier zu lesen den Text und gleichzeitig angenehm mit  den passenden großen Bildern.
So lässt sich für mich die Geschichte besser verfolgen.

Ich folge deinen Geschichten gerne auch, wenn ich ein Schreibmuffel bin. Rotwerd Zwink

Kavalier 
Mit vorzüglicher Hochachtung
Meerkoenig
(Michael)
Kicher  Entschuldigung ich übe Umgangsformen für die Spielewelten Kicher Zwink

Danke Rotwerd 

Hallo Michael,

Fühle mich geehrt , lieber Schreibmuffel! Zwink 

Du hast ganz recht, die großen Bilder sind Spitze!

Deine  Übungsumgangsformen gefallen mir, weiter so! Kicher

LG von der Märchenfee Fredeswind   fee


Nachher gibt es noch ein paar Bilder, dann ist Pause bis Dienstag. Muss die nächsten noch fertig machen und bin leider, wie die letzten Tage, volle Kanne am Arbeiten.
„Das ist das Sprüchlein der Regentrude!“, rief Frau Stine; „und nun rasch noch einmal! Und du, Maren, merk wohl auf, damit es nicht wiederum verlorengeht!" Und nun sprachen Mutter und Sohn noch einmal zusammen und ohne Anstoß:

„Dunst ist die Welle,
Staub ist die Quelle!
Stumm sind die Wälder,
Feuermann tanzet über die Felder!

Nimm dich in acht!
Eh du erwacht,
Holt dich die Mutter
Heim in die Nacht!“




„Nun hat alle Not ein Ende!“, rief Maren; „nun wecken wir die Regentrude; morgen sind alle Felder wieder grün, und übermorgen gibt's Hochzeit!“ Und mit fliegenden Worten und glänzenden Augen erzählte sie dem Andrees, welches Versprechen sie dem Vater abgewonnen habe. „Kind“, sagte die Witwe wieder, „weißt du denn auch den Weg zur Regentrude?“ „Nein, Mutter Stine; wisst Ihr denn auch den Weg nicht mehr?“ „Aber, Maren, es war ja die Urahne, die bei der Regentrude war; von dem Wege hat sie mir niemals was erzählt.“




„Nun, Andrees“, sagte Maren und fasste den Arm des jungen Bauern, der währenddes mit gerunzelter Stirn vor sich hin gestarrt hatte, „so sprich du! Du weißt ja sonst doch immer Rat!“ „Vielleicht weiß ich auch jetzt wieder einen“, entgegnete er bedächtig. „Ich muss heute Mittag den Schafen noch Wasser hinauftragen. Vielleicht, dass ich den Feuermann noch einmal hinter dem Dornbusch belauschen kann! Hat er das Sprüchlein verraten, wird er auch noch den Weg verraten; denn sein dicker Kopf scheint überzulaufen von diesen Dingen.“ Und bei diesem Entschluss blieb es. Soviel sie auch hin und wieder redeten, sie wussten keinen bessern aufzufinden.

(05.02.2021, 15:28)deskoenigsadmiral schrieb: [ -> ]
(05.02.2021, 15:01)Meerkoenig schrieb: [ -> ]Kavalier 
Mit vorzüglicher Hochachtung
Meerkoenig
(Michael)
Kicher  Entschuldigung ich übe Umgangsformen für die Spielewelten Kicher Zwink

Lachener Lachener Lachener  daumen 


Aber Michael hat recht, kommt hier sehr viel besser rüber, die großen und sehr schönen Bilder machen hier echt was her und werten die schönen Märchen von dir noch sehr auf.... daumen

 Danke Rotwerd 

Das stimmt! Die Bilder sind hier echt super.

LG von der Märchenfee Fredeswind   fee


Geht auch gleich weiter!
Bald darauf befand sich Andrees mit seiner Wassertracht droben auf dem Weideplatze. Als er in die Nähe des Riesenhügels kam, sah er den Kobold schon von weitem auf einem der Steine am Zwergenloch sitzen. Er strählte sich mit seinen fünf ausgespreizten Fingern den roten Bart; und jedesmal, wenn er die Hand herauszog, löste sich ein Häufchen feuriger Flocken ab und schwebte in dem grellen Sonnenschein über die Felder dahin. „Da bist du zu spät gekommen“, dachte Andrees, heute wirst du nichts erfahren“, und wollte seitwärts, als habe er gar nichts gesehen, nach der Stelle abbiegen, wo noch immer der umgestürzte Zuber lag.




Aber er wurde angerufen. „Ich dachte, du hättst mit mir zu reden!“, hörte er die Quäkstimme des Kobolds hinter sich. Andrees kehrte sich um und trat ein paar Schritte zurück. „Was hätte ich mit Euch zu reden?“, erwiderte er; ich kenne Euch ja nicht.“ „Aber du möchtest den Weg zur Regentrude wissen?“ „Wer hat Euch denn das gesagt?“ „Mein kleiner Finger, und der ist klüger als mancher großer Kerl.“ Andrees nahm all seinen Mut zusammen und trat noch ein paar Schritte näher zu dem Unding an den Hügel hinauf. „Euer kleiner Finger mag schon klug sein“, sagte er, „aber den Weg zur Regentrude wird er doch nicht wissen, denn den wissen auch die allerklügsten Menschen nicht.“




Der Kobold blähte sich wie eine Kröte und fuhr ein paarmal mit seiner Klaue durch den Feuerbart, dass Andrees vor der herausströmenden Glut einen Schritt zurücktaumelte. Plötzlich aber den jungen Bauer mit dem Ausdrucke eines überlegenen Hohns aus seinen bösen kleinen Augen anstarrend, schnarrte er ihn an: „Du bist zu einfältig, Andrees; wenn ich dir auch sagte, dass die Regentrude hinter dem großen Walde wohnt, so würdest du doch nicht wissen, dass hinter dem Walde eine hohle Weide steht.“

Hier gilt's, den Dummen spielen“, dachte Andrees; denn obschon er sonst ein ehrlicher Bursche war, so hatte er doch auch seine gute Portion Bauernschlauheit mit auf die Welt bekommen. „Da habt Ihr recht“, sagte er und riss den Mund auf, „das würde ich freilich nicht wissen!“ „Und“, fuhr der Kobold fort, „wenn ich dir auch sagte, dass hinter dem Wald die hohle Weide steht, so würdest du doch nicht wissen, dass in dem Baum eine Treppe zum Garten der Regenfrau hinabführt.“




„Wie man sich doch verrechnen kann!“ rief Andrees. „Ich dachte, man könnte nur so geradeswegs hineinspazieren.“ „Und wenn du auch geradeswegs hineinspazieren könntest“, sagte der Kobold, „so würdest du immer noch nicht wissen, dass dir Regentrude nur von einer reinen Jungfrau geweckt werden kann.“ „Nun freilich“, meinte Andrees, „da hilft's mir nichts; da will ich mich nur gleich wieder auf den Heimweg machen.“ Ein arglistiges Lächeln verzog den breiten Mund des Kobolds. „Willst du nicht erst dein Wasser in den Zuber gießen?“, fragte er; „das schöne Viehzeug ist ja schier verschmachtet.“




Der Bursche und ging mit seinen Eimern um den Hügel herum. Als er aber das Wasser in den heißen Zuber goss, schlug es zischend empor und verprasselte in weißen Dampfwolken in der Luft. „Auch gut“, dachte er, „meine Schafe treibe ich mit mir heim, und morgen mit dem frühesten geleite ich Maren zu der Regentrude. Die soll sie schon erwecken!“




Auf der andern Seite des Hügels aber war der Kobold von seinen Steinen aufgesprungen. Er warf seine rote Mütze in die Luft und kollerte sich mit wieherndem Gelächter den Berg hinab. Dann sprang er wieder auf seine dürren Spindelbeine, tanzte wie toll umher und schrie dabei mit seiner Quäkstimme einmal übers andre: „Der Kindskopf, der Bauernlümmel! dachte mich zu übertölpeln und weiß noch nicht, dass die Trude sich nur durch das rechte Sprüchlein wecken lässt. Und das Sprüchlein weiß keiner als Eckeneckepenn, und Eckeneckepenn, das bin ich!“– Der böse Kobold wusste nicht, dass er am Vormittag das Sprüchlein selbst verraten hatte.

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Auf die Sonnenblumen, die vor Marens Kammer im Garten standen, fiel eben der erste Morgenstrahl, als sie schon das Fenster aufstieß und ihren Kopf in die frische Luft hinausstreckte. Der Wiesenbauer, welcher nebenan im Alkoven des Wohnzimmers schlief, musste davon erwacht sein; denn sein Schnarchen, das noch eben durch alle Wände drang, hatte plötzlich aufgehört. „Was treibst du, Maren?“, rief er mit schläfriger Stimme. „Fehlt's dir denn wo?“




Das Mädchen fuhr sich mit dem Finger an die Lippen; denn sie wusste wohl, dass der Vater, wenn er ihr Vorhaben erführe, sie nicht aus dem Hause lassen würde. Aber sie fasste sich schnell. „Ich habe nicht schlafen können, Vater“, rief sie zurück, „ich will mit den Leuten auf die Wiese; es ist so hübsch frisch heute morgen.“ „Hast das nicht nötig, Maren“, erwiderte der Bauer, „meine Tochter ist kein Dienstbot.“ Und nach einer Weile fügte er hinzu: „Na, wenn's dir Pläsier macht! Aber sei zur rechten Zeit wieder heim, eh die große Hitze kommt. Und vergiss mein Warmbier nicht!“ 




Damit warf er sich auf die andre Seite, dass die Bettstelle krachte, und gleich darauf hörte auch das Mädchen wieder das wohlbekannte abgemessene Schnarchen. Behutsam drückte sie ihre Kammertür auf. Als sie durch die Torfahrt ins Freie ging, hörte sie eben den Knecht die beiden Mägde wecken. „Es ist doch schnöd“, dachte sie, „dass du so hast lügen müssen, aber“ – und sie seufzte dabei ein wenig – „was tut man nicht um seinen Schatz!“




Drüben in seinem Sonntagsstaat stand schon Andrees ihrer wartend. „Weißt du dein Sprüchlein noch?“, rief er ihr entgegen. „Ja, Andrees! Und weißt du noch den Weg?“ Er nickte nur. „So lass uns gehen!“ - Aber eben kam noch Mutter Stine aus dem Hause und steckte ihrem Sohne ein mit Met gefülltes Fläschchen in die Tasche. „Der ist noch von der Urahne“, sagte sie, „sie tat allezeit sehr geheim und kostbar damit, der wird euch gut tun in der Hitze!“ Dann gingen sie im Morgenschein die stille Dorfstraße hinab, und die Witwe stand noch lange und schaute nach der Richtung, wo die jungen kräftigen Gestalten verschwunden waren.

Der Weg der beiden führte hinter der Dorfmark über eine weite Heide. Danach kamen sie in den großen Wald. Aber die Blätter des Waldes lagen meist verdorrt am Boden, so dass die Sonne überall hindurchblitzte; sie wurden fast geblendet von den wechselnden Lichtern. – Als sie eine geraume Zeit zwischen den hohen Stämmen der Eichen und Buchen fortgeschritten waren, fasste das Mädchen die Hand des jungen Mannes. „Was hast du, Maren?“, fragte er. „Ich hörte unsre Dorfuhr schlagen, Andrees.“ „Ja, mir war es auch so.“




„Es muss sechs Uhr sein!“, sagte sie wieder. „Wer kocht denn dem Vater nur sein Warmbier? Die Mägde sind alle auf dem Felde.“ „Ich weiß nicht, Maren, aber das hilft nun doch weiter nicht!“ „Nein“, sagte sie, „das hilft nun weiter nicht. Aber weißt du denn auch noch unser Sprüchlein?“ „Freilich, Maren!

Dunst ist die Welle,
Staub ist die Quelle!“




Und als er einen Augenblick zögerte, sagte sie rasch:

„Stumm sind die Wälder,
Feuermann tanzet über die Felder!

Oh“, rief sie, „wie brannte die Sonne!“ „Ja“, sagte Andrees und rieb sich die Wange, „es hat auch mir ordentlich einen Stich gegeben.“

Endlich kamen sie aus dem Walde, und dort, ein paar Schritte vor ihnen, stand auch schon der alte Weidenbaum. Der mächtige Stamm war ganz gehöhlt, und das Dunkel, das darin herrschte, schien tief in den Abgrund der Erde zu führen. Andrees stieg zuerst allein hinab, währen Maren sich auf die Höhlung des Baumes lehnte und ihm nachzublicken suchte. Aber bald sah sie nichts mehr von ihm, nur das Geräusch des Hinabsteigens schlug noch an ihr Ohr. Ihr begann angst zu werden, oben um sie her war es so einsam, und von unten hörte sie endlich auch keinen Laut mehr.




Sie steckte den Kopf tief in die Höhlung und rief: „Andrees, Andrees!“ Aber es blieb alles still, und noch einmal rief sie: „Andrees!“ – Da nach einiger Zeit war es ihr, als höre sie es von unten wieder heraufkommen, und allmählich erkannte sie auch die Stimme des jungen Mannes, der ihren Namen rief, und fasste seine Hand, die er ihr entgegenstreckte. „Es führt eine Treppe hinab“, sagte er, „aber sie ist steil und ausgebröckelt, und wer weiß, wie tief nach unten zu der Abgrund ist!“




Maren erschrak. „Fürchte dich nicht“, sagte er, „ich trage dich; ich habe einen sichern Fuß.“ Dann hob er das schlanke Mädchen auf seine breite Schulter; und als sie die Arme fest um seinen Hals gelegt hatte, stieg er behutsam mit ihr in die Tiefe. Dichte Finsternis umgab sie; aber Maren atmete doch auf, während sie so Stufe um Stufe wie in einem gewundenen Schneckengange hinabgetragen wurde; denn es war kühl hier im Innern der Erde.




Kein Laut von oben drang zu ihnen herab; nur einmal hörten sie dumpf aus der Ferne die unterirdischen Wasser brausen, die vergeblich zum Lichte emporarbeiteten. „Was war das?“, flüsterte das Mädchen. „Ich weiß nicht, Maren.“ „Aber hat's denn noch kein Ende?“ „Es scheint fast nicht.“ „Wenn dich der Kobold nur nicht betrogen hat!“ „Ich denke nicht, Maren.“ So stiegen sie tiefer und tiefer. Endlich spürten sie wieder den Schimmer des Sonnenlichts unter sich, das mit jedem Tritt leuchtender wurde; zugleich aber drang auch eine erstickende Hitze zu ihnen herauf.